pafl: Zur Reise von Regierungschef Otmar Halser in Angola und Sambia
Vaduz (ots)
Vaduz, 16. März (pafl) - Vom 26. Februar bis 8. März machte Regierungschef Otmar Hasler in Begleitung seiner Frau und einer Delegation des LED einen seit langem geplanten Besuch in Angola und Sambia. In Angola besuchte er die Missionsstation Mapunda ausserhalb von Lubango, wo Pater Josef Öhri seit über 50 Jahren wirkt. Die Besucher konnten sich von der segensreichen Arbeit der Salettiner Patres im schulischen, sozialen und medizinischen Bereich überzeugen. Es war für sie eindrücklich zu erleben, wie heute Mission als Dienst am ganzen Menschen verstanden wird und wie die Ausübung des Glaubens Identität und Gemeinschaft stiftet. In einem Land, das nach wie vor am Trauma des Befreiungs- und des darauf folgenden grausamen Bürgerkriegs leidet, leistet Religion einen unschätzbaren Beitrag zur Versöhnung.
Der fünftägige Besuch in Sambia galt vier vom LED finanzierten Projekten und erlaubte Einblicke in die konkrete Arbeit des LED und die Wirkung, die mit dem Geld aus Liechtenstein erreicht wird. AIDS prägt das Land. Man trifft kaum jemanden, dessen Familie nicht davon betroffen ist. AIDS bindet sehr viele Ressourcen im Gesundheitssektor, die für die Lösung anderer Probleme fehlen. Aber die Arbeit des Staates zusammen mit vielen NGOs (Nichtregierungsorganisationen) beginnt Früchte zu tragen. Die Zahl der Neuinfektionen geht zurück, die Zahl der Menschen, die Dank den anti-retroviralen Medikamenten weiterleben, steigt.
Wie andere Länder im südlichen Afrika leidet auch das Gesundheitswesen Sambias am sogenannten "brain drain". Gut ausgebildete Ärzte und Krankenschwestern werden vom Ausland abgeworben und fehlen zu Hause. Der LED finanziert in Zusammenarbeit mit der Schweizer Organisation SolidarMed und dem Chainama College die Ausbildung von "Medical Licentiates". Sie übernehmen in den Landspitälern die Funktion von Ärzten und können auch die häufigsten Operationen durchführen. Dank LED kann die Zahl der Absolventinnen verdoppelt werden. Weil die praktische Ausbildung an drei Landspitälern geschieht, müssen diese besser ausgerüstet werden, wodurch das Projekt auch einen sofortigen Effekt auf die medizinische Versorgung der jeweiligen Bevölkerung hat.
Die Delegation aus Liechtenstein wurde von der sambischen Politik und Öffentlichkeit sehr beachtet. Die offiziellen Kontakte wurden mit Hilfe des schweizerischen Honorarkonsuls George Narder und SolidarMed hergestellt. Das Ziel, die Behörden für die vom LED finanzierten Projekte zu sensibilisieren und die Zusammenarbeit zu stärken, wurde erreicht. Dem Besuch beim Vizepräsidenten folgte ein Treffen im Gesundheitsministerium. Dort wurde ein "Memorandum of Understanding" zwischen der Regierung und SolidarMed für das Medical Licentiates Programme besprochen, welches die Zusammenarbeit verbindlich regelt. Im Palabana Childrens' Village, einer Art SOS-Kinderdorf für AIDS-Waisen mit einer grossen Landwirtschaft, gesellte sich auch Kenneth Kaunda unter die Besucher. Er war der erste Präsident nach der Unabhängigkeit und ist heute der weithin respektierte Elder Statesman. Während der ganzen Reise begleiteten sambische Beamte des Aussen- und Gesundheitsministeriums die Delegation aus Liechtenstein. An allen besuchten Orten begrüssten die örtlichen Vertreter des Präsidenten persönlich die Gästen aus dem unvorstellbar kleinen und trotzdem solidarischen Land mit dem unaussprechlichen Namen Liechtenstein.
Das Kupferland Sambia hat in den letzten Jahren eine erstaunliche Entwicklung durch gemacht. Sie wurde ermöglicht durch die hohen Rohstoffpreise, vor allem aber durch die Politik des im letzten Jahr plötzlich verstorbenen Präsidenten, der auf die Landwirtschaft setzte, das Land für ausländische Investoren öffnete und die Korruption wirkungsvoll bekämpfte. Die gefallenen Rohstoffpreise beängstigen. Mehrmals wurde die Sorge vorgetragen, dass die Geberländer auf Grund der Finanzkrise die Unterstützung des Landes zurückfahren könnten. Obwohl sich der Besuch auf Lusaka und die Region südlich davon beschränkte, gab die Reise den Besuchern einen Eindruck von der Weite dieses fruchtbaren Landes. Die Reise endete in Livingstone bei den mächtigen Viktoriafällen. Sie symbolisieren das enorme Potential Afrikas.
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