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Fürstentum Liechtenstein

pafl: Schlüsselzahlen zum Bildungswesen in Europa: längere Schulzeiten, weniger Schüler und Lehrkräfte

Vaduz (ots)

Vaduz, 20. August (pafl) - Die Europäische
Kommission hat einen Bericht vorgelegt, der sowohl die wichtigsten 
positiven Trends als auch die zentralen Herausforderungen für die 
Bildungssysteme in ganz Europa beschreibt.
Die vom Eurydice-Netzwerk verfasste Ausgabe der Schlüsselzahlen 
zum Bildungswesen in Europa 2009 liefert ein umfassendes Bild der 
jüngsten Entwicklungen hinsichtlich Organisation und Funktionsweise 
der Bildungssysteme in 31 europäischen Ländern.
Demografischer Wandel: weniger Schüler in der Pflichtschulbildung 
und Eintritt zahlreicher Lehrkräfte in den Ruhestand
Die Bevölkerungsprognosen in der EU deuten auf einen allgemeinen 
Rückgang der Zahl von Kindern im schulpflichtigen Alter hin, doch die
Notwendigkeit, dass alle Bürgerinnen und Bürger ihre Qualifikationen 
und ihr Wissen ständig auf dem neuesten Stand halten, nimmt 
unablässig zu. Gleichzeitig ist die Altersgruppe der Lehrkräfte kurz 
vor dem Rentenalter überrepräsentiert, was in naher Zukunft dazu 
führen wird, dass in vielen Ländern Lehrkräfte in erheblichem Umfang 
aus dem Beruf ausscheiden; dies kann wiederum einen Lehrkräftemangel,
vor allem in bestimmten Bereichen, nach sich ziehen.
Die demografischen Veränderungen stellen die Bildungssysteme vor 
Herausforderungen, bieten aber zugleich auch eine Gelegenheit, diese 
zu modernisieren, an die neuen Bedürfnisse anzupassen, effektiver zu 
gestalten und qualitativ zu verbessern.
Längere Pflichtschulzeiten und ein deutlicher Anstieg der 
Studierendenzahlen an Hochschulen
In der überwiegenden Mehrheit der europäischen Länder beträgt die 
Schulpflicht neun oder zehn Jahre, doch ein heute 5-jähriges Kind hat
eine Bildungs- und Ausbildungsdauer von durchschnittlich 17 Jahren zu
erwarten, wobei die Tendenz insgesamt weiter steigend ist. Ein paar 
Länder haben Reformen eingeführt, die eine Senkung der 
Schulabbrecherquoten bewirken sollen. So müssen beispielsweise in 
Italien und den Niederlanden alle Schüler unter 18 Jahren bis zum 
Erwerb des Abschlusszeugnisses der Primarschule weiter die Schule 
besuchen. Die Zahl der Studierenden an Hochschulen ist seit 1998 
kontinuierlich gestiegen und liegt bei über 18 Millionen (dies 
entspricht einer Zunahme von 25 Prozent in acht Jahren). Derzeit ist 
ein Drittel aller 20-22-Jährigen an einer Hochschule eingeschrieben. 
Der Anteil von Frauen an der Zahl der Studierenden ist insgesamt 
höher als der Anteil der Männer (auf 123 Studentinnen kommen 100 
Studenten), doch je nach Studienfach bestehen nach wie vor eklatante 
Missverhältnisse.
Wachsende Schulautonomie in Verbindung mit einer Zunahme externer 
Bewertungen, doch unterschiedliche Strategien bei der 
Veröffentlichung der Ergebnisse
Ein neuer allgemeiner Trend hin zu einer stärkeren Schulautonomie 
verlief zeitgleich mit der Entwicklung von Massnahmen zur 
regelmässigen, systematischen Bewertung von Bildungssystemen und 
-einrichtungen sowie Lehrkräften. Man kann im europäischen 
Bildungswesen, was die Qualitätssicherung seit dem Jahr 2000 
betrifft, von einem Kulturwandel sprechen, der unter anderem 
bewirkte, dass zahlreiche Länder standardisierte Bewertungen 
eingeführt haben. Die Strategien zur Veröffentlichung der Ergebnisse 
variieren allerdings erheblich, wobei nur einige wenige Länder ihre 
Ergebnisse regelmässig der Öffentlichkeit zugänglich machen.
Die Studie liefert auf Basis der Daten aus den Jahren 2006 und 
2007 Antworten auf eine Reihe weiterer Fragen, so zum Beispiel:
- In welchem Umfang können Eltern in den verschiedenen 
europäischen Ländern darüber entscheiden, welche Schule ihre Kinder 
besuchen?
- Welche Länder geben pro Schüler am meisten aus?
- Welche Länder bezahlen ihre Lehrkräfte - im Verhältnis zum BIP pro 
Kopf - am besten?
- Wie viele Stunden müssen die Lehrkräfte pro Woche unterrichten?
- Welche Länder verlangen Studiengebühren, und wie hoch sind diese?
- Wie gehen Schulen mit Schülern um, für die die Unterrichtssprache 
nicht ihre Muttersprache ist?
Eine elektronische Fassung der Studie ist unter www.Eurydice.org 
verfügbar oder kann über die nationale Eurydice-Informationsstelle, 
Telefon +423 236 67 82, bezogen werden.
Infobox
Das Eurydice-Netzwerk bietet Informationen und Analysen zu den 
europäischen Bildungssystemen und -strategien. Es umfasst 35 
nationale Teams in allen 31 Ländern, die am Programm für lebenslanges
Lernen der EU teilnehmen (EU Mitgliedstaaten, EWR-Länder und die 
Türkei). Die Koordination und Verwaltung erfolgt durch die 
Exekutivagentur der EU für Bildung, audiovisuelle Medien und Kultur 
in Brüssel; sie ist unter anderem für Veröffentlichungen und 
Datenbanken zuständig.

Kontakt:

Schulamt
Eva-Maria Schädler
T +423 236 67 82

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