pafl: Humanitäres Forum mit liechtensteinischer Beteiligung
Vaduz (ots)
Vaduz, 25. Juni (pafl) - Regierungsrätin Rita Kieber-Beck nahm am 24. Juni an der ersten Jahreskonferenz des Globalen Humanitären Forums in Genf teil. Das Forum wurde letztes Jahr gegründet und steht unter der Leitung des ehemaligen Direktors der Schweizer Entwicklungshilfe, Walter Fust. Vorsitzender des Stiftungsrates ist der frühere UNO-Generalsekretär, Kofi Annan. Liechtenstein hat die Gründung mit einem Beitrag von 50'000 Franken unterstützt. Ziel des Globalen Humanitären Forums ist es, Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und humanitärer Hilfe zusammenzubringen, um die aktuellen Herausforderungen für die internationale Solidarität zu diskutieren und Lösungsansätze sowie neuartige Modelle der Zusammenarbeit zu lancieren.
Die erste Jahreskonferenz stand unter dem Motto "Das menschliche Gesicht des Klimawandels" und befasste sich mit den Auswirkungen des Klimawandels auf die ärmste Bevölkerung. Rund 200 Persönlichkeiten brachten in diversen Workshops Ideen dazu ein, wie den Menschen in armen Ländern, die am wenigsten zum Klimawandel beigetragen haben, jedoch am meisten unter Überschwemmungen, Wirbelstürmen oder Dürren leiden, bei der Vorbeugung und der Anpassung an den Klimawandel am besten geholfen werden kann. Zu den besprochenen Themen gehörten unter anderem die Nahrungsmittelsicherheit, Wasser- und Energieversorgung, Städteplanung, ländliche Entwicklung, innovative Finanzierungsquellen und Gesundheitsfragen. Anreize für einen verstärkten Einbezug der Privatwirtschaft wurden ebenso diskutiert wie die Definition für eine Entwicklung der ärmeren Länder, die deren wirtschaftlichen Nachholbedarf und klimabedingte Anpassungserfordernisse angemessen berücksichtigt.
Zu den Persönlichkeiten, die der Einladung Kofi Annans gefolgt waren, gehörten der EU-Aussenbeauftragte, Javier Solana, der Präsident des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz, Jakob Kellenberger, der Generaldirektor der Welthandelsorganisation, Pascal Lamy, der UNO-Koordinator für humanitäre Hilfe, John Holmes, und die ehemalige UNO-Hochkommissarin für Menschenrechte, Mary Robinson. In seiner Eröffnungsansprache rief Kofi Annan die Teilnehmenden dazu auf, die Klimagerechtigkeit als eines der wichtigsten Themen in der Debatte um den Klimawandel zu betrachten. Zur Klimagerechtigkeit würde ein System der persönlichen Rechenschaft für individuelle Treibhausgasemissionen beitragen. Diese und weitere Ideen der Jahreskonferenz sollen in die Verhandlungen über ein künftiges Klimaschutzabkommen einfliessen, das voraussichtlich im Dezember 2009 in Kopenhagen abgeschlossen wird und das Kyoto-Protokoll ab 2012 ersetzen soll.
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Ständige Mission Liechtensteins in Genf
Patrick Ritter
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