Integrationsförderung - wie weiter? Plattform Integration vom 19. September 2007
Luzern (ots)
Die Neuorganisation der Integrationsförderung bei Bund und Kanton bringt viele Neuerungen. Die Plattform Integration, zu der die Fachstelle Gesellschaftsfragen des Kantons Luzern am letzten Mittwoch eingeladen hatte, informierte über die Integrationsförderung der nächsten vier Jahre.
Mit der Annahme des neuen Ausländergesetzes vor einem Jahr wurde auch die Integration als staatliche Aufgabe verankert. Walter Bachmann, Departementssekretär des Gesundheits- und Sozialdepartements, wies in seinem Grusswort daraufhin, dass der Kanton Luzern seit sieben Jahren seine Integrationspolitik auf dem Leitbild des Regierungsrates aufbaut. In dieser Zeit konnten mit der Hilfe von Bund und Kanton zahlreiche Projekte gefördert werden. Ein Schwerpunkt waren alltagsorientierte Sprachkurse vor allem für Frauen. Kursleiterinnen stellen fest, dass Frauen früher in einen Sprachkurs kommen.
Katja Dannecker, die Chefin der Sektion Integration im Bundesamt für Migration, legte dar, wie der Bund mithelfen will, die Integration der Zugewanderten in den nächsten Jahren noch verstärkt zu fördern. Ende August hat der Bundesrat 45 Integrationsmassnahmen beschlossen. Diese betreffen vor allem die Berufsbildung und die Integration von Erwerbslosen. Damit wurde eine Bestimmung des Integrationskapitels im neuen Ausländergesetz erfüllt: Jede Amtsstelle prüft, wie sie in ihrem Handeln die Anliegen der Integration berücksichtigen kann. Im Weiteren werden neu die Integrationsprogramme für anerkannte Flüchtlinge, die vorläufig Aufgenommene und die übrigen Migrantinnen und Migranten besser aufeinander abgestimmt. Auch der Kanton Luzern versucht die Integration in den bestehenden Strukturen zu verankern und ihr Anliegen in der kantonalen Verwaltung zu vernetzen. Ein Beispiel dafür ist die neue Fachstelle Gesellschaftsfragen, in der neben der Integration noch andere gesellschaftspolitische Bereiche wie Gleichstell ung von Frau und Mann, Kind und Familie, Jugend, Alter und Behinderung zusammengeführt werden. Diese Fachstelle Gesellschaftsfragen ist eine Abteilung der Dienststelle Soziales und Gesellschaft.
Beim neuen Integrationsförderungsprogramm des Bundesamtes für Migration sind zusätzliche Massnahmen vorgesehen, die nicht in den bestehenden Strukturen getroffen werden können. Der Hauptschwerpunkt wird auf die Sprache und Bildung gelegt. Der Bund wird in diesem Bereich ab dem Jahre 2009 nicht mehr einzelne Projekte finanzieren, sondern Programmvereinbarungen mit Kantonen abschliessen. Die Kantone setzen dann das Sprachförderungsprogramm mit verschiedenen Trägerschaften um. Hansjörg Vogel informierte über die Ausschreibung des Kantons für kleinere Integrationsprojekte im Jahre 2008 (vgl. www.sozialamt.lu.ch Rubrik Integration).
Der Austausch unter den 170 engagierten Teilnehmenden aus Behörden, Fachstellen, Integrationsgruppen, Dolmetschenden, Migrantenvereinen zeigte auf, dass Integration nicht nur auf den Spracherwerb allein reduziert werden kann. Integration ist auf kreative Begegnungen und Anregungen angewiesen, die auch die einheimische Bevölkerung öffnen und zum Kontakt mit den Zugewanderten motivieren. Diese Integrationsarbeit geschieht vor Ort im Alltag und wird von unzähligen Freiwilligen getragen. Auf dieser Ebene ist im Kanton Luzern in den letzten Jahren viel erreicht worden.
Kontakt:
Hansjörg Vogel, Integrationsbeauftragter des Kantons Luzern,
heute Freitagnachmittag ab 15.00 erreichbar unter:
Mobile: +41/79/467'80'21
E-Mail: hansjoerg.vogel@lu.ch