ikr: Aurelia Frick fordert pragmatische Lösung
Vaduz (ots/ikr) -
Auf Einladung von Aurelia Frick weilte der slowakische Aussenminister Miroslav Lajčák in Vaduz. Dabei tauschten sich die beiden Aussenminister über die Schwerpunkte der slowakischen EU-Präsidentschaft im zweiten Halbjahr 2016 aus. Aurelia Frick nutzte das Treffen, um die Notwendigkeit einer pragmatischen Lösung bei der Übernahme von EU-Rechtsakten zu betonen.
Nach der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen im Jahr 2009 wurde der Austausch mit der Slowakei in den vergangenen Jahren durch regelmässige Treffen intensiviert. Die guten Beziehungen Liechtensteins zur Slowakei kommen Liechtenstein nun zugute, wenn das EU-Mitglied im zweiten Halbjahr die Präsidentschaft übernimmt.
Pragmatische Lösungen bei der Umsetzung der EU-Rechtsakte sind derzeit insbesondere für die Finanzplatzakteure in Liechtenstein von grosser Bedeutung. Aurelia Frick betonte dabei das liechtensteinische Integrationsmodell in Europa: "Als EWR-Mitglied hat sich Liechtenstein als verlässlicher Partner auf europäischer Ebene positioniert. Obwohl die kontinuierliche Übernahme von Rechtsakten im Rahmen des EWR eine Herausforderung darstellt, überwiegen die positiven Effekte auf die Wettbewerbsfähigkeit und Vernetzung der liechtensteinischen Wirtschaft."
Ein weiterer Themenschwerpunkt war das Interesse Liechtensteins an einem bilateralen Doppelbesteuerungsabkommen mit der Slowakei. Zudem sprachen die Minister über aktuelle europapolitische Themen, hauptsächlich der Umgang mit der Flüchtlingskrise und die Abstimmung über einen Austritt Grossbritanniens aus der EU. Aussenministerin Aurelia Frick dankte ihrem Amtskollegen Miroslav Lajčák zudem für die Unterstützung der Slowakei für den von Liechtenstein lancierten Verhaltenskodex im UNO-Sicherheitsrat, den mittlerweile 111 Staaten unterstützen.
Im Rahmen seines Aufenthalts in Liechtenstein nahm Aussenminister Miroslav Lajčák an einem gut besuchten Kolloquium des renommierten Liechtenstein Institute on Self-Determination in Triesenberg teil. Gegenstand des Kolloquiums sind Ländersituationen in Europa, bei denen sich Herausforderungen hinsichtlich der Umsetzung des Selbstbestimmungsrechts stellen. Dazu zählen unter anderem die Ukraine und Bosnien-Herzegowina. Am Kolloquium nahmen Mediatoren, Staatenvertreter und führende Akademiker teil.
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