pafl: Von der Schraubenfabrik zum schmucken Wohnhaus
Vaduz (ots)
Vaduz, 1. September (pafl) - Das Bürgerhaus an der Bahnstrasse 3 in Schaan steht jetzt unter Denkmalschutz. Im Sinne der Werterhaltung wurde kürzlich das Dach saniert und die Fassaden wurden nach originalem Befund frisch gestrichen. Dank privatem Engagement und denkmalpflegerischer Unterstützung setzt das Baudenkmal einen bereichernden Farbakzent im Dorfbild von Schaan. Im Wissen um die Bedeutung und den architektonischen Wert ihres Hauses hat die Eigentümerin im letzten Jahr den Antrag um formelle Unterschutzstellung ihrer Liegenschaft an der Bahnstrasse 3 in Schaan gestellt. Gerne hat die Regierung dem Ansuchen und den Empfehlungen von Landesdenkmalpflege und Denkmalschutz-Kommission entsprochen und das Gebäude in das Verzeichnis der geschützten Denkmäler aufgenommen. Gleichzeitig wurde ein Subventionsbeitrag an die Dach- und Fassadenrestaurierung beschlossen.
Von der Werkstätte zum Wohnhaus
Das stattliche Bürgerhaus wurde 1910 als Wohnhaus mit mechanischer Werkstätte für die Schraubenfabrik der Firma Schlumpf & Co. durch Baumeister Carl Hilti erbaut. 1925 gestaltete es der bekannte Architekt Ernst Sommerlad zum reinen Wohnhaus um. Er stockte zudem den nördlichen Anbau zur Dachterrasse auf. In der Folge wurde das Anwesen über Jahrzehnte hinweg als Wohnhaus und Arztpraxis genutzt. 1999 erfolgte schliesslich ein gekonnt abgesetzter Atelieranbau an der Nordseite des Anwesens. Westlich des Bahnhofs gelegen, markiert der Bau die Siedlungserweiterung in Richtung Rhein. Das Gebäude ist eines der wenigen Objekte, welche für das aufstrebende und finanzstarke, meist aus dem Ausland zugewanderte Bürgertum Zeugnis ablegen und sich von der sonst gängigen Architektur des Landes absetzen. Das Gebäude befindet sich mehrheitlich im Originalzustand. Etliche aus der Bauzeit stammende Inventar- und Ausstattungsteile wie Türen, Fenster, Holz- und Terrazzoböden sowie diverse Öfen sind erhalten.
Werterhaltung durch Instandsetzung
Das grosszügig angelegte Haus bietet eine hohe Wohnqualität, umgeben von einer wunderschönen Gartenanlage mit grossem Baumbestand. Obwohl aufgrund der Alterung Unterhaltsarbeiten ausgeführt werden mussten, erweist sich die Bausubstanz des Gebäudes als sehr gut. Die alte Ziegeleindeckung des Daches wurde erneuert, Türmchen und Dachreiter wurden auf Empfehlung der Landesdenkmalpflege restauriert. Die ursprünglich mit Kalkfarbe gestrichene, über die Jahre aber verblasste Fassade erstrahlt wieder in originalgetreuem, dunklem Ocker. Das Haus bildet mit seiner kräftigen Fassadenfarbe und seiner Ausstrahlung wieder einen wohltuenden Farbtupfer im Gebiet rund um den bedeutenden Schaaner Bahnhof.
Kontakt:
Hochbauamt, Abt. Denkmalpflege und Archäologie
Patrik Birrer
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