pafl: 30 Jobsuchende, 15 Unternehmen, fünf Minuten Zeit: Zum ersten Mal fand in Liechtenstein ein Job-Speed-Dating statt
Vaduz (ots/pafl) -
Was beim Speed-Dating funktioniert, kann für Arbeitssuchende nicht falsch sein. Fünf Minuten hatte jeder Jobbewerber am Mittwoch im SAL in Schaan beim Job-Speed-Dating Zeit, einen potenziellen Arbeitgeber von seinen Vorzügen zu überzeugen. Dann ertönte Musik, und jeder Bewerber rückte einen Platz weiter zum nächsten Gesprächspartner. 30 kaufmännische Angestellte stellten sich im Akkord 15 möglichen Arbeitgebern vor. Darunter Start-ups und Mittelständler, aber auch Weltmarken wie Ivoclar Vivadent und Swarovsky. "Wirtschaft und Politik gehen damit neue Wege", unterstrich Regierungschef-Stellvertreter Martin Meyer.
"Der Arbeitsmarkt Service Liechtenstein betritt mit dieser Art der Arbeitssuche Neuland", erklärte Markus Bürgler, Leiter des AMS im Haus der Wirtschaft in Schaan. Der schwierigste Teil einer Stellenbewerbung sei, eine Einladung zu einem Bewerbungsgespräch zu bekommen. Dem sollten die Kurzzeit-Kontakte im Fünf-Minuten-Takt entgegenwirken. Sie dienten als Türöffner für weiterführende Bewerbungsgespräche. Arbeitsverträge wurden beim ersten Job-Speed-Dating in Liechtenstein nicht geschlossen. Erfolgreiche Bewerber hatten vielmehr danach eine Einladung zu einem intensiven zweiten Vorstellungsgespräch in der Tasche.
Im direkten Gespräch konnten Chefs im Gegenüber einen Kandidaten als geeignet erkennen, den ein Personalverantwortlicher möglicherweise vorher aussortiert hat. Denn an den Tischen sassen sich jeweils zwei potenzielle Partner gegenüber - ohne eine dritte Person dazwischen. Unternehmen konnten innerhalb kurzer Zeit viele mögliche Bewerber für eine Stelle kennenlernen. Ohne aufwendige Einstellungsgespräche konnten sie sich ein erstes Bild machen. Auf der Seite der Jobsuchenden profitieren die, die sich gut verkaufen können. Andererseits hat der persönliche Augenschein auch so manche Schwäche in den Bewerbungsmappen relativiert.
In der Region Rheintal, aber auch in der Schweiz und in Österreich ist das Job-Speed-Dating noch nicht angekommen. Liechtenstein ist also Vorreiter mit dem Testlauf für diese moderne Art der Arbeitsvermittlung. Arbeitsagenturen in Deutschland machen mit den Schnellkontakten - seit Juli 2009 - gute Erfahrungen. So suchen junge Akademiker ihre Arbeitgeber, aber auch angehende Auszubildende. Für Langzeitarbeitslose gibt es Massen-Events. Neu im Trend sind Speed-Dating-Jobmessen. Die Idee für den neuen Weg bei der Personalsuche kommt aus Grossbritannien. In Manchester wird das Casting für Arbeitslose seit Oktober 2008 als Arbeitsvermittlungsmassnahme erprobt.
Kontakt:
Markus Kaufmann
Persönlicher Mitarbeiter des Regierungschef-Stellvertreters
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