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Bundesamt f. Umwelt, Wald und Landschaft

Recycling von Getränkeverpackungen im Jahr 2003 Guter Rücklauf bei Glas und Aluminiumdosen – PET-Flaschen nach wie vor hinter der Vorgabe

Bern (ots)

Bern, 5. Juli 2004
Hohe bis sehr hohe Verwertungsquoten bei Alu-Dosen und Glas, eine 
immer noch zu tiefe Quote bei PET-Flaschen: Das weist die Statistik 
der Getränkeverpackungen für das Jahr 2003 aus. Die vom BUWAL 
zusammen mit der PET-Sammelorganisation und den Städte- und 
Gemeindeverbänden eingeleiteten Massnahmen zur Verbesserung der 
Sammelleistung konnten in den Herbstmonaten 2003 ihre Wirkung noch 
nicht genügend entfalten. Das BUWAL wird anhand der Zahlen für 2004 
entscheiden, ob es dem UVEK die Einführung der Pfandpflicht auf PET- 
Flaschen vorschlagen will.
Die Verordnung über Getränkeverpackungen (VGV) verlangt, dass drei 
von vier verkauften Glas- und PET-Flaschen oder Alu-Getränkedosen 
verwertet werden müssen. Bei Glas wird diese 75-Prozent- 
Minimalverwertungsquote mit 95 Prozent auch 2003 sehr gut erreicht. 
Bei Aluminiumdosen wird die Vorgabe der VGV ebenfalls gut 
eingehalten: Die Quote liegt zwischen 85 und 90 Prozent, genauere 
Angaben werden möglich sein nach geplanten Detailuntersuchungen 
(siehe Kasten). Bei den PET-Flaschen hingegen wurde die 
75-Prozentquote auch 2003 mit 71 Prozent unterschritten. Zwar 
konnten die Mitglieder des Vereins PET-Recycling Schweiz (PRS), dem 
rund 85 Prozent der Schweizer Getränkehändler angeschlossen sind, 
die Quote auch im vergangenen Jahr mit 76 Prozent knapp übertreffen 
und dies obwohl die auf dem Schweizer Markt abgesetzte Menge wohl 
als Folge des Jahrhundert-Sommers um 21 Prozent oder rund 8'000 
Tonnen angestiegen ist. Jedoch wurde die gesamtschweizerische Quote, 
wie in den Jahren zuvor, durch einige wenige Selbstentsorger stark 
nach unten gedrückt.
Wirkung der eingeleiteten Massnahmen erst 2004 aussagekräftig Gemäss 
der Getränkeverpackungs-Verordnung VGV kann das Eidgenössische 
Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) 
ein Pfand einführen, falls die Verwertungsquote unterschritten wird. 
Damit dürfte die Sammelquote der PET-Flaschen auf rund 90 Prozent 
ansteigen (plus 8500 t). Ein Pfand auf PET-Flaschen bedeutet aber 
für alle Beteiligten (Handel, Behörden und Konsumenten) 
beträchtliche Umtriebe und Mehrkosten: Heute werden in der Schweiz 
pro Jahr rund 1,2 Milliarden PET-Flaschen abgesetzt. Rücknahme und 
Kontrolle der Flaschen zusammen mit der Auszahlung des Pfandes 
dürften pro Flasche Kosten von etwa 10 Rappen verursachen; dies 
bedeutete für alle PET-Flaschen jährliche Mehrkosten von etwa 120 
Millionen Franken. Letztlich müssten die Konsumenten diese Kosten 
tragen. Pro Tonne zusätzlich gesammelter PET-Flaschen würden somit 
Kosten von gegen 15’000 Franken entstehen.
Angesichts dieser hohen Kosten setzt das BUWAL vorerst auf 
Massnahmen zur verbesserten Sammlung ohne Pfand. Nachdem im 
vergangenen Jahr die ungenügenden Zahlen für 2002 bekannt geworden 
waren, hatte das BUWAL Massnahmen initiiert: In einer Arbeitsgruppe 
mit Vertretern der Getränkebranche, der Grossverteiler und von 
Städten und Gemeinden wurden konkrete Massnahmen erarbeitet, mit 
deren Umsetzung noch 2003 begonnen wurde. Die PET- 
Sammelorganisation PRS unternahm selber ebenfalls grosse 
Anstrengungen zur Verbesserung der Sammelleistung:
• Ausweitung des Sammelstellennetzes: Die Aufforderung des BUWAL an 
die Inhaber von Kiosks und Tankstellen-Shops zum vermehrten 
Einrichten von Sammelstellen stiess auf ein positives Echo. Die PRS 
konnte die Anzahl Sammelstellen in diesem Bereich im 2003 um mehrere 
