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Staatskanzlei Luzern

Drei Luchse im Entlebuch

Luzern (ots)

Im Entlebuch sind in den vergangenen Monaten drei
verschiedene Luchse in Fotofallen getappt. Dies ergab eine Erhebung
des Luchsbestandes im Voralpengebiet des Kantons Luzern, die von der
Dienststelle Landwirtschaft und Wald (lawa) im Februar und März
dieses Jahres durchgeführt worden ist. Während der Paarungszeit im
Spätwinter ist die Aktivität der Luchse erfahrungsgemäss gross. In
der Pilatusregion sind keine Luchsspuren beobachtet worden.
Vor 100 Jahren ist der Luchs in der Schweiz ausgerottet worden.
1971 kehrte er durch aktive Ansiedlung im Kanton Obwalden wieder in
den Alpenraum zurück. Seit rund dreissig Jahren zieht der Luchs auch
im Kanton Luzern wieder seine Fährte.
Luchs-Monitoring mit Fotofallen
Nach einem erfolgreichen Vorversuch im Jahr zuvor sind anfangs
2008 im Entlebuch und in der Region Pilatus insgesamt acht Fotofallen
aufgestellt worden. Das Monitoring mittels automatischer Kameras -
sogenannter Fotofallen - ist eine der wenigen Möglichkeiten, den
Luchsbestand zu erheben. Im Februar und im März sind im Entlebuch
insgesamt neun Fotos von Luchsen gemacht worden. Aufgrund der
unterschiedlichen Fellmuster konnten drei verschiedene Luchse
identifiziert werden, die während der Ranz (Paarungszeit) im Tal der
Waldemme unterwegs waren. Einer davon wurde schon im März 2005 als
Jungtier in der Nähe von Brienz fotografiert, tappte ein Jahr später
im Kanton Obwalden in die Fotofalle und konnte diesen Winter an zwei
verschiedenen Orten im Entlebuch wieder nachgewiesen werden. Aus der
Region Pilatus gibt es keine Fotonachweise. Es wurden auch keine
Spuren festgestellt.
Kontroverse Diskussion
Die Rückkehr des Luchses wird bis heute kontrovers diskutiert.
Kleinviehhalter befürchten Übergriffe auf ihre Tiere, Jäger sorgen
sich um den Wildbestand und Naturschützer fordern eine
überlebensfähige Grösse der geschützten Luchspopulation im Interesse
der Artenvielfalt. Nach dreissigjähriger Erfahrung kann man
feststellen, dass viele Ängste unbegründet waren. Gerissene Schafen
blieben (vergütete) Einzelfälle und die Wildbestände des Kantons
Luzern zeigen mindestens bis heute durch die Präsenz der Luchse
keinen Rückgang. Der Rehbestand wird durch die Jagd auf hohem Niveau
nachhaltig reguliert. Bei den Gämsen hat der Bestand in den letzten
dreissig Jahren markant zugenommen und ihr Verbreitungsgebiet hat
sich ausgeweitet. Als neue Wildart ist in der gleichen Zeit der
Rothirsch - er wurde vor 150 bis 200 Jahren ebenfalls ausgerottet -
wieder eingewandert und ist im Kanton Luzern Standwild geworden.
Gerade weil die Anwesenheit des Luchses kontrovers diskutiert
wird, sind zuverlässige Hinweise über die Bestandesentwicklung
wichtig. Ein hoher Luchsbestand kann lokal oder regional einen
starken Einfluss auf die Hauptbeutetierarten Rehe und Gämsen haben.
Deshalb ist die Luchspräsenz in der Jagdplanung zu berücksichtigen.
Weiter hat die Jagdbehörde die Verpflichtung, den bundesrechtlichen
Schutz dieser Tierart zu gewährleisten. Dies ist ebenfalls nur
möglich, wenn die Bestandesentwicklung bekannt ist.
Dieser Mitteilung ist ein Bild beigefügt. Weitere Bilder können
unter www.lawa.lu.ch heruntergeladen werden.
Anhänge
http://www.lu.ch/download/sk/mm_photo/5829_Luchs_29_Feb_08.JPG

Kontakt:

Josef Muggli
Dienststelle Landwirtschaft und Wald
Leiter Abteilung Fischerei und Jagd
Tel.: +41/41/925'10'81
E-Mail: josef.muggli@lu.ch

Dr. Otto Holzgang
Dienststelle Landwirtschaft und Wald
Abteilung Fischerei und Jagd
Tel.: +44/41/925'10'85
E-Mail: otto.holzgang@lu.ch
Internet: www.lawa.lu.ch

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