Bundesamt f. Umwelt, Wald und Landschaft
Bern, 11. Oktober 2005 Forststatistik 2004 Schweizer Wald wird zu wenig genutzt
Bern (ots)
Im Jahr 2004 wurden rund 5,2 Millionen Kubikmeter Holz aus Schweizer Wäldern genutzt. Das sind rund 40 000 Kubikmeter Holz mehr als 2003. Trotzdem werden weiterhin nur zwei Drittel des nutzbaren Zuwachses von 7,4 Millionen Kubikmetern aus den Wäldern geholt. Die seit Jahren negative Aussenhandelsbilanz von Holz und Holzprodukten setzte sich auch im letzten Jahr fort.
Im Jahr 2004 wurde in den Schweizer Wäldern rund 5,2 Millionen Kubikmeter Holz geerntet. Die Ernte ist gegenüber dem Vorjahr nur um 40000 Kubikmeter angestiegen. Dies zeigt die Forststatistik 2004 des Bundesamts für Statistik und des BUWAL. Die Privatwälder ein Viertel der Waldfläche der Schweiz produzierten davon 1,85 Millionen Kubikmeter, was leicht mehr war als im Jahr 2003 (1,79 Millionen Kubikmeter). In den öffentlichen Wäldern wurde 2004 fast gleich viel Holz geerntet wie 2003, nämlich 3,3 Millionen Kubikmeter. Statt der 5,2 Millionen Kubikmeter könnten jährlich insgesamt rund 7,4 Millionen Kubikmeter Holz genutzt werden. Das Potenzial des Schweizer Waldes wird zu einem Drittel nicht ausgeschöpft.
Das Verhältnis zwischen Nadelholz- und Laubholznutzung bleibt gegenüber dem Jahr 2003 unverändert: Vier Fünftel des genutzten Schweizer Holzes im vergangenen Jahr waren Nadelhölzer (rund 4 Millionen Kubikmeter) ein Fünftel waren Laubhölzer (rund 1,1 Millionen Kubikmeter).
Schweizer Defizit in der Holzhandelsbilanz unverändert Die Schweiz exportierte im Jahr 2004 Holz und Produkte aus Holz im Wert von rund 3,75 Milliarden Franken. Eingeführt wurden Holz und Holzprodukte mit einem Wert von 5,98 Milliarden Franken. Das Aussenhandelsdefizit in diesem Bereich beträgt demnach über 2 Milliarden Franken. Grund für diese seit Jahren negative Handelsbilanz: Ein bedeutender Teil des in der Schweiz geernteten Holzes wird unverarbeitet ins Ausland exportiert und dort zu Brettern, Platten, Möbel, Zellstoff, Papier oder anderen Holzprodukten verarbeitet. Ein grosser Teil der Wertschöpfung in der Holzverarbeitung wird also ins Ausland verlagert, statt in der Schweiz genutzt.
Der Bund fördert die Nutzung und Verarbeitung des Schweizer Holzes in verschiedenen Bereichen. Mit den Förderprogrammen "holz 21" und "EnergieSchweiz" sowie dem Fonds zur Förderung der Wald- und Holzforschung werden innovative Projekte im Bereich der Holzverarbeitung und -verwendung unterstützt. Eine gesteigerte Nutzung und Verwendung des Schweizer Holzes nützt nicht nur der Wald- und Holzwirtschaft, sondern ist auch ökologisch und volkswirtschaftlich sinnvoll.
BUWAL BUNDESAMT FÜR UMWELT, WALD UND LANDSCHAFT Pressedienst
Internet Die detaillierten Resultate der Forststatistik finden Sie unter: http://www.agr-bfs.ch.
Auskünfte Marco Zanetti, Forstdirektion BUWAL, Tel. 031 324 77 84