Planungsbericht über die Energiepolitik des Kantons Luzern geht in die Vernehmlassung
Luzern (ots)
Bevor der Regierungsrat dem Grossen Rat den Planungsbericht über die künftige Energiepolitik des Kantons Luzern unterbreitet, findet vom 21. Dezember 2005 bis 21. März 2006 eine öffentliche Vernehmlassung statt. Wesentliche Inhalte des Berichts sind die langfristige Vision, die mittelfristigen Ziele sowie das Handlungsprogramm für die nächsten Jahre. Gebäude, Holzenergie, Biogas sowie Information bilden die vier Schwerpunkte der kantonalen Energiepolitik.
Sieben Massnahmenpakete
Der Kanton will die mittelfristigen Ziele durch Förderung innovativer Technologien, baurechtliche Anreize, Modifikation von Vorschriften, Baumassnahmen mit Vorbildcharakter sowie durch adressatengerechte Information erreichen. Die prioritären Massnahmen lassen sich sieben Paketen zuordnen: Förderprogramm für Erneuerungsmassnahmen an Gebäuden; Anpassung der Wärmedämmvorschriften und Begrenzung des Anteils nicht erneuerbarer Energien bei Neubauten; Baumassnahmen an kantonseigenen Gebäuden; Förderung der Nutzung erneuerbarer Energien in Demonstrationsanlagen; erhöhte Ausnutzung für energetisch vorbildliche Bauten; Steuerrabatte für effiziente und gasbetriebene Fahrzeuge; Information, Beratung, Aus- und Weiterbildung. Zur Umsetzung dieser Massnahmen sucht der Kanton eine enge Zusammenarbeit mit den Gemeinden, anderen Kantonen, dem Bundesamt für Energie, mit Wirtschaftsunternehmen und Verbänden, mit Fachhochschulen und privaten Investoren.
Ziele für das Jahr 2015
Für die nächsten zehn Jahre setzt sich der Kanton Luzern Ziele zur Verbesserung der Energieeffizienz und zur Gewinnung erneuerbarer Energien. Konkret soll der Verbrauch an fossilen Energien für Gebäude, Anlagen und Prozesse bis ins Jahr 2015 um 15 Prozent reduziert werden. Allen Zielen dient das Jahr 2000 als Basis.
Im gleichen Zeitraum soll der Verbrauch von fossilen Treibstoffen im Verkehr um 5 Prozent abnehmen. Beim Elektrizitätsverbrauch strebt der Kanton eine Stabilisierung auf dem Niveau des Jahres 2000 an. 3 Prozent des Wärmebedarfes und 1 Prozent des Strombedarfes sollen zusätzlich aus erneuerbaren Quellen stammen (ohne die heutigen Anteile der Wasserkraft). Die kantonalen Zielsetzungen leiten sich ab aus der nationalen Energiepolitik. Der Kanton will damit einen Beitrag zur Reduktion der CO2-Emissionen leisten.
2000 Watt als Vision
Die kantonale Energiepolitik orientiert sich an der langfristigen Vision (Zeitraum 2050 bis 2080) der 2000-Watt-Gesellschaft. Diese 2'000 Watt entsprechen einem jährlichem Verbrauch von 17'500 Kilowattstunden (dies entspricht etwa 1'750 Liter Heizöl) pro Kopf der Bevölkerung. Soviel beträgt das weltweite Mittel im Energieverbrauch; in der Schweiz sind es zweieinhalbmal mehr, rund 5'000 Watt. Die visionäre Zielmarke ermöglicht langfristig eine nachhaltige Energieversorgung.
Wirtschaftliche Impulse
Der Regierungsrat erhofft sich von den geplanten Massnahmen vielfältige Auswirkungen in Gesellschaft und Wirtschaft. Denn die Verbesserung der Energieeffizienz und die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien erzeugen wirtschaftliche Impulse in der Industrie, bei den Dienstleistungen und im Gewerbe sowie in der Forst- und Landwirtschaft des Kantons Luzern. Dieser Effekt ermöglicht eine nachhaltige Energieversorgung ? ohne Einbussen im Wohlstand und in der Sicherheit.
Hinweis: Der Planungsbericht sowie alle weiteren für die Vernehmlassung wichtigen Dokumente sind online zu beziehen unter www.umwelt-luzern.ch/medien/memi_energie05-2
Kontakt Rudolf Baumann-Hauser, Fachleiter Energie Dienststelle Umwelt und Energie Tel.: +41/41/228'60'75 E-Mail: rudolf.baumann@lu.ch