So viele Luzernerinnen und Luzerner im Studium wie noch nie
Luzern (ots)
4'255 Luzernerinnen und Luzerner haben im Wintersemester 2006/2007 an einer universitären Hochschule in der Schweiz studiert. Das sind so viele wie noch nie zuvor. 3'814 Studierende belegten einen Studiengang auf Stufe Bachelor, Master oder Lizenziat/Diplom, 441 arbeiteten an einer Dissertation oder besuchten eine Weiterbildung. Die aktuellen Zahlen der gymnasialen Maturitätsabschlüsse lassen für das Studienjahr 2007/2008 eine weitere Zunahme erwarten, wie LUSTAT Statistik Luzern mitteilt.
An Universitäten und Eidgenössischen Technischen Hochschulen (ETH) wuchs die Zahl der Studierenden aus dem Kanton Luzern in der ersten und zweiten Studienstufe (Bachelor beziehungsweise Master/Lizenziat/Diplom) um 68 Personen (+1,8%). Damit schwächte sich die seit dem Studienjahr 2001/2002 anhaltende Zunahme etwas ab; sie liegt neu unter dem schweizerischen Durchschnitt von 2,9 Prozent. Die höchsten Zuwachsraten in den vergangenen zehn Jahren waren 2002/2003 und 2003/2004 registriert worden: mit jeweils über 12 Prozent. Diese Spitzen waren grösstenteils die Folge der Studiendauerverkürzung an den Luzerner Gymnasien, wodurch im Schuljahr 2001/2002 zwei Jahrgänge gleichzeitig die Matura erlangten. Für das Studienjahr 2007/2008 ist mit einer weiteren Zunahme der Luzerner Studierenden in der ersten und zweiten Studienstufe zu rechnen. Der Grund dafür ist die steigende Maturitätsquote im Kanton Luzern bei gleichzeitig wachsenden Schülerzahlen auf der Sekundarstufe II.
Stetig gestiegen ist unter den Luzerner Studierenden in der ersten und zweiten Studienstufe der Anteil der Frauen: von 40,4 Prozent im Studienjahr 1998/1999 auf 47,8 Prozent im Studienjahr 2006/2007. Mittelfristig dürfte sich hier das Geschlechterverhältnis ausgleichen. Steigend ist der Frauenanteil aber auch in der dritten Studienstufe (Doktorate/Weiterbildung): Im Studienjahr 2006/2007 übertraf er mit 40,4 Prozent erstmals die 40-Prozent-Marke. Insgesamt ging 2006/2007 die Zahl der immatrikulierten Luzernerinnen und Luzerner auf der dritten Studienstufe indes zum ersten Mal seit 1995/1996 zurück, und zwar von 479 auf 441 (-7,9%). Entgegen der schweizerischen Entwicklung reduzierte sich besonders die Zahl der Doktorierenden.
Immer mehr Luzerner Studierende an der Universität Luzern
Der bei Luzernerinnen und Luzernern beliebteste Ort für ein Studium an einer universitären Hochschule ist Zürich. Im Wintersemester 2006/2007 waren an der Universität Zürich 790 Personen in der ersten und zweiten Studienstufe eingeschrieben, die vor Studienbeginn im Kanton Luzern wohnten; das sind 20,7 Prozent aller Luzernerinnen und Luzerner, die an einer Universität oder ETH studierten. 582 Personen (15,3%) waren an der ETH Zürich immatrikuliert. Anteilsmässig haben die beiden Zürcher Hochschulen seit 2000/2001 bei den Luzerner Studierenden allerdings etwas an Gewicht verloren. Das Gleiche gilt für die Universitäten in Fribourg und in St. Gallen.
Im Gegenzug besuchen immer mehr Luzerner Studierende die Universität in ihrem Wohnkanton. 2006/2007 waren bereits 15,3 Prozent der Luzernerinnen und Luzerner, die an einer universitären Hochschule in der ersten oder zweiten Studienstufe studieren, an der Universität Luzern immatrikuliert. Gründe dafür sind die im Jahr 2001 errichtete Fakultät der Rechtswissenschaften sowie der Ausbau der Sozial- und Geisteswissenschaften. Ein Teil der Rechtsstudentinnen und -studenten, die sonst in Zürich oder Fribourg studiert hätten, wählen jetzt die Universität Luzern. Ebenfalls steigender Beliebtheit erfreut sich die Universität Basel. Dort hat sich die Zahl der Luzerner Studierenden in der ersten und zweiten Studienstufe innert fünf Jahren mehr als verdoppelt: von 166 Personen (2001/2002) auf 419 (2006/2007).
Geistes- und Sozialwissenschaften vor Rechtswissenschaften
Die an universitären Hochschulen am häufigsten gewählte Fachrichtung bilden - Tendenz leicht steigend - die Geistes- und Sozialwissenschaften (37,5% der Luzerner Studierenden in der ersten oder zweiten Studienstufe). An zweiter Stelle folgen Rechtswissenschaften (14,8%); hier wuchs die Zahl der Luzerner Studierenden seit 2000/2001 im Vergleich zur Gesamtschweiz überdurchschnittlich stark: von 341 auf 563 (Luzern: +65,1%; Schweiz: +27,5%). Ein Grund für diesen überproportionalen Anstieg dürfte die neue Rechtswissenschaftliche Fakultät an der Universität Luzern sein, die für Luzernerinnen und Luzerner das Studium der Rechtswissenschaften attraktiver gemacht hat. Aufgrund der leicht sinkenden Werte im 2006/2007 scheint der Wachstumstrend vorerst aber gestoppt.
Anteilsmässig an Bedeutung verloren haben seit 2000/2001 Exakte und Naturwissenschaften (13,2%). Ebenfalls weniger gewählt wurden die Wirtschaftswissenschaften (12,6%). 9,4 Prozent der Luzerner Studierenden absolvierten im Studienjahr 2006/2007 einen Studiengang in Technischen Wissenschaften, 8,5 Prozent studierten Medizin und Pharmazie.
Knapp ein Drittel der Studierenden an der Universität
Luzern ist einheimisch Von den 1'851 Studierenden, die im Studienjahr 2006/2007 an der Universität Luzern einen Bachelor-, Master- oder Diplomstudiengang belegten, stammten gut die Hälfte aus der Zentralschweiz (931 Studierende) und knapp ein Drittel (585 Studierende) aus dem Kanton Luzern. Studierende aus dem Kanton Zürich waren ebenfalls stark vertreten (14,7% der Studierenden in der ersten oder zweiten Studienstufe). Auch aus dem Aargau (7,5%) sowie aus den Kantonen St. Gallen (3,8%) und Graubünden (3,0%) fand eine grössere Anzahl von Studierenden den Weg an die Universität Luzern. 140 Studierende wohnten vor dem Studienbeginn im Ausland.
Anhänge: http://www.lu.ch/download/sk/mm_photo/5162_LUSTAT_news_07-09-14.pdf
Kontakt:
Lic. phil. nat. Thomas von Ah, wissenschaftlicher Mitarbeiter LUSTAT
Statistik Luzern
Tel.: +41/41/228'59'44
Dr. phil. Karin Pauleweit, Vorsteherin Gruppe Hochschulen, Bildungs-
und Kulturdepartement des Kantons Luzern
Tel.: +41/41/228'64'96