A 2-Tunnel Spier: Mängel in der Struktur der Strassenoberfläche
Luzern (ots)
Die ungenügende Griffigkeit in einem rund 300 Meter langen Streckenabschnitt im Tunnel Spier ist auf Mängel in der Struktur der Strassenoberfläche zurückzuführen. Die Auswertung der Proben ergab zum Teil deutlich ungenügende Werte des Polierwiderstands der Gesteinskörnung beim Deckbelag aus Splittmastixasphalt (SMA). Die ungenügende Griffigkeit verbunden mit Nässe kann die Ursache der drei Unfälle sein, die sich anfangs August auf diesem Streckenabschnitt ereigneten.
Der Polierwiderstand der Gesteinskörnungen bei Strassendeckschichten ist ein wichtiges Bewertungskriterium für das Langzeit-Griffigkeitsverhalten. Der betreffende Streckenabschnitt liegt in einer Kurve, was eine erhöhte Griffigkeit erfordert.
Die Expertise kommt zum Schluss, dass die ermittelten Oberflächeneigenschaften durchaus eine massgebliche Rolle für die Unfälle bei Nässe gespielt haben können. Eine nur wenig ausgeprägte Struktur der Strassenoberfläche kann schnell von einem Wasserfilm überdeckt werden. Die restliche Kontaktfläche zwischen Reifen und Fahrbahn wird somit ungenügend, so dass die Spur nicht mehr gehalten werden kann. Aufgrund der anhaltenden Niederschläge war im Tunnel der durch die Reifen mitgeführte Wasserfilm angestiegen.
Aufgrund der vorliegenden Resultate werden die Haftpflichtversicherung des Kantons sowie auch die Baufirmen in die Erledigung der gemeldeten Schadenfälle einbezogen.
Als Sofortmassnahme war nach den Unfällen die Strassenoberfläche aufgeraut worden, was die Griffigkeit und damit die Strassensicherheit wieder gewährleistete. Um das Langzeitverhalten der getroffenen Massnahmen beurteilen zu können, werden in regelmässigen Abständen Griffigkeitsmessungen bei nasser Fahrbahn durchgeführt. Der Tunnel Spier ist mit den getroffenen Massnahmen und der signalisierten Höchstgeschwindigkeit somit sicher zu befahren.
Kontakt:
Daniel Kümpel, Strasseninspektor-Stv.
Dienststelle Verkehr und Infrastruktur
Tel.: +41/41/288'91'64