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Staatskanzlei Luzern

Verstärktes Algenwachstum in den Luzerner Seen

Luzern (ots)

Im Baldegger- und Sempachersee, im Rotsee und im
Luzerner Teil des Hallwilersees kann zurzeit ein erhöhtes
Algenwachstum festgestellt werden. Der nährstoffarme
Vierwaldstättersee zeigt hingegen kaum erhöhtes Algenwachstum. In den
Mittellandseen ist dies durch geringe Sichttiefen ersichtlich, das
Wasser scheint getrübt. Im Rotsee bilden sich sogenannte
'Algenteppiche' oder 'Algenblüten'. Es handelt sich dabei um ein
Massenauftreten von Blaualgen. Diese vermehren sich seit etwa drei
Wochen rasant, steigen durch Gasbildung an die Oberfläche auf und
sterben dort ab. Das erklärt die üblen Gerüche, wie sie auch die
Bevölkerung an verschiedenen Stellen des Ufers wahrnimmt. Bestimmte
Blaualgenarten können Gifte bilden, die für Fische gefährlich sind.
Zurzeit gibt es jedoch keine Hinweise darauf, dass es sich bei den
oben genannten um solche Arten handelt.
Der südliche Teil des Hallwilersee war bereits im Juni trüb. In
den ersten beiden Augustwochen trat eine Augenblüte auf und erinnerte
an die bedeutenden Algenblüten der Mittellandseen in den 70er und
80er Jahren. Das Ereignis im Hallwilersee wurde von der Abteilung für
Umwelt des Kantons Aargau intensiv untersucht.
Die jetzige Situation hängt mit dem nassen und warmen Sommer 2007
zusammen. In normalen Jahren werden die Nährstoffe in den
oberflächennahen Wasserschichten im Laufe der Sommermonate
aufgebraucht. Das Algenwachstum nimmt tendenziell ab. Mit den
Intensivniederschlägen der vergangenen drei Monate sind nun
überdurchschnittlich viele Nährstoffe in die Gewässer gelangt. Dies
führt dazu, dass das Algenwachstum in den oberflächennahen
Wasserschichten in diesem Spätsommer nochmals angestiegen ist. Die
Nährstoffe stammen von Strassenabwässern, welches nach Gewittern in
den See gelangt, von Entlastungen der Kanalisation bei
Starkniederschlägen oder sie werden von landwirtschaftlichen
Nutzflächen abgeschwemmt und über die Zuflüsse in die Seen
eingetragen. Von der Erfahrungen der Sanierung der Mittellandseen
sind diese Effekte von vergangenen nassen Jahren her bekannt.
Grundsätzlich sind unsere Seen heute in einem besseren Zustand als
in den vergangenen Jahrzehnten. Der Gehalt an Phosphor, der als
Nährstoff für das Algenwachstum bestimmend ist, hat in den
vergangenen 10 bis 15 Jahren stetig abgenommen. Die Phosphorgehalte
liegen in den Mittellandseen heute wieder in einem Bereich, wie sie
zwischen 1930 und 1940 gemessen worden sind.
Der Trend zur Besserung der Wasserqualität in Mittellandseen und
Rotsee wird durch die aussergewöhnliche Situation dieses Spätsommers
zwar verzögert aber nicht verändert. Sofortmassnahmen können zurzeit
keine getroffen werden. Vom Baden in stark veralgten Bereichen wird
abgeraten.
Die Dienststelle Umwelt und Energie lässt die Zusammensetzung der
Algenarten periodisch abklären. Die laufenden Bemühungen der
Sanierung von Sempacher-, Baldegger- und Hallwilersee zur
Verminderung der Nährstoffeinträge werden weitergeführt. Auch für den
Rotsee werden zusätzliche Massnahmen zur weiteren Verbesserung des
Seezustandes geprüft.

Kontakt:

Hansruedi Arnet, Medienbeauftragter
Dienststelle Umwelt und Energie
Tel.: +41/41/228'60'68

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