pafl: Liechtenstein bereitet sich auf allfälligen Zustrom Asylsuchender aus Nordafrika vor
Vaduz (ots/pafl) -
Das Ressort Inneres, das Ausländer- und Passamt, die Landespolizei, das Amt für Bevölkerungsschutz und die Flüchtlingshilfe Liechtenstein stehen angesichts der Entwicklungen in Libyen, Tunesien und Ägypten sowie des damit zusammenhängenden Zustroms von Migranten nach Süditalien in einer Sonderkommission in engem Kontakt. Sie bereiten sich gemeinsam auf eine allfällige Zunahme von Asylgesuchen in Liechtenstein vor, wie dies zahlreiche weitere europäische Staaten für ihr jeweiliges Territorium ebenfalls machen.
Bisher keine Asylsuchenden aus Nordafrika
Bisher haben angesichts der jüngsten Entwicklungen in den Maghreb-Staaten zwar noch keine Migranten aus diesen Ländern in Liechtenstein um Asyl angesucht. In der Schweiz lässt sich aber bereits ein Anstieg der Asylgesuche von Tunesiern, Ägyptern und Libyern verzeichnen - wenn auch noch auf niedrigem Niveau. Es ist deshalb nicht auszuschliessen, dass sich Liechtenstein mittelfristig ebenfalls mit einem Anstieg an Asylgesuchen konfrontiert sieht. In einem solchen Fall würden die nötigen Unterkünfte für die Migranten innerhalb kurzer Zeit zur Verfügung gestellt, die Betreuungsaufgaben wahrgenommen und die Asylverfahren eingeleitet.
Präventive Kontrollen an den Rheinbrücken
Allerdings bereitet sich Liechtenstein nicht nur auf die Unterbringung allfälliger Asylsuchender und deren Verfahren vor. Die Landespolizei wird auch präventiv tätig sein und in den kommenden Tagen sporadische Kontrollen auf den Rheinbrücken aufnehmen, um illegal einreisende Personen bereits an der Grenze aufzugreifen. Diese Kontrollen werden verstärkt, sobald die Lage es erfordert.
Solidarität in Europa
Darüber hinaus ist Liechtenstein bereit, im Rahmen der europäischen Solidarität und im Rahmen seiner Möglichkeiten als Kleinstaat ein Kontingent von Asylsuchenden aufzunehmen, sofern andere Staaten sich ebenfalls zu einem solchen Schritt entschliessen. Solidarität zeigt Liechtenstein ausserdem durch seine finanzielle Beteiligung an der Europäischen Agentur für die operative Zusammenarbeit an den Aussengrenzen (Frontex).
Kontakt:
Ausländer- und Passamt
Heribert Beck, Leiter Abteilung Asyl
T +423 236 61 54