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Bundesamt f. Umwelt, Wald und Landschaft

BUWAL: Resulate der internationalen Konferenz über den Luchs im Alpenraum

Bern (ots)

In Amden SG haben in den vergangenen Tagen 77
Regierungsvertreter, Experten und Jäger aus 9 Ländern über die 
aktuelle Situation und die Zukunft des Luchses in den Alpen 
diskutiert. Die zweite internationale Luchskonferenz, die von der 
Expertengruppe SCALP (Status and Conservation of the Alpine Lynx 
Population - Status und Schutz des Luchsbestandes in den Alpen) 
einberufen worden war, beurteilt den Status des Luchses in den Alpen 
weiterhin als kritisch. Die Art kommt nur in kleinen isolierten und 
instabilen Populationen vor. So verschwanden in Italien in den 
vergangenen Jahren verschiedene Vorkommen, und aus Österreich sind 
nur Einzeltiere bekannt. Der Bestand in der Schweiz hält sich auf 
dem Niveau der späten 1990-er Jahre und wird auf ca. 70 Tiere in den 
Alpen und 20-30 Tiere im Jura geschätzt. In einzelne Regionen sind 
Luchse eingewandert oder wurden umgesiedelt (Projekt LUNO).
Die Schweiz verfügt mit dem Konzept Luchs Schweiz als einziges 
Alpenland über einen Aktionsplan. Den übrigen Alpenländern wird 
empfohlen, ähnliche Management-Konzepte zu entwickeln. Dringend 
erwünscht sind zudem Machbarkeitstudien für die Wiederansiedlung von 
Luchsen, denn die natürliche Wiederbesiedelung kommt aufgrund der 
starken Zerschneidung (Fragmentierung) des Alpenraums (Strassen, 
Siedlungen etc.) sowie der starken Bindung der Luchse an ihre 
angestammten Territorien nur sehr langsam voran. Auch der Kampf 
gegen die illegalen Tötungen von Luchsen, welche die kleinen 
Vorkommen gefährden können, soll in allen beteiligten Ländern 
verstärkt werden. Die Teilnehmer von SCALP empfehlen dennoch, die 
verschiedenen Interessengruppen künftig noch vermehrt einzubinden. 
Um diesen Massnahmen zum Durchbruch zu verhelfen, ist die 
internationale Zusammenarbeit und Koordination zu verbessern.
Die Adressaten der Empfehlungen sind die Vertragsstaaten der Berner 
Konvention, die an ihrer Jahressitzung im kommenden Dezember darüber 
beraten und beschliessen werden. Eladio Fernandez-Galiano Ruiz, der 
Sekretär des Ständigen Ausschusses der Konvention von Bern, zeigte 
sich hoch erfreut über die Ergebnisse und Empfehlungen. Er ist, 
gemeinsam mit der Organisatorin der Konferenz, der Schweizer 
Wildtierbiologin Anja Molinari-Jobin, davon überzeugt, dass die 
Umsetzung der Empfehlungen ein wichtiger Schritt ist, um den Luchs 
in Alpenraum zu erhalten und zu fördern.
Mit einer Exkursion in den südlichen Teil des 
Luchsumsiedlungsgebietes in der Nordostschweiz im Raum Amden geht 
die Tagung heute Freitag zu Ende.
Amden, 8. Mai 2003

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