pafl: Liechtensteinische Unterstützung für das IKRK und dessen Hilfsprogramme in Uganda und Kolumbien
Vaduz (ots)
Vaduz, 11. Februar (pafl) - Die Regierung hat beschlossen, dem Hauptsitz des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) einen Beitrag in Höhe von 200'000 Franken (zur Mitfinanzierung der dort anfallenden Verwaltungskosten) zur Verfügung zu stellen. Zudem werden die Hilfsprogramme des IKRK in Uganda und Kolumbien mit jeweils 100'000 Franken unterstützt. Das IKRK gehört zu den wichtigsten Partnerorganisationen Liechtensteins im Bereich der internationalen Nothilfe. Liechtenstein setzt somit sein Engagement für die bereits in den vergangenen Jahren unterstützten Projekte der Hilfsorganisation in Uganda und Kolumbien, welche nach wie vor an Unterfinanzierung leiden, fort.
Obwohl sich die Sicherheitslage im nördlichen Teil Ugandas verbessert hat, werden immer noch Rebellenangriffe aus dem Grenzgebiet zum Nordostkongo und zum Südsudan gemeldet. Zusätzlich fliehen als Folge des Konflikts im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo zahlreiche Zivilisten nach Uganda. Die Bedürfnisse nach humanitärer Hilfe sind in Uganda nach wie vor substantiell. Zum einen sind die Menschen in Uganda immer noch in ihrer Sicherheit, im Zugang zur Grundversorgung und in Bezug auf ihre ökonomischen Möglichkeiten eingeschränkt. Zum anderen stösst das Land durch die Aufnahme von Flüchtlingen aus den Grenzgebieten (UNHCR-Schätzungen sprechen von 150'000 Personen) an seine logistischen und humanitären Grenzen. In Anbetracht dieser Situation setzt das IKRK, welches in Uganda bereits seit 1979 aktiv ist, seine humanitäre Hilfe fort. Dabei leistet das IKRK nicht nur Erst- und Soforthilfe, es unterstützt auch intern Vertriebene bei der Rückkehr in ihre Herkunftsregionen und stellt deren Versorgung mit Medikamenten, Essen und Trinkwasser sicher. Vertreter des IKRK kontrollieren die Haftbedingungen in Gefängnissen und setzen sich für die Einhaltung des humanitären Völkerrechts durch die lokalen Behörden ein.
Kolumbien befindet sich in einem seit über 46 Jahren andauernden innerstaatlichen Konflikt und kennt eine der weltweit grössten Zahlen von intern Vertriebenen (UNHCR-Schätzungen variieren zwischen 2 und 3 Millionen Personen). Anti-Personen-Minen, Todesdrohungen, Bandenkämpfe, Morde an Angehörigen und die erzwungene Rekrutierung Minderjähriger werden von Betroffenen als Hauptgründe für Vertreibungen aus verschiedenen Teilen des Landes angeführt. Zur Zeit leidet besonders die indigene Bevölkerung unter Vertreibungen durch zahlreiche illegale, bewaffnete Gruppen im Nordwesten des Landes. Trotz eines harten Regierungskurses gegen Korruption, Drogenanbau und -handel, sowie gegen illegale, bewaffnete Gruppen ist keine wesentliche Verbesserung der Sicherheitslage zu erkennen. Vor diesem Hintergrund setzt das IKRK seine seit 1969 bestehenden Bemühungen in bewährter Weise fort und unterstützt die intern Vertriebenen in den betroffenen Gebieten sowie die Familien von Vermissten durch die Ausgabe von Informationen, Medikamenten und Essen und durch den Aufbau von Schulen, Gesundheitszentren und sanitären Anlagen. Insbesondere wird die Fähigkeit von vertriebenen Familien zur Selbstversorgung unterstützt. Vertreter des IKRK kontrollieren die Haftbedingungen in Gefängnissen und setzen sich bei den zuständigen Behörden für die Einhaltung des humanitären Völkerrechts ein.
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Georg Sparber
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