pafl: Beiträge an die Internationale Flüchtlings- und Migrationshilfe
Vaduz (ots/pafl) -
Die Regierung hat in ihrer Sitzung vom Dienstag, 16. August, CHF 260'000 und rund EUR 170'000 für drei Projekte der internationalen Flüchtlings- und Migrationshilfe (IFMH) bewilligt. Unterstützt werden in Zusammenarbeit mit Caritas Schweiz und Caritas Vorarlberg Projekte im Kosovo und in Armenien.
Die vormalige Armenischen Sozialistische Sowjetrepublik erklärte am 21. September 1991 ihre Unabhängigkeit - und der junge Staat trat ein schweres Erbe an. Dem starken Erdbeben vom Dezember 1988 hatten viele Gebäude, insbesondere Schulen und Krankenhäuser, nicht standgehalten. Mehr als 25'000 Menschen waren beim Erdbeben gestorben. Die damals entstandenen Schäden an der Infrastruktur behindern die wirtschaftliche Entwicklung bis in die heutige Zeit. Armenien dürfte nicht zuletzt deshalb bis heute das Land mit der weltweit prozentual grössten Diaspora sein. Weniger als ein Drittel der mehr als 10 Millionen Armenier lebt in Armenien selbst. Caritas Vorarlberg und Caritas Austria wollen dieser Migrationsproblematik gemeinsam mit der Armenischen Caritas begegnen. Das Projekt dient vor allem dem Training und der Beratung von potentiellen (regulären) Migranten sowie der Unterstützung und Reintegration von Rückkehrern (unter anderem irregulären Migranten). Somit wird der Abwanderungsdruck gemildert und Heimkehrer dazu animiert, ihr Wissen und ihre Erfahrung nach Armenien zurück zu bringen. Liechtenstein unterstützt dieses Projekt seit dem Jahr 2009 und hat sich im gesamten bisherigen Projektzeitraum mit fast EUR 600'000 daran beteiligt - die aktuelle Rate von rund EUR 170'000 bereits eingerechnet.
CHF 250'000 gehen an ein Infrastruktur- und Umsiedlungs-Projekt in Gjakova (Kosovo). Dort leben rund 700 Angehörige ethnischer Minderheiten aus 135 Familien unter prekären Verhältnissen auf und neben einer Müllhalde. Zu diesen problematischen hygienischen Verhältnissen hinzu kommen ungenügende Einschulungs- und fehlende Ausbildungsmöglichkeiten. Mit der Unterstützung Liechtensteins, der Schweiz, Österreichs sowie nationaler Ministerien wurden auf einer kommunalen Parzelle bisher 29 Häuser gebaut sowie Hygiene- und Einschulungsmassnahmen durchgeführt. Weitere 34 bis 60 Häuser sollen in der neuen Projektphase folgen. Daneben soll der Schulbesuch der Roma-Kinder weiter gefördert werden, während den Erwachsenen Roma Erwerbsmöglichkeiten im Häuserbau und der Abfallbewirtschaftung verschafft werden.
Mit CHF 10'000 beteiligt sich Liechtenstein an einem Projekt gegen den Frauenhandel im Kosovo. Denn hohe Arbeitslosigkeit, der schlechte Status der Frauen in der Gesellschaft und fehlende soziale Dienstleistungen schaffen dort ein Umfeld, das Menschen- und Frauenhandel begünstigt. Die nationale Caritas Organisation im Kosovo arbeitet seit 2006 an diesem Thema. Seit 2009 arbeitet Caritas Kosovo mit Caritas Schweiz zusammen. Das oberste Ziel des nun von Liechtenstein unterstützten Projekts ist es, im Kosovo die Präventionsarbeit in Bezug auf den Menschenhandel zu verstärken, die Opfer besser zu schützen und ihnen kompetente Unterstützung für ihre soziale und ökonomische Integration zur Verfügung zu stellen. Zu diesem Zweck planen die Projektverantwortlichen, sechs regionale Schutzzentren und ihre psychosozialen und ökonomischen Beratungsdienste zur Reintegration der Opfer von Menschenhandel zu konsolidieren und zu verbessern. Ein nationales Komitee mit Vertretern der Regierung, der Polizei und interessierten NGO leistet überdies bereits heute permanente Präventions- und Lobby-Arbeit. Ausserdem soll einer Gruppe von Opfern des Frauenhandels die ökonomische Integration ermöglicht werden.
Kontakt:
Ausländer- und Passamt
Heribert Beck, Abteilung Asyl
T +423 236 61 54