Weinernte 2004: Besorgnis im Sommer, Zufriedenheit im Herbst
(ots)Nach einem als ausgezeichnet geltenden Jahrgang 2003 wurde angesichts der nicht immer günstigen Wetterbedingungen im Frühjahr und im Sommer eine mässige Ernte befürchtet. Trotz dieser Besorgnis konnten die Schweizer Winzer dank guter Reifebedingungen im Herbst aufatmen. Die Weinlese 2004 ergab 116 Millionen Liter Most, d.h. mehr als letztes Jahr (+18.9 Mio), aber leicht weniger als der Zehnjahresdurchschnitt (-1.5 Mio). Insgesamt liegt die Produktion 2004 um 4.9 Millionen Liter (-4.1 %) unter dem durchschnittlichen Konsum an Schweizer Weinen in den letzten vier Jahren. Infolge der ausländischen Konkurrenz auf dem offenen Markt vergrössert sich der Unterschied in der Produktion von Weisswein (55.4 Mio) und Rotwein (60.5 Mio). Bis zur Ernte 2002 produzierte die Schweiz noch mehr weisse als rote Weine. Diese Tendenzwende im Angebot ist nicht durch die Besonderheiten des Jahrgangs zu erklären. Es handelt sich um eine Anpassung der Produktion an die Nachfrage, die sich in den letzten zwei Jahren, nicht zuletzt wegen der vom Bund und einigen Kantonen gewährten Unterstützung für die Umstellung des Weinbaus, deutlich verstärkte. Mit Chasselas und Müller-Thurgau bestockte Flächen werden mit Sorten bepflanzt, die dem heutigen Geschmack und den jetzigen Konsumgewohnheiten besser entsprechen. Dabei profilieren sich die schweizerischen Produkte zusehends als Gastonomieweine. Die Weinberge werden stetig umgestellt. Im Jahr 2004 verringerte sich die mit weissen Sorten bestockte Fläche um 77 Hektaren (-325 ha seit 2002), während sich die Anbaufläche roter Sorten um 84 Hektaren ausdehnte (+247 ha seit 2002). Im Frühjahr 2005 wird das Bundesamt für Landwirtschaft einen detaillierten Bericht über das Weinjahr 2004 herausgeben, der Auskünfte über Importe, Exporte, Lager und Konsum gibt.
Für weitere Auskünfte: Philippe Herminjard, Sektion Spezialkulturen und Weinwirtschaft, Tel. 031 322 25 26
Bundesamt für Landwirtschaft Presse- und Informationsdienst