ikr: Zweite Programmgeneration umsetzen, Dritte vorbereiten
Vaduz (ots/ikr) -
Anlässlich der Mitgliederversammlung der Agglomeration Werdenberg-Liechtenstein vom 22. April 2015 in Vaduz nutzten die Gemeindevertreter die Möglichkeit, sich aus erster Hand über die Arbeiten und Entwicklungen zu informieren. Mit Markus Verling wurde ein neuer Vizepräsident des Vereins gewählt.
Ein Agglomerationsprogramm ermöglicht die Koordination bereichsübergreifender Verkehrs-, Siedlungs- und Landschaftsthemen innerhalb eines funktionalen Raumes. Durch die Lancierung der Programme engagiert sich der Bund - in Ergänzung zu den Kantonen und den Gemeinden - verstärkt in der Entwicklung der Agglomerationen. Eine Herausforderung und Besonderheit der Agglomeration Werdenberg-Liechtenstein ist die Zweitstaatlichkeit des Programms.
2014 nahm das Amt für Raumentwicklung das während Jahren erarbeite Programm an und unterstützt damit Infrastrukturvorhaben in der Region mit 7.8 Mio. Franken. An der Mitgliederversammlung wurde vermeldet, dass die Leistungsvereinbarung zwischen dem Bund und dem Verein Agglomeration Werdenberg-Liechtenstein zwischenzeitlich unterzeichnet werden konnte.
Markus Verling neuer Vizepräsident
Marlies Amann-Marxer, Ministerin für Infrastruktur und Umwelt sowie Sport, überbrachte Grussworte der Liechtensteiner Regierung und informierte über aktuelle Entwicklungen. Gemäss Aussage der Regierungsrätin wurden bis auf weiteres alle Arbeiten rund um die im Agglomerationsprogramm zentrale FL.A.CH-Bahn sistiert. Die Liechtensteiner Regierung steht jedoch weiterhin hinter dem Projekt und verweist auf eine Verzögerung bei der Umsetzung. Derzeit würden neue Finanzierungsvorschläge aus Österreich erwartet.
Präsident Daniel Gut leitete anschliessend durch die Vereinsversammlung. Nach dem Ausscheiden von Remo Looser, Vizepräsident des Vereins Agglomeration Werdenberg-Liechtenstein, wurde Markus Verling, Leiter Amt für Bau und Infrastruktur FL, als Regierungsvertreter im Vorstand sowie als Vizepräsident gewählt. Nach den traktandarischen Punkten wurde zudem über den Stand der Umsetzung der zweiten Programmgeneration sowie die Erarbeitung der nächsten Eingabe informiert.
Gebietsentwicklungen, Strassenraumaufwertung und Langsamverkehrsmassnahmen
Gemäss nun unterzeichneter Leistungsvereinbarung werden als A-Massnahmen seitens Bund mitfinanziert: Entwicklung Bahnhofsgebiet Buchs (Teilstrategie Siedlung und Landschaft); Betriebs- und Gestaltungskonzept Staatsstrasse Grabs und St. Galler-/ Churerstrasse Buchs (Bereich Gesamtverkehr und Sicherheit, Aufwertung von Strassenräumen), S-Bahn FL.A.CH (Aufwertungsmassnahmen der 1. Etappe), verschiedene Massnahmen aus dem Bereich Langsamverkehr (Behebung von Schwachstellen und Sanierungen, neue Rheinbrücke für den Langsamverkehr, Veloparkierungsmöglichkeiten) sowie Verkehrsmanagement-Massnahmen (Dosierung von Zufahrten zu Regionalzentrum).
Der Verein verfolgt bei der Eingabe der nächsten Programmgeneration unter anderem das Ziel, dass die Optimierungen an den neuralgischen Rheinquerungen Sevelen-Vaduz und Haag-Bendern als A-Priorität eingestuft werden.
Intensive Zusammenarbeit
Alle Liechtensteiner und Werdenberger Gemeinden plus Sargans erarbeiteten zusammen mit Kanton und Land in den letzten Jahren und im Rahmen des Agglomerationsprogramms Werdenberg-Liechtenstein Grundlagen für die zukünftige gemeinsame Entwicklung der Region. Zu erwähnen sind das gemeinsame Zukunftsbild der Agglomeration Werdenberg-Liechtenstein, das öV-Angebotskonzept, die Schwach- und Problemstellenanalyse auf Gemeindeebene in den Bereichen Langsam- und Fussverkehr, Studien zur Optimierung der Rheinübergänge sowie ein Entwicklungskonzept Langsamverkehr. Gefördert wurde dadurch die Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden, wobei Kenntnisse, Verständnis und Sensibilisierung für gemeinsame, Rhein-übergreifende Themen und Probleme vertieft werden konnten.
Verein Agglomeration Werdenberg-Liechtenstein
Zur Erarbeitung des Agglomerationsprogramms wurde im November 2009 ein Verein gegründet. Mitglieder und Träger des Vereins Agglomeration Werdenberg-Liechtenstein sind die sieben St. Galler Gemeinden, Sennwald, Gams, Grabs, Buchs, Sevelen, Wartau und Sargans sowie die Liechtensteiner Gemeinden Ruggell, Schellenberg, Gamprin, Mauren, Eschen, Planken, Schaan, Vaduz, Triesenberg, Triesen und Balzers. Ebenfalls Mitglied sind der Kanton St. Gallen und das Land Fürstentum Liechtenstein. Das Ziel des Vereins ist neben einer grundsätzlichen Stärkung der Zusammenarbeit die Erarbeitung des Bundesprogramms zur Förderung von Entwicklungsmassnahmen aus sämtlichen agglomerationsrelevanten Themen.
Kontakt:
Ministerium für Infrastruktur und Umwelt sowie Sport
Markus Verling, Leiter Amt für Bau und Infrastruktur
T +423 236 68 40