pafl: Liechtenstein unterstützt das UNO-Hilfswerk für Palästinaflüchtlinge
Vaduz (ots)
Vaduz, 21. Januar (pafl) - Vor dem Hintergrund der als Folge des derzeitigen Konflikts zwischen Israel und der Hamas dramatisch verschlechterten humanitären Situation im Gazastreifen hat die Regierung beschlossen, das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästinaflüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) mit einem Betrag von 100'000 Franken zu unterstützen. UNRWA wurde 1949 durch die UNO-Generalversammlung gegründet und ist somit das älteste Hilfswerk innerhalb des UNO-Systems.
Die Tätigkeit von UNRWA wird durch den Nahostkonflikt bestimmt. UNRWA betreut die Palästinenser in Notsituationen, wenn der Konflikt eskaliert, aber auch in relativ friedlichen Zeiten. So werden seit der Gründung von UNRWA palästinensische Flüchtlinge im Gaza-Streifen, Westjordanland, Jordanien, Libanon und Syrien unterstützt. Solange der Nahostkonflikt nicht gelöst werden kann, bleiben die palästinensischen Flüchtlinge in diesen Gebieten auf die Unterstützung durch UNRWA angewiesen. Heute sind über 4,6 Millionen palästinensische Flüchtlinge registriert. UNRWA stellt deren Grundversorgung in den Bereichen Bildung, Gesundheit und Soziales sicher. Ausserdem werden Programme im Bereich der Mikrofinanzen, Fürsorge- und Sozialeinrichtungen sowie Nothilfeprogramme im Gaza-Streifen und Westjordanland unterstützt. Liechtenstein hat seit 2004 jährlich Beiträge an UNRWA geleistet.
UNRWA wird zur Gänze aus freiwilligen Beiträgen finanziert, litt allerdings in den vergangenen Jahren unter chronischen finanziellen Engpässen, insbesondere im Bereich des Nothilfebudgets, was zu einer Verschlechterung der Bedingungen für die Flüchtlinge beitrug. Zuletzt wurde die Aufgabe von UNRWA im Jahr 2008 zusätzlich durch den Anstieg der Nahrungsmittel- und Rohstoffpreise erschwert. Als Folge der seit 27. Dezember 2008 anhaltenden militärischen Angriffe Israels im Gazastreifen haben sich die Schwierigkeiten, welchen sich UNRWA bei der Erledigung seiner Arbeit gegenüber sieht, sehr stark erhöht. So sind Tausende Zivilisten von den gewaltsamen Auseinandersetzungen betroffen, darunter auch sehr viele Flüchtlinge. Insbesondere in den Bereichen Nahrungsmittel, gesundheitliche Verpflegung und Notunterkünfte muss die Lage im Gazastreifen derzeit als dramatisch bezeichnet werden. Nachdem Anfang Januar 2009 bei einem israelischen Angriff auf einen UNRWA-Konvoi in der Nähe des nach Israel führenden Grenzübergangs Erez zwei Helfer, welche als Vertragspartner von UNRWA tätig waren, getötet wurden, hat UNRWA seine Aktivitäten im Gazastreifen ausgesetzt. Es ist allerdings zu hoffen und zu erwarten, dass trotz des anhaltenden Konfliktes im Gazastreifen bald wieder mehr humanitäre Korridore geöffnet werden können, welche es auch UNRWA erlauben, seine Arbeit im Gazastreifen wieder aufzunehmen. Mit dem von der Regierung bewilligten Betrag verbessert Liechtenstein die finanzielle Lage des Hilfswerks in dieser äusserst schwierigen Situation und leistet einen Beitrag zur Linderung der negativen humanitären Folgen des derzeitigen Konflikts im Gazastreifen.
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