Der Beitrag der Landwirtschaft zur dezentralen Besiedlung der Schweiz
(ots)Eine Studie des Instituts für Agrarwirtschaft der ETH Zürich zeigt, dass die Landwirt-schaft in 360 Gemeinden oder rund 12 Prozent der Gemeinden der Schweiz einen wesentlichen Beitrag zur Besiedlung leistet. Es handelt sich dabei vor allem um Gemeinden im weiteren Gotthardgebiet, in Graubünden und im Jura. Insbesondere im Mittelland spielt die Landwirtschaft für die Besiedlung heute keine wesentliche Rolle mehr. Auslöser für die Studie, die im Auftrag des Bundesamtes für Landwirtschaft (BLW) erstellt wurde, war das Postulat Fässler Dezentrale Besiedlung als Aufgabe der Zukunft. Bei den 360 Gemeinden, in denen die Landwirtschaft einen wesentlichen Beitrag zur Besied-lung leistet, handelt es sich um Gemeinden im Münstertal, Unterengadin, Prättigau, der Sursel-va, dem Safiental, Avers, Rheinwald, Schams, Oberhalbstein, Schanfigg, im Sernf-, Blenio-, Maggia- und Verzascatal, in der Leventina, im Goms, Oberhasli, Oberems, Lötschental, Em-mental, Oberaargau, in der Broye, Pacôt, dem Val de Travers, dem Vallée du Joux, in der Ajoie, den Franches Montagnes und dem Clos du Doubs. In diesen Gemeinden leben 1,2 Prozent der Schweizer Bevölkerung und befinden sich 11 Prozent der direktzahlungsberechtigten landwirt-schaftlichen Flächen. In der Studie wird ausgewiesen, dass die Schweizer Landwirtschaft (heute im Durchschnitt 17 ha) gegenüber nach ökonomischen Kriterien optimal strukturierten Betrieben mit 37 bis 46 Hek-taren volkswirtschaftliche Kosten von 800 Mio. Fr. (gemessen am PSE-Wert) verursacht. Davon fallen 700 Mio. Fr. in Gemeinden an, die bezüglich Besiedlung nicht gefährdet sind. Auf Grund der WTO-Runde werden die Produzentenpreise deutlich sinken und damit auch der PSE-Wert. Infolge des dadurch entstehenden Einkommensdrucks werden sich die Strukturen weiter in Richtung des Optimums hin entwickeln. Die Studie ist auf der Internetseite des BLW verfügbar unter der folgenden Adresse: http://www.blw.admin.ch/news/publikationen. Für weitere Auskünfte: Eduard Hofer, Vizedirektor, Tel. 031 322 25 87 Bundesamt für Landwirtschaft Presse- und Informationsdienst