ikr: Treffen der Staatsoberhäupter der deutschsprachigen Länder in Vaduz
Vaduz (ots/ikr) -
Bei ihrem alljährlichen Treffen, das heuer in Liechtenstein stattgefunden hat, haben die Staatsoberhäupter von Luxemburg, Österreich, Deutschland, Belgien, der Schweiz und Liechtenstein neben dem Schwerpunktthema "Die digitale Revolution und der Arbeitsmarkt - Handlungsbedarf für den Staat?" auch die aktuelle politische Lage, insbesondere die derzeitige Flüchtlingssituation, besprochen.
Die digitale Revolution
Nach einer prägnanten Einführung in das umfassende Thema von Karin Frick, Head Research im Gottlieb Duttweiler Institut, diskutierten die Staatsoberhäupter die fortschreitende Digitalisierung der Arbeitswelt unter den verschiedensten Aspekten. Erbprinz Alois führte aus: "Viele Experten gehen davon aus, dass die digitale Revolution grosse Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt und damit auch die Gesellschaft und auf den Staat haben wird. Es werden neue Formen der Arbeit entstehen und traditionelle Arbeitsplätze ersetzen. Die Staaten werden gefordert sein, diese Entwicklung durch kluge Regulierung, insbesondere im Bereich der Bildung, der Sozialsysteme und des Arbeitsmarktes so zu begleiten, dass die negativen Auswirkungen möglichst gering bleiben und Chancen ergriffen werden."
Flüchtlingssituation
Betroffen zeigten sich die Staatsoberhäupter hinsichtlich der Flüchtlingssituation, die zunehmend dramatische Auswirkungen annimmt. Neben der grundsätzlichen humanitären Hilfe gilt es nun ein länderübergreifendes Gesamtkonzept zu entwickeln, um die Lage zu stabilisieren. Erbprinz Alois hat darüber informiert, dass er sich dafür einsetzen werde, dass Liechtenstein beim jüngst vorgeschlagenen Relocation-Mechanismus der EU-Staaten mitmacht. Dank gebührt allen, die sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten dafür einsetzen, dass die unmittelbare Not der Flüchtlinge gelindert wird.
Partnerprogramm
Die Partner der Staatsoberhäupter besuchten während der Arbeitssitzung der Staatsoberhäupter die Zimmerei Frommelt in Schaan. Dieses Unternehmen zeichnet sich unter anderem durch die Produktion von besonders energieeffizienten Gebäuden aus. Danach stand ein Besuch des Vereins Neues Lernen in Vaduz am Programm. Dieser Verein entwickelt seit mehr als 20 Jahren gehirnfreundliche Unterrichtsmethoden und Unterrichtsmaterial. Im Rahmen des Projekts "Liechtenstein Languages" sollen besondere Sprachkurse für Migranten und Flüchtlinge entwickelt werden, um ein sehr rasches Erlernen der deutschen Sprache für den Tagesgebrauch zu erreichen.
Gemeinsames Programm
Nach einem gemeinsamen Mittagessen auf Schloss Vaduz besichtigten die Staatsoberhäupter und ihre Partner im neuen, dem Kunstmuseum Liechtenstein angegliederte Ausstellungsgebäude der Hilti Art Foundation, ausgewählte Gemälde, Skulpturen und Objekte von der klassischen Moderne bis zur Gegenwart. Anschliessend stand ein Besuch der ebenfalls neu eröffneten Schatzkammer Liechtenstein am Programm. Im Regierungsgebäude kam es schliesslich zu einem Treffen und Gedankenaustausch der Staatsoberhäupter mit Vertretern des Landtages und der Regierung.
Positives Treffen der Staatsoberhäupter
Erbprinz Alois von Liechtenstein zog eine positive Bilanz des diesjährigen Treffens der Staatsoberhäupter: "Ich danke allen, die zu diesem erfolgreichen Treffen beigetragen haben. Für einen Kleinstaat wie Liechtenstein sind gute Kontakte und eine enge Vernetzung mit den an diesen Treffen teilnehmenden Staaten sehr wichtig. Diese Gespräche haben den besonderen Reiz, dass sich hier Staatsoberhäupter von Staaten unterhalten, die sich zwar in vielerlei Hinsicht sehr nahe stehen, betreffend Grösse, Staatsform und der Art der Integration in Europa aber sehr unterschiedlich sind. Nicht zuletzt wegen Besprechung der aktuellen politischen Lage schätze ich diese jährliche Gelegenheit zum offenen Meinungsaustausch sehr."
Nächstes Treffen
Das Staatsoberhäuptertreffen findet seit 2004 an wechselnden Orten statt, im kommenden Jahr wird Belgien Gastgeber sein.
Kontakt:
Silvia Hassler - De Vos
Schloss Vaduz
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