ikr: Landesrechnung 2014
Vaduz (ots/ikr) -
Die Landesrechnung schliesst dank deutlichen Mehreinnahmen und einer Unterschreitung der Budgetvorgaben bei allen massgeblichen Ausgabenkategorien mit einem Gewinn von CHF 65 Mio. in der Erfolgsrechnung und einem leichten Plus in der Gesamtrechnung. Der Sanierungskurs der Regierung hat seine für das Jahr 2014 gesteckten Ziele somit erreicht.
Das positive Ergebnis mit einem erstmaligen Gewinn in der Erfolgsrechnung seit dem Jahre 2009 wurde durch einzelne Sonderfaktoren begünstigt. Die Verbesserung des betrieblichen Ergebnisses um CHF 114 Mio. gegenüber dem Voranschlag ist durch höhere Erträge von CHF 712 Mio. (+61 Mio.) und tiefere Ausgaben von CHF 784 Mio. (-53 Mio.) bedingt. Dennoch zeigt die betriebliche Rechnung weiterhin ein Defizit, welches für das Jahr 2014 CHF 72 Mio. beträgt. Zum Jahresgewinn von CHF 65 Mio. führte in erster Linie das Finanzergebnis von CHF 132 Mio.
Besonders erfreulich haben sich die Steuereinnahmen entwickelt. Die Ertragssteuern sind um CHF 36 Mio. höher als budgetiert und um CHF 67 Mio. höher als im Vorjahr ausgefallen. Der Landesanteil an der Vermögens- und Erwerbssteuer hat sich ebenfalls deutlich erhöht und liegt CHF 27 Mio. über Budget respektive CHF 37 Mio. über Vorjahr. Hierzu hat die im Jahre 2014 beschlossene Steueramnestie einen bedeutenden Anteil. Demgegenüber sind die Einnahmen aus der Mehrwertsteuer um CHF 16 Mio. gesunken.
Die wichtigsten Feststellungen im Überblick:
- die Erfolgsrechnung schliesst mit Gewinn von CHF 65 Mio. ab - aus der betrieblichen Tätigkeit resultiert ein Ergebnis von CHF -72 Mio. - der Ertrag aus Steuern und Abgaben liegt mit CHF 633 Mio. deutlich über dem Voranschlag und über dem Vorjahreswert - der betriebliche Aufwand sinkt um CHF 87 Mio. oder 10% im Vorjahresvergleich - alle wesentlichen Aufwandkategorien liegen unter den Vorjahreswerten - dank positiver Börsenentwicklung beläuft sich das Finanzergebnis auf netto CHF 132 Mio. und liegt damit auf Vorjahresniveau - von den Nettoinvestitionen in Höhe von CHF 96 Mio. entfallen netto CHF 73 Mio. auf das zinslose Darlehen zu Gunsten der Stiftung Personalvorsorge Liechtenstein - in der Gesamtrechnung resultiert eine Mittelzunahme in Höhe von CHF 6 Mio. - trotz Entnahmen aufgrund des defizitären Staatshaushalts der Vorjahre und zur Ausfinanzierung der staatlichen Pensionskasse betragen die Poolanlagen per 31.12.2014 CHF 1.3 Mia. und decken somit das 1.7fache der jährlichen Aufwendungen aus der betrieblichen Tätigkeit
Ausblick
Das Projekt zur Sanierung des Staatshaushalts befindet sich auf Kurs. Neben den Unsicherheiten bezüglich der Folgen des SNB-Entscheids wird sich im Rechnungsjahr 2015 zeigen, inwiefern die getroffenen Annahmen in Bezug auf die Steuererträge von ehemaligen Sitzgesellschaften unter dem Regime des neuen Steuergesetzes eintreffen werden. Diese beiden Komponenten werden entscheidend dafür sein, wie sich die Steuererträge mittelfristig entwickeln werden. Die Zielsetzung, die Aufwand- und Ertragsseite nachhaltig ins Gleichgewicht zu bringen, bleibt unverändert. Die Finanzplanung wird im Herbst dieses Jahres aufzeigen, ob die Regierung in absehbarer Zeit das seit 2010 laufende Sanierungsprojekt abschliessen kann oder ob weitere Massnahmen notwendig werden.
Kontakt:
Ministerium für Präsidiales und Finanzen
Markus Biedermann, Generalsekretär
T +423 236 60 09