Bund verstärkt seine Führung bei der Tierverkehrsdatenbank
Bern (ots)
Das Eidgenössische Volkswirtschaftsdepartement (EVD) reagiert auf die kritische Situation, in der sich die Tierverkehrsdatenbank (TVD) befindet. Mit der Übernahme der Aktienmehrheit an der TVD AG durch den Bund soll die Führung des Unternehmens konzentriert und damit effizienter werden. Indem die Federführung für die TVD dem Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) übertragen wird, kann ein starker Bezug zur Weiterentwicklung der Agrarpolitik (AP 2007) und damit eine bessere Akzeptanz bei Tierhaltern, Handel und Fleischverarbeitern sichergestellt werden.
Die TVD AG, sie ist das Kernstück der Tierverkehrskontrolle, kämpft seit der Inbetriebnahme mit operativen und finanziellen Schwierigkeiten. Aufbau und Betrieb der Datenbank sind komplexer als angenommen. Aufwändige Nachbesserungen haben den budgetierten Rahmen immer wieder gesprengt. Ein neuerliches Begehren um einen Nachtragskredit hat das EVD nun bewogen, die Situation kritisch zu überprüfen.
Das Departement ist dabei zum Schluss gekommen, dass sofortiges Handeln angezeigt ist: In einem ersten Schritt wird der Bund seinen Einfluss auf die Führung des Unternehmens verstärken. Er wird dazu die Aktienmehrheit an der TVD AG übernehmen. Damit die Qualität der Leistungen verbessert werden kann, wird die Einführung eines Bonus-/Malus-Systems geprüft. Die Federführung für die Reorganisation der TVD wird dem BLW übertragen. Das erlaubt, personelle und datenmässige Synergien zu nutzen. Das Departement erhofft sich mit der Massnahme aber auch eine verbesserte Akzeptanz bei den Tierhaltern.
Das Parlament hat 1998 beschlossen, die Erfassung der Tierbestände und die Kontrolle des Verkehrs mit Klauentieren neu zu regeln. Ziel der Tierverkehrskontrolle ist es, die Tiergesundheit zu fördern sowie die Rückverfolgbarkeit der Produktion sicherzustellen. Damit soll das Vertrauen der Bevölkerung in Fleisch und andere Produkte vom Tier gestärkt und die Voraussetzungen für den Zugang zu den internationalen Märkten für Schweizer Tiere und von ihnen stammende Lebensmittel verbessert werden.
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Jürg Jordi
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