pafl: Grundwasser-Wärme-Nutzungskarte genehmigt
Vaduz (ots)
Vaduz, 15. Juli (pafl) - Die Regierung hat in ihrer Sitzung vom 14. Juli 2009 die Karte der Zulässigkeit der thermischen Nutzung des Grundwassers genehmigt. Die Karte zeigt durch rote, orange und grüne Zonen auf, ob und in welchem Ausmass eine thermische Nutzung des Grundwassers in einem bestimmten Gebiet grundsätzlich möglich ist.
Die rote Verbotszone markiert Grundwasservorkommen, die sich für die Trinkwasserversorgung eignen und somit nicht für die thermische Nutzung zur Verfügung stehen. Die orange Zone zeigt die Kerngebiete des Rheintal-Grundwasservorkommens auf, welche einen erhöhten Schutzbedarf haben. Die Grundwasserwärmenutzung ist hier nur eingeschränkt zulässig; das vorhandene Wärmepotenzial kann nur durch eine beschränkte Anzahl von Grossanlagen genutzt werden. Die als grüne Zone gekennzeichneten Grundwasserrandgebiete haben einen vergleichsweise geringeren Schutzbedarf; hier ist die thermische Grundwassernutzung unter Auflagen zulässig.
Jede Nutzung von Grundwasser zu Heiz- und Kühlzwecken benötigt gemäss Wasserrechtsgesetz eine Konzession der Regierung. Die Konzession für eine geplante Anlage wird erteilt, wenn die nötigen Standort- und Grössenkriterien erfüllt sind und in einem hydrogeologischen Fachgutachten nachvollziehbar nachgewiesen wird, dass die beabsichtigte Nutzung aufgrund der örtlichen Gegebenheiten machbar ist, keine negativen Auswirkungen auf Grundwasser, Boden oder Oberflächengewässer hat sowie bestehende Nutzungsrechte nicht stört.
Die Zulässigkeitskarte für die thermische Grundwassernutzung soll im Geodatenportal der liechtensteinischen Landesverwaltung zugänglich gemacht werden. Dies erlaubt es Interessenten unkompliziert abzuklären, ob auf einer bestimmten Grundparzelle eine Grundwasser-Wärme-Nutzung grundsätzlich möglich ist.
Im Interesse des Klimaschutzes und zur Substitution der fossilen Energieträger ist die Regierung bestrebt, die Nutzung von erneuerbaren Energiequellen zu fördern. Die thermische Nutzung des Grundwassers ist, neben der Nutzung der Erdwärme mittels Erdsonden, eine weitere Möglichkeit zur Nutzung der oberflächennahen Geothermie. Grundwasser eignet sich aufgrund seiner jahreszeitlich gleich bleibenden Temperatur sehr gut zum Heizen und Kühlen von mittleren und grösseren Gebäuden und zur Kühlung von Prozessen in Gewerbe und Industrie.
Kontakt:
Ressort Umwelt, Raum, Land- und Waldwirtschaft
Remo Looser, Mitarbeiter der Regierung
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