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Staatskanzlei Luzern

Innerschweizer Kulturpreis 2005

Das Stiftungsstatut der Innerschweizer Kulturstiftung sieht in
seiner Zweckbestimmung vor, bedeutende kulturelle Leistungen aus dem
Gebiet der Innerschweiz auszuzeichnen. Gestützt darauf hat der
Stiftungsrat an seiner letzten Sitzung beschlossen, den Kultur- und
Literaturpreis der Innerschweiz für das Jahr 2005 an Martin Stadler,
Schriftsteller in Schattdorf, Kanton Uri, zu verleihen. Mit dem Preis
in der Höhe von Fr. 20'000.- würdigt die Innerschweizer
Kulturstiftung Martin Stadler für sein markantes literarisches Werk,
das sich seit über 20 Jahren in intensiver und dichter Weise
insbesondere auch mit seiner Urner Heimat sowie mit dem Kulturraum
der Zentralschweiz auseinandersetzt.
Wir bitten die Medien, die Öffentlichkeit über diese
Preisverleihung zu informieren. Die Übergabefeier wird am Samstag,
17. September 2005 im Kanton Uri stattfinden.
Kontakte: 
Preisträger Martin Stadler 
Tel. +41/(0)41/870'19'85
Geschäftsstelle: 
Bildungs- und Kulturdepartement Kt. Luzern
Abteilung Kultur- und Jugendförderung
Daniel Huber, Vorsteher
Tel. +41/(0)41/228'52'05
Fax  +41/(0)41/210'05'73
E-mail:  daniel.huber@lu.ch
MEDIENMITTEILUNG
Verleihung des Innerschweizer Kulturpreises 2005 Martin Stadler,
Schriftsteller, in Schattdorf/Uri
Seit über 20 Jahren gehört Martin Stadler zu den wichtigsten und
markantesten Exponenten der Literaturszene in der Zentralschweiz. Als
Autor und Verleger von kritischen journalistischen Texten sowie von
belletristischen Werken in vielfältigen literarischen Formen hat er
sich mit der Geschichte und Gegenwart, mit der Gesellschaft und
Gedankenwelt dieser Region und insbesondere mit seiner engeren
Heimat, dem Kanton Uri, in besonders engagierter Weise
auseinandergesetzt.
Martin Stadler wurde 1944 in Altdorf geboren und absolvierte nach
einer Mechaniker-Lehre ein Studium des Maschinenbaus und später der
Sozialwissenschaften. Nach verschiedenen (kurzen) Stellungen und
Tätigkeiten als Ingenieur, Archivar, Redaktor und Journalist arbeitet
er seit 1977 hauptberuflich als Schriftsteller/ Kleinverleger und
nebenberuflich als Dozent für Politische Ökonomie an der der
Fachhochschule Zentralschweiz.
Im kürzlich erschienenen Buch zur literarischen Kultur der
Innerschweiz von Beatrice und Peter von Matt charakterisiert Beatrice
von Matt Martin Stadler als "leidenschaftlichen Anwalt seiner
Heimat", allerdings mit einer "beunruhigenden, fast überstarken Liebe
zum Über-kommenen, welche die Schäden um so scharfsichtiger erkennen"
liesse. Diesen Wesenszug habe er mit einem anderen Innerschweizer
Schriftsteller gemeinsam: mit Meinrad Inglin (erster Innerschweizer
Kulturpreisträger 1952).  Martin Stadler schreibt  mit Verve und
Fantasie gegen die Vorurteile und Mythologisierungen, die man mit den
sog. Randgebieten in Verbindung bringt, als wären sie "Reservate von
vorgestrigen Hottentotten". Die dicht gewobenen Geschichten im
grossen Roman "Hungertuch" zeichnen beispielsweise ein
vielgestaltiges Panorama von archaischen Sagen bis zu zeitkritischen
Analysen. Sie zeugen von Martin Stadlers grosser Geschichtskenntnis
und seinem gründlichem Quellstudium sowie gleichzeitig von seinem
wachen und kritischen Gegenwartsblick.
