pafl: Standardprüfungen Englisch
Vaduz (ots/pafl) -
Zum zweiten Mal wurden 2011 in allen dritten und fünften Klassen der liechtensteinischen Primarschulen Standardprüfungen durchgeführt. Alle Schülerinnen und Schüler dieser Primarschulklassen wurden vor den Sommerferien in den Fächern Deutsch und Mathematik geprüft, die fünfte Klasse zusätzlich erstmalig auch in Englisch. Mit der Erstellung und Validierung der Standardprüfungen und deren Auswertung wurde erneut das renommierte Institut für Bildungsevaluation an der Universität Zürich betraut.
Entgegen der verbreiteten Meinung und Erwartung erzielen die Schülerinnen und Schüler vor allem in den produktiven Fähigkeiten, wie Sprechen und Schreiben, gute Leistungen und erreichen die im Lehrplan und den Bildungsstandards vorgesehenen Zielkompetenzen. Rund 25% übertreffen diese sogar klar - und dies notabene auch im schriftlichen Bereich! Somit kann davon ausgegangen werden, dass die Schülerinnen und Schüler in allen Kompetenzbereichen bestens für den Sprachunterricht auf der Sekundarstufe I vorbereitet sind. Erfreulich ist auch, dass die Leistungen der einzelnen Klassen im Vergleich zum Fach Deutsch näher beieinander liegen. Die hiermit nun erstmals landesweit getesteten und wissenschaftlich validierten Leistungen beschreiben den Englischstand aller Liechtensteiner Schülerinnen und Schüler am Ende der fünften Primarschulklasse nach knapp drei Jahren Spracherwerb - zwischenzeitlich wurde der Beginn des Englischunterrichts von der 3. Klasse in die 1. Klasse verlegt - in den Bereichen des Sprechens, Schreibens, Hörens, Lesen sowie der mündlichen Interaktion. Die guten Ergebnisse der Kinder in den Standardüberprüfungen sind auch ein Zeichen für die gute Qualität des Sprachunterrichts und der Arbeit der Lehrpersonen.
Grundsätzlich haben die Lehrpersonen zur Erreichung der im Lehrplan definierten Lernziele in allen Fächern die freie Wahl hinsichtlich Unterrichtsmethoden und -didaktik und können so gezielt auf die besondere Klassensituation und die individuellen Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler reagieren. In verschiedenen Fächern, beispielsweise im Fach Englisch, ist aber beim Übergang Primarstufe/Sekundarstufe I in didaktisch-methodischer Hinsicht der Kontinuität besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Dabei kommt auch dem Lehrmittel eine grosse Bedeutung zu. In diesem Sinn ist es das erklärte Ziel, mit dem kürzlich eingeführten stufenübergreifenden Lehrmittel "Young World", welches in verschiedenen Schweizer Kantonen, insbesondere auch im benachbarten und bezüglich Kooperation für uns wichtigen Kanton St. Gallen, ebenfalls erfolgreich eingesetzt wird, den Übergang von der Primarstufe in die Sekundarstufe deutlich zu erleichtern. Ergänzt wird dieses Lehrmittel durch Unterrichtsmaterial des Vereins "Neues Lernen", welches im laufenden Schuljahr auch für die 1. Klasse der Sekundarschulen erarbeitet wird, verbunden mit einem entsprechenden Weiterbildungsangebot für die betroffenen Lehrpersonen. Für die Schülerinnen und Schüler in Liechtenstein bedeutet dies, dass sie nach dem Übertritt in die Sekundarstufe im Englischunterricht mit den bereits vertrauten Lehrmitteln weiterarbeiten können.
Seit dem Schuljahr 2011/12 wird nun sukzessive auf den Schulstufen sieben bis neun das darauf abgestimmte Folgelehrmittel "Open World" eingesetzt, welches den altersgerecht erhöhten Ansprüchen mit vermehrtem Grammatikunterricht Rechnung trägt. Begleitend zur Einführung des Lehrmittels wurden die Lehrpersonen in einer mehrtätigen Weiterbildung mit dem neuen Lehrmittel vertraut gemacht; dabei haben sie sich auch intensiv mit den Fragen des Übertritts von der Primar- in die Sekundarstufe auseinandergesetzt. Nach einer guten Grundausbildung und der Weiterbildung sind die Lehrpersonen damit bestens vorbereitet, um mit den veränderten Rahmenbedingungen, die durch die Einführung des Frühenglisch und der neuen Lehrmittel entstanden sind, umgehen zu können.
Ziel solcher moderner, einheitlicher Lehrmittel ist es, die Lehrperson in ihrem Unterricht zu unterstützen, eine über das ganze Land möglichst hohe Durchlässigkeit zu gewährleisten und vor allem einen motivierenden Unterricht zu ermöglichen. Gespannt darf auf die Ergebnisse der Standardüberprüfungen der kommenden Jahre geblickt werden, da der Englischunterricht zwischenzeitlich bereits auf der ersten Primarschulstufe beginnt und somit mit mehr Zeit auf die mittels Lehrplan vorgegebenen Lernziele hingearbeitet wird. Diese Kinder werden erstmals 2015 zeigen, "what they know"!
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