pafl: 24. Sitzung der Internationalen Regierungskommission Alpenrhein
Vaduz (ots)
Vaduz, 5. Juni (pafl) - Die Internationale Regierungskommission Alpenrhein (IRKA) traf sich am Donnerstag, 4. Juni, in St. Gallen zu ihrer diesjährigen Frühlingssitzung. Gemeinsam mit der Internationalen Rheinregulierung (IRR) liessen sich die zuständigen Regierungsmitglieder aus Graubünden, St. Gallen und Liechtenstein über den Stand der Arbeiten informieren und fassten die für den Fortgang notwendigen Beschlüsse.
Seit mehr als zehn Jahren gelten die IRKA sowie die IRR als wichtige Kräfte, wenn es um die Entwicklung des Gebietes entlang des Alpenrheins geht. Mit der Erarbeitung des Entwicklungskonzepts Alpenrhein (EKA) konnten diese beiden Organisationen die gemeinsame Basis schaffen, die seit der Unterzeichnung im Jahre 2005 als Grundlage für ein abgestimmtes Gestalten der Lebensader Alpenrhein dient.
Weitere Projekte in vielschichtigen Sachbereichen beschlossen
Erfreut konnten die Vertreter zur Kenntnis nehmen, dass seit der letzten Sitzung im Herbst 2008 in den verschiedenen Projekten grosse Fortschritte gemacht wurden.
Von Bedeutung ist unter anderem der Abschluss der Projekterarbeitung für die Vertiefung der Sachfragen in der Schwall/Sunk-Problematik. Mit diesem Projekt sollen relevante Parameter für die Beurteilung von Massnahmen zur Dämpfung von Schwall und Sunk erarbeitet werden. Durch die kooperative Zusammenarbeit der betroffenen Projektgruppen "Gewässer- und Fischökologie" und "Energie" konnte ein Auftrag formuliert werden, der mit der Elektrizitätswirtschaft abgestimmt wurde. Die Mitglieder der Regierungskommission haben diesen Umstand mit Genugtuung zur Kenntnis genommen und die finanziellen Mittel für die Umsetzung des Projekts genehmigt.
Auch in der Frage der Erhöhung der Hochwassersicherheit konnten neue Ergebnisse vorgestellt werden. So wurde der Lösungsansatz von Notentlastungsräumen für den "Überlastfall" in Zusammenarbeit mit den für die Raumentwicklung zuständigen Stellen weiter vertieft. Gleichzeitig wurde das von der IRR lancierte Projekt zum nachhaltigen Hochwasserschutz innerhalb der Dämme im Bereich der Illmündung bis zur Rheinvorstreckung weitergeführt und liegt im Zeitplan. Die IRKA zeigte sich, im Wissen um die hohe Komplexität dieser Probleme, erfreut über die erzielten Fortschritte.
Projektrealisierungen ausserhalb des EKA
Die Kantone und Länder unternehmen grosse Anstrengungen, mit der Verwirklichung von eigenen Projekten auf ihrem Hoheitsgebiet die Zielrichtung des EKA zu unterstützen. Mit diesen Massnahmen, die vielfach schneller und einfacher zu realisieren sind als dies bei den EKA-Massnahmen der Fall ist, leisten die Kantone und Länder einen weiteren wichtigen Beitrag zur Steigerung der Hochwassersicherheit und Ökologisierung in der Region. Die Regierungskommission zeigt sich über diese Initiativen erfreut und nimmt diese mit Genugtuung zur Kenntnis.
Factbox:
Die Regierungen des Fürstentums Liechtenstein, des Landes Vorarlberg und der Kantone Graubünden und St.Gallen verfolgen im Rahmen der "Kooperationsvereinbarung Alpenrhein" vom Dezember 1998 als übergeordnetes Ziel eine "sichere und nachhaltige Entwicklung zum gemeinsamen Nutzen des Alpenrheingebietes, insbesondere die Gewährleistung der Hochwassersicherheit, die sparsame und umweltverträgliche Nutzung von Raum und Ressourcen und die Erhaltung und Mehrung der Naturwerte."
Mitglieder der IRKA sind Regierungsrätin Renate Müssner (Fürstentum Liechtenstein, Vorsitzende), Landeshauptmann Herbert Sausgruber (Vorarlberg), Regierungsrat Willi Haag (Kanton St.Gallen) und Regierungsrat Stefan Engler (Kanton Graubünden). Seitens der IRR nehmen der Vertreter der Republik Österreich, Heinz Stiefelmeyer, und der Vertreter der Schweiz, Hanspeter Willi (BAFU), an den IRKA-Sitzungen teil.
Hinweis an die Redaktionen:
Weitere Informationen über die IRKA und ihre Aktivitäten sind auf der Homepage www.alpenrhein.net verfügbar.
Kontakt:
Koordinationsgruppe IRKA
Remo Looser, Vorsitzender
T +423 236 64 71
remo.looser@rfl.llv.li