Der Stiftungsrat der Innerschweizer Kulturstiftung, bestehend aus
den Bildungs- und Kultur-direktoren der sechs Zentralschweizer
Kantone, würdigen den Autor und sein wertvolles literarisches
Schaffen sowie seine gründliche Auseinandersetzung mit dem Kulturraum
seiner engeren Heimat durch die Verleihung des Innerschweizer
Kulturpreises 2005.
Veröffentlichte Bücher und Stücke: Eine Auswahl
100 Jahre aus der Geschichte eines Dorfes
Kurzprosa, Turnverein Altdorf, Altdorf, 1978
Urner Arbeitergeschichten
Kurzprosa/Reportagen, Uranos Verlag, Schattdorf, 1979
Die neuen Postillione
Erzählungen, Uranos Verlag, Schattdorf, 1979
Bewerbung eines Igels
Roman, Luzern, Amacher Verlag (später: Uranos Verlag), 1982
In Schynigen
Erzählungen, Maihof/ Uranos Verlag, Luzern, 1983
Bruchzeiten
Kurzprosa/ Essays, Tagebuch. Uranos Verlag, Schattdorf, 1983
Am Rande
Kurzprosa/ Essays, Tagebuch. Erpf / Uranos Verlag, Bern / Schattdorf,
1991
Lebenskunde 
Hörspiel, Uranos Verlag, gesendet Radio DRS, 1991
Zwischenhalt
Innen- und Aussenansichten der europäischen Kleinregion Uri
Kurzprosa/ Essays, Tagebuch. Uranos Verlag, Schattdorf, 1995
Hungertuch
Roman. Unliebes-, Geburts-, Kriminal-, Lebens-, Gotteslästerer-,
Irrenhaus- und Sterbegeschichten aus dem Nachlass eines Abendländers,
im Grunde eine Liebesgeschichte, die vielleicht hätte gelingen können
Uranos Verlag, Schattdorf, 2000
Aufräumen
Roman, Uranos Verlag, Schattdorf, 2001
Herr Till verwirrt den Museumsgehilfen Alois in dem Wattigwiligerturm
zu Bürglen in Uri oder Wilhelm Tell für Einheimische. Eine Schweizer
Liebeskomödie Uranos Verlag, Schattdorf, 2004
Texte in Anthologien:
- Poesie-Agenda, 1987
- Briefe an Frau Kopp, Publikation der "Aktion Widerstandspflicht",
  1987
- Und ER bewegt uns doch, Amboss-Verlag, St. Gallen, 1988
- Schreiben in der Innerschweiz, ISSV-Anthologie, 1993
- Geschichten, Raeber-Verlag 1995 (zusammen mit ISSV-Leuten)
- 24 Geschichten zum Advent, 1995 (herausgegeben von der Caritas,
  Luzern)
- Alpenkrokodile, 1 Minuten-Geschichten, Radio DRS 1, Cosmos Verlag,
  1996, Bern
- PEN-Anthologie, 1998
Preise: 
- Arthur-Weidmann-Preis 1981. 
- Werkjahr der Heinrich-Danioth-Stiftung 1982. 
- Werkauftrag Pro Helvetia 1987. 
- Preis "Wort" des Brunner-Preises 1992.
- IRG-Förderungspreis 1992. 
- Anerkennungspreis der Marianne-und-Curt-Dienemann-Stiftung 1997. 
- Einzelwerkpreis Schweiz. Schillerstiftung 2001. 
- Werkauftrag Pro Helvetia 2002.
