ikr: Bibermanagement fordert alle Beteiligten
Vaduz (ots/ikr) -
Die anhaltende Trockenheit und die hohen Temperaturen hatten diesen Sommer im gesamten Alpenraum geringe Wasserstände in Steh- und Fliessgewässern sowie teilweise Fischsterben zur Folge. Das Trockenfallen des Oberaubachs unterhalb des Naturschutzgebiets Äulehäg in Balzers kann auf eine Verkettung verschiedener natürlicher Zufälle zurückgeführt werden: Die Kombination der derzeitigen Wetterverhältnisse mit dem Errichten bzw. der Verstärkung eines Biberdamms. In Folge verendeten mehrere Hundert Fische im völlig trocken gefallenen Bach.
Aufgrund des vollständigen Trockenfallens des Oberaubachs stimmte das Amt für Umwelt im Sinne einer Notfallmassnahme der Entfernung des Biberdammes zu. Damit sollte die sofortige Wiederbewässerung des Oberaubachs gewährleistet werden.
Längerfristig ist das Entfernen des Biberdamms gemäss Amt für Umwelt jedoch keine geeignete Massnahme, um die Problematik zu entschärfen. Biber errichten je nach saisonalem Bedarf und innert kürzester Zeit neue Dämme. Deshalb zielt das Bibermanagement darauf ab, Aktivitäten vor Ort so zu beeinflussen, dass sie auf der Basis einer Interessensabwägung allen betroffenen Parteien einen Kompromiss bieten.
Die betroffene Stelle wird weiterhin beobachtet. Gemäss Konzept Biber Liechtenstein und nach Rücksprache mit der Liechtensteinischen Gesellschaft für Umweltschutz LGU wird bei einem allfälligen Neubau des Dammes durch den Biber ein Drainagerohr eingelegt, das den Wasserpegel im Äulehäg auf einem festgelegten Niveau hält und eine Restwassermenge im weiteren Gewässerabschnitt gewährleistet. Inwiefern sich dies bewährt, wird fortlaufend beobachtet werden.
Wie im Konzept Biber festgehalten, ist die situative Behandlung erforderlich und der Fall bestätigt einmal mehr, wie wichtig es ist, dass in der konkreten Situation nach gemeinsamen Lösungen gesucht wird.
Kontakt:
Amt für Umwelt
Cathérine Frick
T +423 236 66 06