pafl: Drei weitere alamannische Gräber in Eschen
Vaduz (ots)
Vaduz, 25. Juni (pafl) - Private Bauarbeiten im Bereich des bekannten alamannischen Gräberfeldes in Eschen ermöglichten im Mai 2008 die Dokumentation dreier weiterer Bestattungen aus dem 7. Jahrhundert n. Chr. Damit steigt die Anzahl der an der Alemannenstrasse in Eschen erforschten Grablegen auf 74.
Seit 1953 ist bekannt, dass auf der Flur Bongerta in Eschen, unterhalb des Ortsteils Schönbühl, im 7. Jahrhundert n. Chr. germanische Siedler ihre Toten zur letzten Ruhe betteten. Erste Gräber wurden beim Strassenbau entdeckt. Jüngere Grabungen haben seit dem Jahr 1998 das Bild über das Totenbrauchtum der eingewanderten Alamannen immer wieder korrigiert und ergänzt.
Das Gräberfeld wächst
Ausgelöst durch die Bauarbeiten im Garten eines privaten Wohnhauses legten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Landesarchäologie im Westbereich des bekannten alamannischen Gräberfeldes drei Bestattungen frei - die Gebeine zweier erwachsener Männer und eines Kindes. Die Toten waren mit dem Blick Richtung Osten beigesetzt. Sie lagen ca. einen Meter unter dem ursprünglichen Gehniveau. Bei zwei Gräbern waren die Grubenkanten an der Sohle mit Steinen ausgekleidet. Die Kinderbestattung kennzeichnete man an der Oberfläche mit einer massiven Steinpackung. Diese Art der Grabmarkierung liess sich schon bei den im Jahr 2000 dokumentierten Begräbnisplätzen nachweisen.
Die drei Gräber waren mit Beigaben versehen. Diese wurden durch die Restauratorin der Landesarchäologie fachgerecht geborgen. Art und Funktion der Gegenstände können erst nach der Restaurierung festgestellt werden.
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Hochbauamt
Hansjörg Frommelt, Leiter Landesarchäologie
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