pafl: Tiefengeothermie - Durchführung von seismischen Messungen im Winter 2009/2010
Vaduz (ots)
Vaduz, 3. November (pafl) - Im Rahmen der Abklärungen zur tiefen Erdwärmenutzung (Tiefengeothermie) werden im Auftrag der Regierung im Winter 2009/2010 seismische Messungen durchgeführt. Die Messungen erfolgen auf je einer Messlinie zwischen Triesen und Sennwald sowie zwischen Schaan und Buchs.
Gemäss heutigem Wissen werden in Tiefen zwischen 1'000 und 4'000 Meter wasserführende Gesteinsschichten vermutet. Das in derartigen Gesteinsschichten zirkulierende Wasser weist Temperaturen bis über 100 Grad Celsius auf und könnte für die Wärme- und Stromproduktion genutzt werden. Um die Tiefe und Verbreitung dieser Schichten besser erfassen zu können, werden seismische Messungen durchgeführt.
Messprinzip
Vergleichbar mit einem Echolot auf Schiffen, wird mit seismischen Messungen ein Abbild der Gesteinsschichten bis in Tiefen von mehreren Kilometern ermöglicht. Dazu werden mit Vibrationsfahrzeugen schwache künstliche Schwingungen in den Untergrund abgegeben. Diese breiten sich im Untergrund aus und werden an den verschiedenen Gesteinsschichten reflektiert. Innerhalb von Sekunden werden diese "Echos" an der Erdoberfläche mit empfindlichen Sensoren (Geophone) aufgezeichnet und anschliessend ausgewertet.
Durchführung der seismischen Messungen
Die Messungen erfolgen voraussichtlich während der Nacht mit Vibrationsfahrzeugen, welche vorwiegend auf Strassen und Feldwegen eingesetzt werden. Die Schwingungen sind in unmittelbarer Nähe der Vibrationsfahrzeuge als leichte Vibrationen wahrnehmbar, vergleichbar mit der Durchfahrt eines beladenen Lastwagens. Die Messungen werden so ausgeführt, dass die gemäss den einschlägigen Normen vorgegebenen Sicherheitsabstände zu allen Objekten in der Strasse (Wasser-, Strom-, Gasleitungen etc.) sowie zu Gebäuden eingehalten werden. Entlang der zwei Messlinien müssen auf den daran angrenzenden Grundstücken Geophone zur Erfassung der Messsignale ausgelegt werden. Nach den Messungen werden sämtliche Materialien (Geophone, Kabel, Markierungspflöcke) sorgfältig entfernt.
Die Messungen werden von einer spezialisierten Firma durchgeführt und im Auftrag des Amtes für Umweltschutz durch beigezogene Fachleute überwacht. Die Messungen dauern rund eine Woche und sind für den Dezember oder Januar vorgesehen. Der genaue Termin sowie der exakte Messlinienverlauf sind Gegenstand der aktuellen Abklärungen und werden frühzeitig allen betroffenen Personen und Stellen bekanntgegeben.
Information der Grundstückseigentümer und Bewirtschafter
Die Grundstückseigentümer und Bewirtschafter entlang der zwei Messlinien wurden mit einem Informationsschreiben und einem Faltblatt über die Messungen orientiert. Anlässlich einer Planauflage in den betroffenen Gemeinden besteht die Möglichkeit, sich über die Projektdetails (Messlinienpläne, Geophone etc.) zu informieren. Fachleute sind vor Ort und stehen bei Fragen zur Verfügung. Bei dringenden Fragen steht eine Hotline zur Verfügung: für Anrufe aus Liechtenstein: 800 22 28, für Anrufe aus der Schweiz: +423 370 16 46. Ergänzende Informationen sind auf der Internetseite www.afu.llv.li (2D Test-Seismik) abrufbar. Weiters kann ein Faltblatt beim Amt für Umweltschutz über die Telefonnummer +423 236 61 91 bezogen werden.
Termine für die Planauflagen in den Gemeinden
Vaduz: 5. November, 10.30 Uhr - 18.30 Uhr, Vaduzersaal, Foyer beim Eingang
Triesen: 10. November, 10.30 Uhr - 18.30 Uhr, Gemeindesaal, Foyer
Schaan: 12. November, 10. 30 Uhr - 18.30 Uhr, Rathaus, Empfangszimmer EG
Eschen: 13. November, 13.30 Uhr - 18.30 Uhr, Gemeindehaus, Sitzungszimmer 3, 2. OG
Gamprin: 17. November, 10.30 Uhr - 18.30 Uhr Gemeindesaal, Foyer
Buchs: 18. November, 10.30 Uhr - 18.30 Uhr, Feuerwehrdepot, Volksgartenstrasse 38
Sennwald: 19. November, 10.30 Uhr - 18.30 Uhr, Mehrzweckgebäude, Haagerstrasse 2, Salez
Kontakt:
Amt für Umweltschutz
Andreas Gstöhl
T +423 236 61 86