pafl: Präventionsprojekt für potentielle Opfer des Menschenhandels
Vaduz (ots)
Vaduz, 26. August (pafl) - Bereits viermal hat die seit Mai 2009 neu eingeführte Informationsveranstaltung für Tänzerinnen und DJs mit Staatsangehörigkeit aus Drittstaaten, welche in liechtensteinischen Nachtclubs arbeiten, stattgefunden. Insgesamt 103 Teilnehmerinnen nahmen bislang an dieser Informationsveranstaltung teil.
Anlässlich dieser Veranstaltung werden die Tänzerinnen und DJs, bisher ausschliesslich Frauen, über ihre Rechte und Pflichten während ihres Aufenthaltes in Liechtenstein informiert. Es werden dabei relevante Informationen aus den Bereichen Ausländer-, Arbeits-, Steuer-, Sozialversicherungs- und Opferhilferecht erteilt sowie mögliche Ansprechpartner und Kontaktstellen im Falle von Fragen genannt. Die Informationsveranstaltungen werden ausschliesslich durch weibliche Angestellte der Landesverwaltung aus verschiedenen Ämtern durchgeführt und jeweils in Russisch und Spanisch übersetzt. Unterlagen zur Veranstaltung stehen auch in anderen Sprachen zur Verfügung. Am Ende der Informationsveranstaltung erhalten die Frauen nach Prüfung ihrer Identität die nötigen Aufenthaltsausweise, welche ihre Arbeitgeber bereits vorab nachsuchen müssen und für die der Besuch der Informationsveranstaltung Voraussetzung ist. Im Falle eines sachlich nicht gerechtfertigten Fernbleibens von der Informationsveranstaltung erhält der jeweilige Clubbetreiber keine ausländerrechtliche Bewilligung für seine Arbeitnehmerin, was dazu führt, dass keine weitere Erwerbstätigkeit erlaubt ist.
Bei den bisherigen Teilnehmerinnen handelte es sich um Frauen, die im Wesentlichen aus Russland, der Ukraine, Belarus, Moldau sowie der Dominikanischen Republik und Brasilien stammen. Sie arbeiten meist für ein bis zwei Monate mit einer Kurzaufenthaltsbewilligung in Liechtenstein.
Hintergrund der Informationsveranstaltung sind Entscheide der Regierung aus dem Jahre 2007 und 2008. Diese wurden als Folge von Ergebnissen des runden Tisches "Menschenhandel" getroffen, welcher aus verschiedenen Vertretern der Landesverwaltung besteht, mit dem Ziel, die Möglichkeiten zur Ausbeutung von Tänzerinnen und DJs zu reduzieren und die Chancen zur Aufdeckung von Fällen von Menschenhandel zu erhöhen.
Kontakt:
Regine Walzl
Ausländer- und Passamt
T +423 236 61 60