pafl: Internationaler Tag gegen Rassismus
Vaduz (ots/pafl) -
Seit 1960 begeht die internationale Gemeinschaft am 21. März den Internationalen Tag gegen Rassismus. In Liechtenstein stehen Sensibilisierung und Prävention im Zentrum der Bemühungen: Insbesondere geht es um die Schaffung von Chancengleichheit, um die Intensivierung von interkulturellem Dialog und um eine umfassende Integration von Ausländerinnen und Ausländern in Liechtenstein. Gleichzeitig wird rassistische Gewalt konsequent verurteilt und strafrechtlich verfolgt.
Im Jahr 2000 ratifizierte Liechtenstein das Internationale Übereinkommen gegen jede Form der Rassendiskriminierung und schuf einen Strafrechtsartikel zum Verbot von Rassendiskriminierung. Nach der liechtensteinischen Teilnahme an der Weltkonferenz gegen Rassismus im Jahr 2001 und der Verabschiedung der Erklärung und des Aktionsprogramms gegen Rassismus wurden in Liechtenstein langfristige Massnahmen zur Vorbeugung und Bekämpfung von Rassismus eingeleitet.
Interkultureller Dialog und Integration als Rassismusprävention
Wenn sich eine Gesellschaft um Offenheit, Toleranz und Verständnis für Menschen mit anderen Kulturen bemüht, haben rassistische Vorurteile keinen Platz mehr. Vielfältige Massnahmen im Bereich der Erziehung und Bildung, aber auch im Bereich der Freizeitgestaltung sind bereits seit Jahren erfolgreich. Darunter fallen z.B. Deutschkurse für Mütter und Kinder im Spielgruppenalter, Deutsch als Zweitsprache in allen Kindergarten- und Schulstufen, Deutschkurse für Migrantinnen und Migranten sowie Foren für interkulturellen Austausch, wie z.B. das Frauencafé oder der im Februar lancierte interkulturelle Stammtisch. Weitere Massnahmen, wie die Preise für Chancengleichheit, mit welchen in den vergangenen Jahren Projekte mit interkulturellen und integrativen Zielsetzungen ausgezeichnet wurden, interkulturelle Veranstaltungen in den Gemeinden und Schulen sowie die Vorstellung der "Interkulturellen Bibliothek", trugen zur Bewusstseinsbildung bei.
Mit dem in der vergangenen Woche von der Regierung verabschiedeten Integrationskonzept konnte nun ein Rahmen für diese vielfältigen Aktionen gesetzt werden. Das Konzept betont die positiven Aspekte der Migration und die Stärke, die aus der Vielfalt erwachsen kann. Die Förderung von Vielfalt und Mehrsprachigkeit, das Verständnis, ein interkulturelles, offenes und tolerantes Land zu sein, sind die Leitgedanken des Konzepts.
Massnahmen gegen rassistische Gewalt
Neben der Förderung von interkulturellem Verständnis, Offenheit und Toleranz setzte die Regierung in den vergangenen Jahren auch konkrete Zeichen gegen rassistisch motivierte Gewalt. Auf der Grundlage einer Studie der Fachhochschule Nordwestschweiz über Rechtsextremismus in Liechtenstein verabschiedete die Regierung im vergangenen Jahr einen Massnahmenkatalog gegen rechte Gewalt (MAX), mit welchem konkrete Aktionen im Bereich der Sensibilisierung und Vernetzung, der Beratung und Weiterbildung und der Dokumentation eingeleitet wurden.
Als Auftakt lancierte die Gewaltschutzkommission der Regierung im letzten Sommer die Kampagne "Gemeinsam Gesicht zeigen gegen rechte Gewalt", in der unterschiedliche Personen aus Liechtenstein Position gegen rechte Gewalt bezogen. Es wurde eine ämterübergreifende Fachgruppe geschaffen, welche Personen berät, die beruflich oder privat mit dem Phänomen Rechtsextremismus konfrontiert sind. Im Februar stellte die Regierung der Öffentlichkeit den ersten Monitoringbericht über Rechtsextremismus vor, der Vorfälle und Massnahmen im Zusammenhang mit Rechtsextremismus in Liechtenstein dokumentiert.
Kontakt:
Amt für Auswärtige Angelegenheiten
Alicia Längle
T +423 236 60 53