pafl: Teilerfolg in Kopenhagen - nicht mehr und nicht weniger
Vaduz (ots)
Vaduz, 21. Dezember (pafl) - Am letzten Samstag endete die 15. UN-Klimakonferenz in Kopenhagen mit einem Ergebnis, das als Teilerfolg gewertet werden kann und muss. Während der letzten drei Tage wurde auf Ebene der Staatsoberhäupter und Umweltminister verhandelt, wobei Liechtenstein durch Regierungsrätin Renate Müssner vertreten war.
Die Hoffnung auf ein umfassendes, rechtlich verbindliches Klimaschutz-Abkommen in Kopenhagen war gross. Als ein völliges Scheitern, wie es in den letzten Tagen immer wieder bezeichnet wurde, darf der Copenhagen-Accord allerdings nicht bewertet werden. Noch vor der Klimakonferenz waren die Positionen festgefahren und die Ausgangslage entsprechend schlecht. Die USA, welche das Kyoto-Protokoll 1997 zwar unterzeichnet, jedoch niemals ratifiziert haben, lenkten in Kopenhagen ein und zeigen den Willen, zukünftig ihren Teil der Reduktionslast mitzutragen. Auch Schwellenländer wie China, Indien und Brasilien, welche sich in den vergangenen Verhandlungen stets hinter der historischen Verantwortung von Industrieländern versteckten, wollen nach 2012 Reduktionsverpflichtungen auf freiwilliger Basis eingehen. Zudem werden auch die am wenigsten entwickelten Länder zukünftig Massnahmen zur Reduktion von Treibhausgasen umsetzen, welche über einen Fonds der Industrienationen finanziert werden sollen. Zum ersten Mal ziehen somit alle Parteien an einem Strang - aus politischer Sicht ein bedeutender Schritt im Kampf gegen die globale Bedrohung des Klimawandels.
Trotz dieser Fortschritte konnte man sich in Kopenhagen jedoch nicht auf eine rechtsverbindliche Form des vorliegenden Copenhagen-Accords einigen. Auch inhaltlich liegt noch ein grosses Stück Arbeit vor der Staatengemeinschaft. Das im Papier angestrebte Ziel, die durchschnittliche Temperaturzunahme weltweit auf 2 Grad Celsius gegenüber der vorindustriellen Zeit zu begrenzen, wird mit den aktuell vorliegenden Reduktionszielen der einzelnen Länder nicht erreicht. Aus diesem Grund wurde in der Abschlusssitzung beschlossen, die Verhandlungen im Jahr 2010 weiterzuführen und an der nächsten Klimakonferenz in Mexiko erfolgreich abzuschliessen. Die Weichen hierzu wurden in Kopenhagen gestellt.
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