Hundert erhöhen. Seit Jahresbeginn 2004 kamen gesamtschweizerisch 
1200 weitere Sammelstellen dazu. Auch die SBB wollen in ihrem 
Einflussbereich dafür sorgen, dass in den Bahnhöfen und insbesondere 
um die Verpflegungsstellen das Entsorgungsangebot für PET-Flaschen 
und Aluminiumdosen verbessert wird. • Entschädigung von Städten und 
Gemeinden: In Gemeinden ohne Handelsstruktur und mit weniger als 
Tausend Einwohnern stellt PRS einen Sammelcontainer und Säcke gratis 
zur Verfügung und holt die vollen Säcke auch gratis ab. Bei 
grösseren Städten und Gemeinden steht eine Einigung über die 
finanzielle Entschädigung für die Sammelleistung durch die PRS noch 
aus. • Kampagnen zur Sensibilisierung der Konsumenten: Um die 
Konsumenten noch stärker zur Rückgabe der PET-Flaschen zu animieren, 
unterstützte PRS verschiedene lokale Aktionen und beteiligt sich 
zusammen mit anderen Sammelorganisationen an Informationskampagnen, 
mit denen Konsumentinnen und Konsumenten für die separate Sammlung 
und die Verwertung der PET-Flaschen motiviert werden sollen.
Die zur Verbesserung der Sammelquote im zweiten Halbjahr 2003 
eingeleiteten Massnahmen konnten sich jedoch bis zum Jahresende noch 
kaum auswirken. Das BUWAL will der Getränkebranche für die Umsetzung 
deshalb bis Ende 2004 Zeit geben. Sollte die Quote auch dann nicht 
erreicht werden, wäre beispielsweise eine differenzierte 
Pfandregelung denkbar, bei der vorerst nur die im Freizeitkonsum 
wichtigen kleinen PET-Flaschen bepfandet werden. Damit könnte 
gezielt der Rücklauf dieser Flaschen verbessert werden, die sich 
heute besonders häufig im Kehricht oder sogar an Strassenrändern und 
auf öffentlichen Plätzen finden.
BUWAL  BUNDESAMT FÜR UMWELT, 
WALD UND LANDSCHAFT
Pressedienst
Auskünfte
•	Hans-Peter Fahrni, BUWAL, Chef Abteilung Abfall, Tel. 031 
322 93 28
•	Peter Gerber, BUWAL, Abteilung Abfall, Sektion Verpackungen 
und Konsumgüter, 
Tel. 031 322 80 57
Recycling von Getränkeverpackungen 2003 Verpackungsmaterial Menge 
Verbrauch Menge Recycling Verwertungsquote Glas 242'143 Tonnen1) 
231'731 Tonnen1)2) 95 Prozent PET 45'836 Tonnen 32'597 Tonnen 71 
Prozent Aluminiumdosen ca. 3'479 Tonnen > 2'900 Tonnen > 85 Prozent 
Alle Verpackungen 291'212 Tonnen 267'228 Tonnen 92 Prozent 1) nur 
Getränkeverpackungen, d.h. ohne Kaffee-, Konfitüren- und 
Gurkengläser etc. sowie Fensterglas 2) inkl. ca. 5% 
Verunreinigungen, Fremdstoffe etc.
Datenerhebung wird weiter verbessert Die Erhebung von Daten über den 
Verbrauch von Getränken und deren Verpackungen ist eine recht 
aufwändige und knifflige Angelegenheit: • Zum einen gilt es, das 
Gewicht der in den Verkehr gebrachten Verpackungen richtig zu 
ermitteln. Dazu müssen die Verpackungen möglichst vollständig 
erfasst und ein repräsentatives Durchschnittsgewicht ermittelt 
werden. • Zum andern ist es notwendig, den Anteil der 
Getränkeverpackungen am Sammelergebnis zu bestimmen. Denn leere 
Glasflaschen und Aluminiumdosen werden zusammen mit anderen Abfällen 
aus dem gleichen Material gesammelt. Folge: Der Anteil der 
Glasflaschen am Altglas und der Anteil der Alu-Dosen an den 
gesammelten Aluminiumverpackungen (diese werden zum Teil auch noch 
zusammen mit Weissblechdosen gesammelt) schwanken von Container zu 
Container ganz erheblich. Eine zuverlässige Ermittlung verlangt 
deshalb einen grösseren Umfang der Stichproben.
Das BUWAL plant deshalb, im nächsten Halbjahr die Daten der 
Sammlungen von Glas, PET-Flaschen und Aluminiumdosen mit einer 
gezielten Untersuchung zu überprüfen. Daraus könnten sich Änderungen 
der oben aufgeführten Recyclingquoten um einige wenige Prozente 
ergeben.

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