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Bundesamt f. Umwelt, Wald und Landschaft

BUWAL: Sanasilva 2002 Waldzustand ist stabil

Bern (ots)

Bern, den 30. Januar 2003
Der Anteil der Bäume mit Kronenverlichtung über 25 Prozent ist im 
Schweizer Wald seit 1994 praktisch unverändert. Wie die neue 
Sanasilva-Inventur der Forschungsanstalt für Wald, Schnee und 
Landschaft WSL zeigt, wies auch 2002 einer von fünf Bäumen eine 
Verlichtung von mehr als 25 Prozent auf.
Der Zustand des Schweizer Waldes ist seit 1994 trotz jährlicher 
Schwankungen stabil. Im Jahr 2002 wiesen 18,6 Prozent der Bäume in 
der Schweiz eine Kronenverlichtung von mehr als 25 Prozent auf; also 
etwa gleich viel wie 2001 (18,2). Diese Zahlen beziehen sich auf die 
Verlichtung mit unbekannter Ursache (vgl. Kasten). Im Vergleich mit 
den Zahlen zu Beginn der Erhebungen im Jahr 1985 ist der Wert zwar 
höher, bewegt sich aber seit 1994 auf ähnlichem Niveau.
Dies geht aus der Sanasilva-Inventur 2002 hervor, welche 
Fachleute 
der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und 
Landschaft WSL durchgeführt haben. Ähnlich hoch ist die Verlichtung 
auch auf den 17 Flächen der Langfristigen Waldökosystem-Forschung 
(LWF) des Bundes, wo ebenfalls Erhebungen durchgeführt werden. Die 
Fichte und die Tanne waren von den drei Hauptbaumarten weiterhin am 
stärksten verlichtet, die Buche am geringsten.
Die Kronenverlichtung gibt in erster Linie einen Hinweis auf 
Stress, 
dem Bäume ausgesetzt sind. Sie hängt von verschiedenen Ursachen ab, 
wie dem Alter der Bäume, ihrer Nährstoff- und ihrer 
Wasserversorgung. Ein feuchtwarmes Frühjahr oder ein feuchter 
Sommer, wie sie im Jahr 2002 in der Schweiz anzutreffen waren, 
wirken sich in der Regel positiv auf die Bäume aus.
Sterberate der Bäume bleibt unverändert Wie in den Vorjahren sind 
innert Jahresfrist rund 0,4 Prozent der Bäume abgestorben - dies bei 
gleichgebliebener Nutzungsrate. Damit hat sich der Befall mit 
Borkenkäfern im Sommer 2002 nicht in den Sterberaten 
niedergeschlagen. Das hängt aber vor allem damit zusammen, dass die 
grobmaschige Sanasilva-Erhebung (49 Flächen) lokale oder regionale 
Schäden nicht erfassen kann.
Als wesentliche Langzeitrisiken für den Wald gelten weiterhin die 
Bodenversauerung, der Stickstoffeintrag und die Klimaveränderung. 
Deshalb erforscht die WSL auf den 17 Flächen der Langfristigen 
Waldökosystem-Forschung (LWF) des Bundes folgende Fragen: In welcher 
Weise wirken eine veränderte Nutzung, die Schadstoffbelastung und 
mögliche Klimaänderungen auf den Wald? Und welche dieser Vorgänge 
gefährden den Wald kurz- oder langfristig? So werden detaillierte 
Untersuchungen betreffend die chemische Zusammensetzung des 
Niederschlags und des Bodenwassers sowie die Wirkung der Nährstoff- 
und Wasserversorgung auf die Bäume durchgeführt. Diese zeigen zum 
Beispiel, dass trotz reduzierter Emissionen die kritischen 
Eintragswerte für Stickstoff auf den Flächen im Jura und im 
Mittelland überschritten und insbesondere im Tessin deutlich 
überschritten werden. Hingegen konnte die versauernde Belastung 
durch andere Stoffe wie insbesondere Schwefel deutlich reduziert 
werden. Dies dank den in den 80er und 90er-Jahren ergriffenen 
Massnahmen zur Luftreinhaltung.
BUWAL  BUNDESAMT FÜR UMWELT, 
WALD UND LANDSCHAFT
Pressedienst	WSL  EIDGENÖSSISCHE FORSCHUNGSANSTALT FÜR WALD, 
SCHNEE UND LANDSCHAFT
Mediendienst
Teil des europäischen Beobachtungsprogramms Jedes Jahr überprüfen 
Fachleute der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und 
Landschaft WSL im Rahmen der Sanasilva-Inventur den Zustand der 
Bäume im Schweizer Wald. Im Sommer 2002 beurteilten sie auf 
repräsentativ verteilten Stichprobeflächen in einem 16 x 16 km-Netz 
rund 1100 Bäume. Die Statistik unterscheidet zwischen 
Gesamtverlichtung und Kronenverlichtung unbekannter Ursache, die auf 
keine offensichtlichen Einflüsse wie Hagelschaden oder 
Insektenbefall zurückzuführen ist. Der Zustand der Baumkronen wird 
zudem auch auf den 17 Flächen der Langfristigen 
Waldökosystem-Forschung (LWF) des Bundes untersucht. Das 
Sanasilva-Netz und die LWF-Flächen der Schweiz sind Teil des 
europaweiten Beobachtungs-Programmes (ICP Forests). Die Ergebnisse 
von etwa 6000 Flächen auf dem 16x16-Kilometer-Netz und von mehr als 
800 Langfrist-Beobachtungsflächen in 30 Ländern werden jährlich im 
europäischen Waldzustandsbericht veröffentlicht. Dieser wird von der 
Europäischen Kommission und der Wirtschaftskommission der Vereinten 
Nationen für Europa herausgegeben. Auch die europäische Statistik 
weist auf eine Stabilisierung der Kronenverlichtung hin. Mit diesen 
grossräumigen - zum Schutz der Wälder Europas - angelegten 
langfristigen Untersuchungen werden die Veränderungen im Ökosystem 
Wald erfasst.
Auskünfte
- BUWAL:Markus Bolliger, eidg. Forstdirektion, Tel. 031 324 77 87
- WSL:	Matthias Dobbertin, Tel. 01 739 25 94
Internet
- Detaillierte Sanasilva-Inventur: http://www.wsl.ch/sanasilva2002
- http://www.wsl.ch

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