pafl: Liechtensteinisch-Tschechische Historikerkommission unterwegs
Zweite Arbeitssitzung in Prag
Vaduz (ots)
Vaduz, 21. Februar (pafl) - Die Liechtensteinisch-Tschechische Historikerkommission ist mit ihrer Arbeit zügig unterwegs. Am vergangenen Donnerstag, 10. Februar, hat sie sich in Prag getroffen. Noch steht sie am Beginn der Konkretisierung ihrer Tätigkeit.
Als Begleitmassnahme der im Herbst 2009 erfolgten Normalisierung zwischen dem Fürstentum Liechtenstein und der Tschechischen Republik haben die beiden Regierungen eine paritätisch besetzte Liechtensteinisch-Tschechische Historikerkommission bestellt. Diese hat gemäss Mandat zwei historische Beziehungsstränge zu untersuchen, zum einen die vielfältigen Beziehungen zwischen dem Gebiet des heutigen Tschechien (ehemals Böhmen, Mähren und Schlesien im habsburgischen Gesamtverband) und dem Haus Liechtenstein vom Spätmittelalter bis zur Gegenwart, zum andern die zwischenstaatlichen Beziehungen zwischen der Tschechoslowakei (einschliesslich Vorgängerstaaten) und dem Fürstentum Liechtenstein seit Anfang des 18. Jahrhunderts bis heute. Die Historikerkommission soll zu einer Vertiefung des gegenseitigen Verständnisses beitragen.
In getrennten Vorbereitungssitzungen trafen sich im Herbst 2010 die vier von Liechtenstein ernannten Kommissionsmitglieder in Vaduz und die vier tschechischen Mitglieder in Brno (Brünn). Kurz vor Weihnachten konstituierte sich die Historikerkommission am 16. Dezember 2010 formell in Wien, in den Räumen des Liechtenstein Museums. Dort hielt sie auch die erste Arbeitssitzung ab. Am vergangenen Donnerstag nun, 10. Februar 2011, traf sich die Kommission zu ihrer zweiten ordentlichen Arbeitssitzung, diesmal in Prag, in einem Saal des tschechischen Aussenministeriums, oberhalb des Hradschin. Jiri Cistecky, Direktor im Aussenministerium, überbrachte die Grüsse von Aussenminister Karel Schwarzenberg, der in Brüssel weilte. Bisher hat die Kommission, die unter wechselndem Vorsitz des liechtensteinischen Co-Präsidenten Peter Geiger und des tschechischen Co-Präsidenten Tomas Knoz tagt, eine Geschäftsordnung und Kostengrundsätze verabschiedet sowie Themenbereiche, Projekte und Publikationen beraten.
Noch steht man in der Vorphase. Den beiden Regierungen werden im Laufe des Frühjahrs Budgetanträge zu stellen sein. Erst nach deren Erledigung kann die konkrete Arbeit anlaufen.
Für den Herbst 2011 fasst die Historikerkommission ein erstes Symposium ins Auge, zum Thema "Erinnerungsorte". Dieser Begriff umfasst neben geographischen Örtlichkeiten vornehmlich "Topoi" ("Topos" heisst "Ort"), nämlich bestimmte, in der Erinnerung tief eingegrabene Themen, basierend auf Ereignissen, Personen und deren Nachwirken. Die beiden Vorsitzenden durften erfreut feststellen, dass sich die Zusammenarbeit in einem kollegial-kooperativen Klima entwickelt.
Kontakt:
Liechtenstein-Institut
Peter Geiger
T +423 373 30 22