Erster Luzerner Religionspreis für zwei Maturaarbeiten
Luzern (ots)
Erstmals verleiht die Theologische Fakultät der Universität Luzern in Zusammenarbeit mit dem Religionswissenschaftlichen Seminar der Geisteswissenschaftlichen Fakultät einen Preis für die beste Maturaarbeit zum Thema Religion und Ethik. Der Preis ist mit 500 Franken dotiert und wird von der Universitätsstiftung zur Verfügung gestellt. Eine Fachjury, bestehend aus den Theologen Prof. Walter Kirchschläger und Prof. Monika Jakobs sowie dem Religionswissenschafter Prof. Martin Baumann, hat dieses Jahr gleich zwei hervorragende Arbeiten ausgezeichnet:
Stefan Schütz, Ebikon: Ein fiktives Gespräch zum "Stellenwert des Individuums" zwischen einem Buddhisten, einem Christen und einer Muslima (Betreuung durch Andreas Kessler, Kurzzeitgymnasium der Kantonsschule Alpenquai Luzern)
Die Maturaarbeit von Stefan Schütz ist auf das Anliegen des interreligiösen Dialogs ausgerichtet. Schütz wählt als Darstellungsform das fiktive Podiumsgespräch. Anhand der Fokussierung auf die Bedeutung des einzelnen Menschen in den drei Hochreligionen Judentum, Christentum, Islam gelingt ihm die Präsentation von Grundpositionen dieser Religionen. "Die inhaltlich umfassende und zum Teil schwierige Thematik, die auch aktuelle Themenstellungen nicht auslässt, bewältigt der Autor hervorragend und dramaturgisch überzeugend. Es gelingt ihm, anhand von durchgehenden Assoziationslinien tatsächlich einen zusammenhängenden Gesprächsfaden zu entwickeln. So erscheint die Arbeit nicht als Aneinanderreihung von einzelnen informativen Statements, sondern vermittelt den Eindruck eines lebendigen Gesprächs, das in schriftliche Form gebracht wurde", heisst es in der Würdigung der Jury.
Martina Moser, Horw: Kein Platz für Schwule und Lesben in der Katholischen Kirche? (Betreuung durch Benno Bühlmann, Kurzzeitgymnasium der Kantonsschule Alpenquai Luzern)
Eine ganz andere Thematik wählte Martina Moser. Sie nähert sich dem aktuellen und schwierigen Thema "Kirche und Homosexualität" von zwei Seiten. Sie vergleicht die Positionen wie sie einerseits im vatikanischen Papier zum Thema der Anerkennung homosexueller Partnerschaften von 2003, andererseits in dem vom Schweizerischen Katholischen Frauenbund (SKF) publizierten Diskussionspapier von 2001 zum Ausdruck gebracht wurden. Neben der intensiven sachlichen Auseinandersetzung gewinnt die Arbeit durch die Hereinnahme von Interviews an Lebendigkeit und Zuspitzung. Es gelingt der Autorin bei diesem emotionsgeladenen Thema sachlich und nüchtern zu bleiben", beurteilt die Jury die Arbeit.
Seit 2001 jährlich 30 Arbeiten in Religionskunde und Ethik
Seit der Einführung des neuen Maturitätsanerkennungsreglementes (MAR) ist es im Kanton Luzern für Maturandinnen und Maturanden möglich, ihre Maturaarbeit auch im Fachbereich Religionskunde und Ethik zu schreiben. Seit dem Schuljahr 2001/02 sind im Kanton Luzern jährlich im Durchschnitt rund 30 Maturaarbeiten einem Thema aus dem Bereich Religion oder Ethik gewidmet worden. Innerhalb von über 20 wählbaren Fächern befindet sich damit Religionskunde &; Ethik bei den Maturaarbeiten an Luzerner Gymnasien unter den «top ten».
Die Verleihung des Preises durch Prof. Monika Jakobs findet im Rahmen der Maturafeier der Kantonsschule Luzern am 21. Juni 2006 statt.
Hinweis an die Medien:
Die beiden Maturanden stehen für Interviews zur Verfügung
Bilder http://www.lu.ch/download/sk/mm_photo/3223_Religionspreis_05F_0606e.j pg
Kontakt:
Prof. Dr. Monika Jakobs,
Professorin für Religionspädagogik/Katechetik
Tel. +41/41/228'55'21
E-Mail: monika.jakobs@unilu.ch
Judith Lauber-Hemmig,
Informationsbeauftragte Universität Luzern
Tel. +41/79/755'27'75
E-Mail: judith.lauber@unilu.ch