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Richard Gere: "Anpassung bricht unseren Geist"

Hamburg (ots)

Es ist eine der vielleicht passendsten Rollen
seiner Karriere: In dem Musikfilm "I'm Not There" (Kinostart: 28. 
Februar) verkörpert Frauenschwarm Richard Gere den gereiften Bob 
Dylan - einen in die Jahre gekommenen Aussteiger, dem Anpassung ein 
Gräuel ist. Eine Haltung, die der Hollywoodstar voll und ganz teilt. 
"Anpassung bricht unseren Geist," sagt Gere im Interview mit der 
Frauenzeitschrift FÜR SIE (5/2008; EVT: 19. Februar).
In der experimentellen Biografie spielt Gere eine von sechs 
Versionen des Liedermachers Dylan, den esoterischen Menschen. "Ein 
einziger Schauspieler hätte dem Chamäleon Dylan wirklich nicht 
gerecht werden können," lächelt der Star, der selber Klavier, Gitarre
und Trompete spielt und lange mit einer entsprechenden Karriere 
liebäugelte. "In mir gibt es immer eine Seite, die sagt: 'Du hättest 
dich doch für die Musik entscheiden sollen.'" In Zukunft wolle er 
tatsächlich mehr an Projekten arbeiten, die mit Musik zu tun haben. 
"Mein Traum wäre, ein Blues-Musical auf die Beine zu stellen," 
schwärmt Gere.
Grundsätzlich sieht der 58-jährige die Schauspielerei jedoch als 
seine wahre Berufung - die trotz der jahrelangen Erfahrung immer noch
Lampenfieber auslöst. "Ich werde extrem nervös, bevor Dreharbeiten 
beginnen. Ich habe immer noch Angst, zu versagen."
Dass er als praktizierender Buddhist im Filmgeschäft arbeite, stehe 
im Übrigen nicht im Widerspruch. "Ich mag dieses Klischee nicht, das 
Business als Ganzes sei egoistisch und gierig," sagt Gere. "Wie 
überall in Hollywood gibt es gute und weniger gute Menschen." Er 
selbst versuche, dem Dalai Lama zu folgen, und vermittelt auch seinem
Sohn diese Werte. "Ich will ihm beibringen, dass das Leben eines 
Insekts genauso viel Respekt verdient wie unser eigenes." Was nicht 
bedeutet, dass Gere noch nie eine Mücke zerquetscht hat. "Aber ich 
war nicht glücklich darüber, sondern von mir enttäuscht."
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