Bundesamt f. Umwelt, Wald und Landschaft
BUWAL: Genetische Ressourcen im ausserhumanen Bereich Mit Industrie und Landwirtschaft die nachhaltige Nutzung genetischer Ressourcen sichern
Bern (ots)
Bern, 7. November 2002
Landwirtschaft, Forschung und Pharmaindustrie nutzen auch genetische Ressourcen von Drittländern; die Schweiz muss die Modalitäten dieser Nutzung festlegen. Mit einem nationalen Workshop in Bern initiieren die Bundesämter BUWAL und BLW heute Donnerstag die Umsetzung von Vereinbarungen, die vor kurzem auf internationaler Ebene verabschiedet worden sind. Dabei wird die Zusammenarbeit mit jenen Kreisen weiter geführt, die bereits bei der Vor-bereitung der Vereinbarungen ausschlaggebend gewesen ist.
Ein Grossteil der genetischen Ressourcen - also Pflanzen, Mikroorganismen und Tiere - sind in Entwicklungsländern zu finden. Anlässlich des Erdgipfels von 1992 wurde das Recht der Staaten auf Nutzung ihrer eigenen genetischen Ressourcen anerkannt. Die betroffenen Länder verpflichten sich, dieses gemeinsame Welterbe zu schützen und interessierten Kreisen Zugang dazu zu verschaffen; im Gegenzug sollen sie von der Nutzung auch profitieren können. Diese Abmachung kommt der Landwirtschaft und dem Umweltschutz zugute. Die Staaten erhalten einen Anreiz zur Erhaltung ihrer genetischen Ressourcen. Sie wirkt sich auch auf die Entwicklung der Ursprungsländer günstig aus, die mit ihrem "genetischen Reichtum" einen Nutzen erzielen können.
Die in Rio verabschiedeten Bestimmungen sind kürzlich in Form zweier internationaler Instrumente konkretisiert worden, nämlich in einem internationalen Vertrag der FAO sowie in den so genannten Bonner Leitlinien zur Biodiversitätskonvention. Bei ihrer Erarbeitung und Verabschiedung spielte die Schweiz eine massgebende Rolle, insbesondere auch dank des Engagements der involvierten Kreisen bei den internationalen Verhandlungen, d.h. der Landwirtschaft, der Züchter und Saatgutproduzenten , der Nahrungsmittel- und der Pharmaindustrie sowie der Forschung.
Die Umsetzung der erwähnten Vereinbarungen erfolgt weiterhin im Geiste dieser Zusammenarbeit. Sie wurde heute anlässlich eines nationalen Workshops unter dem Vorsitz von BUWAL-Direktor Philippe Roch und BLW-Direktor Manfred Bötsch initiiert. Vertreterinnen und Vertreter aus Landwirtschaft, Industrie, Forschung und Entwicklungszusammenarbeits-Organisationen haben bekräftigt, die auf internationaler Ebene erarbeiteten Grundsätze und Zielsetzungen weiterhin zu unterstützen. Im Bereich Landwirtschaft geht es nun um die Ratifizierung des im vergangenen Oktober unterzeichneten FAO- Vertrags. Für die Umsetzung der Bonner Leitlinien gilt es zunächst, für jeden Bereich entsprechende technische Massnahmen festzulegen. Ebenfalls erörtert werden ein freiwilliger Rahmenvertrag mit den betroffenen Kreisen sowie die Entwicklung von Anreizinstrumenten wie beispielsweise ein Zertifizierungssystem.
BLW BUNDESAMT FÜR BUWAL BUNDESAMT FÜR UMWELT, LANDWIRTSCHAFT WALD UND LANDSCHAFT Informationsdienst Pressedienst
Auskünfte François Pythoud, Sektion Biotechnologie und Stoffflüsse, Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft BUWAL, Natel 079 507 52 82
Alwin Kopse, Direktionsstab, Bundesamt für Landwirtschaft BLW, Tel. 031 323 44 45
Presseunterlagen Die Presseunterlagen können abgerufen werden unter: http://www.umwelt- schweiz.ch/buwal/de/fachgebiete/fg_biotechnologie/information/meeting /ABS/index.html
Internet
- Bonner Leitlinien aus der Biodiversitätskonvention (in Englisch): http://www.biodiv.org/programmes/socio- eco/benefit/bonn.asp - Internationale Übereinkunft der Uno-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO (in Englisch): http://www.fao.org/ag/cgrfa/itpgr.htm