Biografie/Berufliche Ausbildung und Tätigkeit:
Geboren in Altdorf; Primarschule in Altdorf; Gymnasium in Stans und
Altdorf; Mechaniker-Lehre in Altdorf; Studium des Maschinenbaus am
damaligen Zentralschweizerischen Technikum in Luzern; (kurze)
Stellung als Ingenieur in Bern; Studium der Sozialwissenschaften in
Bern; seit 1974 wieder wohnhaft in Uri; (kurze) Stellungen als
Archivar, Redaktor, Journalist in der Innerschweiz; seit 1977:
hauptberuflich Schriftsteller; nebenberuflich: Kleinverleger;
brotberuflich Lehrbeauftragter für Ökonomie sowie Sozial- und
Wirtschaftsgeschichte (vor allem an der heutigen Hochschule für
Technik + Architektur Luzern).
Weitere Werk-Informationen erhältlich:
E-mail:    uranos-verlag@bluewin.ch 
Internet: www.uranos-verlag.ch oder: www.a-d-s.ch/d/lexikon
Innerschweizer Kulturstiftung - Preisverleihungen der letzten 10
Jahre
1995: Joseph Röösli, Hitzkirch Träger des Kulturpreises der
Innerschweiz in der Höhe von Fr. 20'000.-- in Würdigung seiner
grossen Verdienste um die Erneuerung des Musikunterrichtes in der
gesamten Schweiz sowie in Anerkennung seines vielseitigen und
intensiven Musikschaffens.
1996: Prof. Dr. Frank Nager, Merlischachen Träger des Kulturpreises
der Innerschweiz in der Höhe von Fr. 20'000.-- in Würdigung seiner
kulturellen und wissenschaftlichen Verdienste als Arzt und Lehrer
sowie in Anerkennung seines Einsatzes für einen vom Humanismus
geprägten Brückenschlag zwischen Natur- und Geisteswissenschaften.
1997: Fredi M. Murer, Zürich Träger des Kulturpreises der
Innerschweiz in der Höhe von Fr. 20'000.-.  Die Innerschweizer
Kulturstiftung zeichnet damit die kulturellen Verdienste eines
Filmeschaffenden und Künstlers aus, der sich seit rund dreissig
Jahren stark für die Filmförderung und die Erneuerung des Schweizer
Filmes eingesetzt hat.
1998: Hans Kennel, Baar Träger des Kulturpreises der Innerschweiz in
der Höhe von Fr. 20'000.--. Die Innerschweizer Kulturstiftung
zeichnet damit seine engagierte und pionierhafte Auseinandersetzung
mit Elementen alpiner Musik in den Grenzbereichen von Volksmusik,
Jazz und Klassik aus. Gleichzeitig würdigt der Stiftungsrat auch die
kulturelle Bedeutung des experimentellen und improvisierenden
Musikschaffens in der Innerschweiz, zu dessen nationaler und
internationaler Ausstrahlung Hans Kennel und seine Mitmusiker
Wesentliches beigetragen haben.
1999: Gertrud Leutenegger, Schwyz (Rovio TI) Trägerin des
Literaturpreises der Innerschweiz in der Höhe von Fr. 20'000.--. Die
Innerschweizer Kulturstiftung ehrt damit eine Innerschweizer
Schriftstellerin, welche seit über 25 Jahren ein international
bedeutendes und umfassendes literarisches Werk von grosser poetischer
Sensibilität und Kraft geschaffen hat. Gertrud Leutenegger ist die
dritte Frau, welche die Innerschweizer Kulturstiftung seit 1953 -
nach Cécil Lauber (1969) und Beatrice von Matt-Albrecht (1994) -
auszeichnet.
2000: Louis Naef, Luzern Träger des Kulturpreises der Innerschweiz in
der Höhe von Fr. 20'000.--. Die Innerschweizer Kulturstiftung würdigt
Louis Naef für sein konsequentes und kompetentes Engagement zur
Erneuerung und Belebung des Theaters auf den "Grenzgängen" zwischen
Stadt und Land, Geschichte und Gegenwart sowie vor allem auch
zwischen Laientheatern und Berufsschauspiel. Sein Werk setzt sich
seit Jahren eindringlich mit dem Luzerner und Innerschweizer
Kulturraum auseinander.
