pafl: Konjunktureller Aufschwung Liechtensteins setzt sich fort
Vaduz (ots/pafl) -
Der konjunkturelle Aufschwung der liechtensteinischen Volkswirtschaft hat sich in den letzten Monaten fortgesetzt. Die Rückgänge infolge der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/09 sind jedoch noch nicht aufgeholt, wie sich aus dem Konjunkturbericht Liechtenstein des Amtes für Statistik ergibt.
Steigende Umsätze
Im 2. Halbjahr 2010 erhöhten sich die Umsätze von 25 ausgewählten grösseren Unternehmen um 4%. Es zeigen sich jedoch deutliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Wirtschaftsbereichen. Starke Zuwächse verzeichneten gemäss den Angaben der Steuerverwaltung erneut die Unternehmen des Industriesektors mit einem Plus von 11% im Vergleich zum 2. Halbjahr 2009. Trotz dieser Zuwächse lagen die Umsätze dieser Industrieunternehmen 11% unter den Ergebnissen des 2. Halbjahrs 2008, als die Wirtschaftskrise einsetzte.
Die ausgewählten Unternehmen des Dienstleistungssektors mussten im Unterschied zu den Industrieunternehmen im 2. Halbjahr 2010 Umsatzeinbussen hinnehmen. Dabei gingen die Umsätze der Finanzdienstleister um 10% zurück, während die Unternehmen aus dem Bereich der allgemeinen Dienstleistungen einen Umsatzrückgang von 19% erlitten.
Höhere Beschäftigung
Nach dem Beschäftigungsrückgang um 1,6% im Jahr 2009 erhöhte sich die Zahl der beschäftigten Personen im Lauf des Jahres 2010 wieder. Ende 2010 waren in Liechtenstein rund 33'300 Personen beschäftigt, was ein Plus von 1,3% gegenüber Ende 2009 bedeutet. Am stärksten legte der Industriesektor zu mit einer Beschäftigungszunahme von 2,0%, gefolgt von den allgemeinen Dienstleistungen mit einem Plus von 0,8%. Im Finanzdienstleistungsbereich blieb die Beschäftigung weitgehend stabil.
Anstieg der Warenexporte
Die direkten Warenexporte der liechtensteinischen Unternehmen erhöhten sich im 2. Halbjahr 2010 leicht um 2,1% gegenüber dem 2. Halbjahr 2009. Das Exportwachstum des 1. Halbjahrs 2010 setzte sich damit fort. Die Warenexporte lagen im 2. Halbjahr 2010 jedoch immer noch 22% unter dem Exportvolumen vor der Wirtschaftskrise 2008/09. Im 1. Quartal 2011 nahmen die direkten Warenexporte mit einem Plus von 4,0% gegenüber dem Vorjahreswert weiter zu.
Rückgang des betreuten Kundenvermögens
Gemäss der provisorischen Auswertung von 14 der 16 liechtensteinischen Banken reduzierte sich das betreute Kundenvermögen im Jahr 2010 um 3% auf CHF 121 Mrd. Eine Trendwende ist hingegen beim Nettoneugeld festzustellen. Nach zwei Jahren mit hohem Nettogeldabfluss ergab sich bei den 14 Banken für 2010 ein leichter Nettogeldzufluss von CHF 0,3 Mrd.
Kontakt:
Amt für Statistik
Wilfried Oehry, Leiter
T +423 236 64 50