pafl: Wirtschaftsgipfel Liechtenstein - Krisenbekämpfung Hand in Hand
Vaduz (ots)
Vaduz, 20. Februar (pafl) - Regierungschef-Stellvertreter und Wirtschaftsminister Klaus Tschütscher hat am 20. Februar 2009 die Wirtschaftsverbände sowie den Liechtensteiner ArbeitnehmerInnenverband zum zweiten Wirtschaftsgipfel im Jahr 2009 eingeladen. Der Wirtschaftsgipfel soll dazu beitragen, dass alle Verbände über die aktuelle Wirtschaftsentwicklung berichten und gemeinsam die nächsten Schritte bei der Bewältigung der Krise diskutiert werden. Als Experten am 2. Wirtschaftsgipfel anwesend waren Carsten-Henning Schlag von der Konjunkturforschungsstelle Liechtenstein (KOFL) und Peter Eisenhut.
Nachdem sich die Regierung und die Verbände anlässlich des ersten Treffens am 8. Januar 2009 darüber austauschten, in welcher Situation sich Liechtenstein befindet, wurde am zweiten Treffen darüber diskutiert, ob staatliche Interventionsmassnahmen zur Bekämpfung der Rezession ergriffen werden müssen. Dies wurde im Laufe der Diskussion einheitlich verneint. Gleichzeitig wurde aber von den Verbänden darauf hingewiesen, dass sich diese Einschätzung in Zukunft, abhängig von der Entwicklung der Weltkonjunktur, ändern kann. Um auf solche Entwicklungen reagieren zu können, steht die Regierung deshalb stets in engem Kontakt mit den Verbänden. Dazu Klaus Tschütscher: "Insbesondere in Phasen des weltweiten Abschwungs müssen wir die kurzen Entscheidungswege, welche die Kleinheit Liechtensteins mit sich bringt, nutzen und die Krise gemeinsam angehen und bekämpfen." Um diese Zusammenarbeit zu optimieren, wird der Wirtschaftsgipfel in regelmässigen Abständen einberufen werden.
Damit die Entwicklung der Weltkonjunktur sowie deren Auswirkungen auf Liechtenstein von den Verbänden besser eingeschätzt werden konnte, stellte Carsten-Henning Schlag von der Konjunkturforschungsstelle Liechtenstein (KOFL) die konkreten Zusammenhänge in einem kurzen Referat dar. Dabei zeigte er nochmals deutlich auf, dass die liechtensteinische Wirtschaft mit ihrem hohen Exportanteil direkt von der Entwicklung der Weltwirtschaft abhängt und sich dem derzeitigen weltweiten Abwärtstrend nicht entziehen kann.
Intensiv wurde auch die Entwicklung am Arbeitsmarkt diskutiert. Insbesondere musste festgestellt werden, dass man in Liechtenstein noch nie einen derart grossen Anteil von Arbeitnehmern in Kurzarbeit kannte. Die Verbände betonten aber nochmals ausdrücklich, dass das Instrument der Kurzarbeit in der jetzigen Phase sehr wertvoll sei und unbedingt genutzt werden müsse. Dies bestätigte auch Wirtschaftsminister Klaus Tschütscher und betonte, dass er das Amt für Volkswirtschaft angewiesen habe, Anträge auf Kurzarbeit speditiv zu bearbeiten, so dass die Antragsteller für die Zukunft zügig planen können.
Zusammenfassend wurde festgehalten, dass die Rezession auch die liechtensteinische Wirtschaft ergriffen habe und die Unternehmen entsprechend darauf reagieren müssen. Die bisherigen Instrumente, die von staatlicher Seite vorhanden sind, genügen derzeit, um die Krise zu meistern. Trotzdem muss der Staat weiterhin dafür besorgt sein, dass Liechtenstein über hervorragende Standortvorteile verfügt. Dies wird dann spätestens in der Aufschwungphase dazu beitragen, dass die liechtensteinische Wirtschaft wieder wachsen kann.
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