Kanton Luzern verstärkt Massnahmen gegen die Jugendarbeitslosigkeit
Luzern (ots)
Der Kanton Luzern verstärkt seine Massnahmen gegen die Jugendarbeitslosigkeit. Neben den Motivationssemestern und dem Lehrstellenaustausch werden insbesondere die Bemühungen um Praktikumsplätze intensiviert. Um intern künftig speditiver und kompetenter auf Veränderungen bei den Praktikumsstellen reagieren zu können, wird ab 1. November 2003 eine Personalberaterin für den ganzen Kanton als Verantwortliche eingesetzt.
Ende September 2003 waren im Kanton Luzern 6100 Personen als arbeitslos gemeldet, was einer Arbeitslosenquote von 3,2% entspricht. Ein Viertel aller Luzerner Arbeitslosen sind unter 25 Jahre alt, fast 11 Prozent sind Lehrlinge und Schüler.
Das Berufspraktikum richtet sich in erster Linie an Lehrabgänger- innen und -abgänger mit abgeschlossener Berufsausbildung, die nach der Lehre noch keine Berufserfahrung in ihrem gelernten Beruf sammeln konnten. Berechtigt sind auch Absolventinnen und Absolenten einer Vollzeitausbildung oder berufsbegleitenden Weiterbildung an einer Universität oder Fachhochschule oder mit einer gleichwertigen Ausbildung. Praktikumsplätze anbieten dürfen Betriebe, die zur Ausbildung von Lehrtöchtern und Lehrlingen berechtigt sind und über die nötigen personellen und betrieblichen Voraussetzungen verfügen, um Praktikanten angemessen zu betreuen. Der Praktikant oder die Praktikantin wird durch die Arbeitslosenkasse entschädigt, die Firma beteiligt sich mit 25% an den Bruttotaggeldkosten. Mit der Praktikantin oder dem Praktikanten und dem RAV wird eine Zielverein- barung für ein berufsorientiertes Praktikum abgeschlossen. Bislang haben 43 Luzerner Firmen bei den Regionalen Arbeitsvermittlungs- zentren (RAV) ihr Interesse angemeldet. Mit der Einsetzung einer für Praktikumsplätze verantwortlichen Personalberaterin werden im Kanton Luzern neben der Abwicklung von Praktika die Arbeitgeberkontakte und die Vermittlungsarbeit generell verstärkt.
Neben der Vermittlung von Praktikumsstellen wendet sich als weitere Massnahme gegen die Jugendarbeitslosigkeit das Motivationssemester "Integration in die Berufswelt" an stellenlose Schulabgängerinnen und -abgänger sowie an Jugendliche, die eine Lehre abgebrochen haben. Das Projekt soll den Teilnehmenden den Einstieg in die Berufswelt ermöglichen oder zumindest erleichtern.
Weiter läuft das Programm "CH-Jugendaustausch", das jungen Stellenlosen mit abgeschlossener Berufsausbildung ein sechsmonatiges Berufspraktikum in einer anderen Sprachregion der Schweiz ermöglicht. Die Jugendlichen arbeiten 80% und haben einen Tag pro Woche zur Verfügung, Sprachkurse zu besuchen. Die Kosten werden vom Staatssekretariat für Wirtschaft (seco) übernommen. Für Seminarabgängerinnen und -abgänger (Kindergärtnerinnen, Lehrerinnen und Lehrer), die keine Stelle gefunden haben und erwerbslos sind, existieren spezielle Programme zur vorübergehenden Beschäftigung an Schulen.
Kontakt:
Beatrice Keck Vogel
Vorsteherin Dienststelle Wirtschaft und Arbeit
im Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartement des Kantons Luzern
Tel. +41/41/228'61'71