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Bundesamt für Landwirtschaft

Wird Absinth eine geschützte Ursprungsbezeichnung?

(ots)

Der Bundesrat hat heute beschlossen, das Absinthverbot auf den 1. März 2005 aufzuheben. Wird damit die „grüne Fee“ aus dem Val-de- Travers, manchmal auch einfach „la bleue“ genannt, zur einzigen Wermutspirituose mit einer geschützten Ursprungsbezeichnung (GUB)? Die Antwort auf diese Frage wird sich finden, wenn das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) den Entscheid über das GUB-Eintragungsgesuch für Absinth fällt.

Das Gesuch ist von den Produzenten des Val-de-Travers bereits am 15. 
September 2000 eingereicht worden. Das BLW konnte jedoch nicht 
darauf eintreten, solange die Spirituose verboten war. Weil das 
Verbot nun auf den 1. März 2005 aufgehoben wird, kann das 
ordentliche Verfahren anlaufen.
Trotz des 1908 verhängten Verbots wurde im Val-de-Travers 
produzierter Absinth in verschiedenen Regionen der Schweiz heimlich 
abgesetzt. Der Name „Absinth“ ist denn auch nicht aus dem 
kollektiven Unterbewusstsein verschwunden und bezeichnet immer noch 
eine aus der Wermutpflanze (Artemisia absinthium L.) hergestellte 
Spirituose. Selbst wenn alles auf einen schweizerischen Ursprung des 
Getränks hindeutet, werden die Produzenten beweisen müssen, dass 
Absinth wirklich aus dem Val-de-Travers stammt, und dass es sich 
dabei nicht um eine Gattungsbezeichnung handelt. Die Erwähnung von 
„Absinth“ in der Lebensmittel-verordnung schafft in dieser Hinsicht 
kein Präjudiz. Bei der Prüfung des Gesuchs um die Eintragung als GUB 
wird die Frage der Gattungsbezeichnung ein zentraler Punkt sein.
Die Gewährung einer geschützten Ursprungsbezeichnung könnte der 
regionalen Wirtschaft im Val-de-Travers einen Aufschwung bringen; 
dieser Aspekt wurde vom Parlament beim Grundsatzentscheid zur 
Aufhebung des Verbots mitberücksichtigt.
Für weitere Auskünfte:
Isabelle Pasche, Hauptabteilung Produktion und Internationales, 
Rechtsdienst, 
Tel. 031 322 25 39
Philippe Herminjard, Sektion Spezialkulturen und Weinwirtschaft, 
Tel. 031 322 25 26
Office fédéral de l’agriculture
Service de presse et d’information

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