pafl: Abschluss der Landesrechnung 2008 - Aufwandüberschuss trotz hohen Steuererträgen
Vaduz (ots)
Vaduz, 11. Mai (pafl) - Die Erträge aus dem operativen Bereich der Landesrechnung erreichten im Rechnungsjahr 2008 einen neuen Höchststand und führten zu einem erfreulichen operativen Nettoergebnis. Andererseits belastete die im vergangenen Jahr eingesetzte globale Finanzmarktkrise die Landesrechnung stark, sodass die Laufende Rechnung mit einem deutlichen Aufwandüberschuss abschloss.
Der Aufwandüberschuss der Laufenden Rechnung 2008 belief sich auf CHF 127 Mio. Das Budget 2008 ging noch von einem positiven Resultat in der Höhe von CHF 24 Mio. aus. Ausschlaggebend für dieses Resultat war ein negatives Finanzergebnis in Höhe von CHF 178 Mio.
Das vom Landtag genehmigte Aufwandvolumen von CHF 829 Mio. wurde mit effektiven Aufwendungen von CHF 820 Mio. zu einem hohen Anteil beansprucht. Mit CHF 351 Mio. stellten die laufenden Beitragsleistungen weiterhin die grösste Aufwandkategorie dar, gefolgt von den Personalaufwendungen in Höhe von CHF 196 Mio.
Gegenüber der Vorjahresrechnung betrug das Aufwandwachstum 6 %. Die in absoluten Zahlen grössten Steigerungen verzeichneten mit einem Plus von CHF 27 Mio. die laufenden Beitragsleistungen sowie der Sachaufwand mit Mehraufwendungen von CHF 13 Mio.
Demgegenüber erhöhten sich die laufenden Erträge um 4.3 % oder CHF 39 Mio., was ausschliesslich auf höhere Erträge aus Steuern und Abgaben zurückzuführen ist. Die deutlichsten Zuwächse verzeichneten dabei die Mehrwertsteuererträge mit +CHF 18 Mio. sowie die Erträge aus der Kapital- und Ertragssteuer der in Liechtenstein tätigen Unternehmen mit einem Anstieg von CHF 10 Mio.
Den ausserordentlich starken Turbulenzen an den Finanz- und Kapitalmärkten konnten sich im Jahr 2008 auch die Poolanlagen des Finanzvermögens nicht entziehen. Trotz einer bewährten und konservativen Anlagestrategie mussten vor allem aufgrund des massiven und weltweiten Wertzerfalls in der Anlagekategorie Aktien Kursverluste bzw. Wertberichtigungen hingenommen werden. Dies führte zu einem deutlich negativen Finanzergebnis von CHF 178 Mio., welches CHF 205 Mio. unter Budget und CHF 187 Mio. unter Vorjahr lag.
Investitionshaushalt
Die Investitionsrechnung weist die Ausgaben für die Schaffung von Vermögenswerten aus. Gleichgestellt sind den eigenen Investitionen auch die Investitionsbeiträge vor allem an Bauvorhaben Dritter. Im vergangenen Jahr beliefen sich die Bruttoinvestitionen auf CHF 110 Mio. Davon betrafen rund 35 % den staatlichen Hochbau, was jedoch auch die Ankäufe der Botschaftsliegenschaften in New York und Washington mit einschliesst. Einen hohen Anteil von 25 % - CHF 27 Mio. - beanspruchten erneut die Investitionsbeiträge an Gemeinden, Unternehmen und Private.
Trotz Investitionsausgaben, welche um CHF 15 Mio. über den im Voranschlag 2008 geplanten Mittel lagen, resultierten im vergangenen Jahr Nettoinvestitionen, welche das Budget um CHF 6 Mio. unterschritten. Ausschlaggebend dafür waren deutlich höhere investive Einnahmen als vorgesehen, da im Rechnungsjahr 2008 die geplante Reduktion des Aktienkapitals der Telecom Liechtenstein AG um CHF 20 Mio. realisiert wurde und so umfangreiche Mittel in den Staatshaushalt zurückflossen.
Gesamtrechnung
Als Differenz von Gesamtausgaben und -einnahmen resultierte in der Gesamtrechnung 2008 ein Finanzierungsfehlbetrag in Höhe von CHF 128 Mio. Das Ergebnis setzt sich aus einem Cash Flow von CHF 122 Mio. aus der ordentlichen Staatstätigkeit, einem Minus von CHF 178 aus dem Finanzergebnis sowie Nettoinvestitionen in der Höhe von CHF 73 Mio. zusammen.
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