Änderungen bei den 10. Schuljahren und SOS-Brückenangeboten
Luzern (ots)
Das Jahr 2006 bringt voraussichtlich grundlegende Veränderungen für die öffentlichen 10. Schuljahre: Sie sollen kantonalisiert und mit den SOS-Brückenangeboten unter einem gemeinsamen Dach "Brückenangebote Kanton Luzern" vereinigt werden - sofern der Grosse Rat und die Luzerner Bevölkerung dem Gesetz über die Berufs- und Weiterbildung zustimmen.
Das neue, seit 2004 gültige eidgenössische Berufsbildungsgesetz verpflichtet die Kantone, Angebote zur Vorbereitung auf die berufliche Grundausbildung bereitzustellen. Der Kanton Luzern nimmt dies gemeinsam mit den übrigen Zentralschweizer Kantonen zum Anlass, die Konzepte der bisherigen Brückenangebote zu überdenken und zu harmonisieren. Gemäss Beschluss der Bildungsdirektorenkonferenz Zentralschweiz (BKZ) soll es weiterhin drei Grundtypen geben: schulische, kombinierte und Integrations-Brückenangebote. Die schulischen Brückenangebote entsprechen den jetzigen 10. Schuljahren, die kombinierten Angebote mit Praktikums- und Schulanteil den heutigen SOS-Angeboten und die Integrations-Brückenangebote entsprechen dem heutigen Integrationskurs für Jugendliche, die noch nicht lange in der Schweiz sind. Innerhalb der Grundtypen sind verschiedene Niveaus und berufsfeldspezifisch ausgerichtete Klassen möglich. Die überarbeiteten Rahmenlehrpläne der verschiedenen Angebote - neu verbindlich für die ganze Zentralschweiz - schaffen grössere Klarheit.
10. Schuljahr soll nicht die Regel sein
Die Bildungsdirektorenkonferenz Zentralschweiz hat zudem beschlossen, die Brückenangebote bedarfs-, ziel- und wirkungsorientiert zu führen. Aufgenommen wird, wer sich um die Berufswahl und eine Anschlusslösung bemüht hat. Es soll verhindert werden, dass ein 10. Schuljahr zur Regel wird. Mit der Möglichkeit der kantonsübergreifenden Platzbesetzung kann - soweit die Anfahrtswege zumutbar sind - erreicht werden, dass mehr Jugendliche einen geeigneten Platz in einem Brückenangebot finden respektive, dass ohne Qualitätsverlust Kosten gespart werden können.
Schülerinnen und Schüler des 9. Schuljahres, die keine Anschlusslösung gefunden haben und ein Brückenangebot besuchen möchten, werden Ende März von ihrer Klassenlehrperson automatisch angemeldet. Jugendliche müssen sich also nur dann selber anmelden, wenn sie nicht durch ihre Klassenlehrperson angemeldet werden. Für die Jugendlichen und ihre Eltern finden im April an den Durchführungsorten Informationsveranstaltungen statt.
Das Motivationssemester "Integration in die Berufswelt" bietet denjenigen Jugendlichen, die nicht für ein Brückenjahr motiviert sind, die Aufnahmebedingungen nicht erfüllen oder während des Schuljahres einsteigen möchten, ein sechsmonatiges Programm an.
Typ Dauer Durchführungsort(e) Schulisches Brückenangebot 1 Jahr Emmen, Kriens, Luzern, Allgemeinbildender und berufs- Sursee, Wolhusen vorbereitender Unterricht. Spezielle Klassen: berufsfeldspezifische Klassen (mit kleinem Praktikumsanteil; inkl. musische Klasse)
Kombiniertes Brückenangebot 1 Jahr Luzern (Hubelmatt-West)
Kombination von Unterricht und mehrmonatigem Betriebspraktikum. Es werden Klassen mit 10- und Klassen mit 4-monatigem Betriebspraktikum geführt. Zusätzlich gibt es hauswirtschaftlich ausgerichtete Klassen.
Integrations-Brückenangebot 1-2 Jahre Luzern (Hubelmatt-West)
Für Jugendliche, die seit höchstens 3 Jahren in der Schweiz sind: soziokulturell integrierender, allgemeinbildender und berufsvorbereitender Unterricht.
Motivationssemester i.d.R.6 Mt. Luzern (Hubelmatt-West) "Integration in die Berufswelt" Für Jugendliche, die nicht ein Brückenjahr besuchen möchten, die Aufnahmebedingungen nicht erfüllen oder während dem Jahr einsteigen möchten: Kombination von Unterricht und mehrmonatigem Betriebspraktikum. Für die Teilnahme müssen sich die Jugendlichen arbeitslos melden.
Kontakt:
Simon Zysset
Leiter Kompetenzzentrum SOS SchulabgängerInnen ohne Stelle
Hubelmatt-West
Tel. +41/41/317'00'60
Josef Widmer
Vorsteher Amt für Berufsbildung Kanton Luzern
Tel. +41/79/681'44'05