2001: Julian Dillier, Sarnen Träger des Literaturpreises der
Innerschweiz in der Höhe von Fr. 20'000.-. Die Innerschweizer
Kulturstiftung würdigt das überragende, in rund fünfzig Jahren
entstandene Gesamtwerk des Obwaldner Dichters, insbesondere auf dem
Gebiet der Mundartlyrik, sowie seine grossen Verdienste als
Kulturvermittler im Bereich der Literatur, des Theaters und des
Hörspiels. Der Preisträger ist unerwartet am 14. Januar 2001
gestorben. Der Preis wurde posthum seiner Familie am 22.September
2001 übergeben.
2002. Erlich Langjahr, Root/Luzern Träger des Kulturpreises der
Innerschweiz in der Höhe von Fr. 20'000.--. Die Innerschweizer
Kulturstiftung ehrt ihn damit für sein herausragendes
Dokumentarfilmschaffen, welches sich vor allem durch intensive
Beobachtung von Mensch und Umwelt sowie durch ausserordentliche
filmkünstlerische Gestaltung auszeichnet.
2003: Daniele Marques, Andi Scheitlin, Marc Syfrig, alle Luzern
Träger des Kulturpreises der Innerschweiz in der Höhe von Fr.
20'000.- . Die Innerschweizer Kulturstiftung ehrt sie als
herausragende Vertreter der zeitgenössischen Architektur, welche mit
ihrem konsequenten und kreativen Schaffen überregionale Anerkennung
finden und entscheidend zum baukulturellen Profil der Region
Zentralschweiz beitragen.
2004: Josef Maria Odermatt, Stans Träger des Kulturpreises der
Innerschweiz in der Höhe von Fr. 20'000.-. Die Innerschweizer
Kulturstiftung ehrt ihn als eigenständigen Eisenplastiker, der sein
ganzes Leben lang dem Material treu geblieben ist. In seiner Kargheit
und Wortferne, in seinem widerständischen Gestus erscheint das Oeuvre
Odermatts als charakteristisch für die Zentralschweiz und wirkt doch
weit darüber hinaus. Odermatt wurde fast von Anfang an als in die
ganze Schweiz ausstrahlender Plastiker wahrgenommen.
INNERSCHWEIZER KULTURSTIFTUNG
Zweck der Stiftung / Stiftungsrat:
Das Stiftungsstatut der Innerschweizer Kulturstiftung sieht in
seiner Zweckbestimmung vor, bedeutende kulturelle Leistungen aus dem
Gebiet der Zentralschweiz auszuzeichnen.
Der Stiftungsrat besteht aus 7 Mitgliedern, von denen der
Regierungsrat des Kantons Luzern zwei, die Kantone Uri, Schwyz,
Obwalden, Nidwalden und Zug je ein Mitglied wählen.
Gegenwärtige Mitglieder des Stiftungsrates
Kanton Luzern:
- Regierungsrat Dr. Anton Schwingruber, Präsident
- Staatsschreiber Dr. Viktor Baumeler
Kanton Uri:
Regierungsrat Josef Arnold
Kanton Schwyz:
Regierungsrat Walter Stählin
Kanton Obwalden:
Regierungsrat Hans Hofer
Kanton Nidwalden:
Regierungsrätin Beatrice Jann
Kanton Zug:
Regierungsrat Dr. Matthias Michel
Geschäftsstelle:
Bildungs- und Kulturdepartement
Abteilung Kultur- und Jugendförderung
Daniel Huber, Vorsteher
6002 Luzern
Tel. +41/(0)41/228'52'05
Fax  +41/(0)41/210'05'73
E-mail:  daniel.huber@lu.ch

Kontakt:

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Zentraler Informationsdienst
Tel. +41/41/228'6000
E-Mail: infokanton@lu.ch

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