Der Kanton plant in Sempach ein Sicherheitszentrum
Luzern (ots)
Im "Zivilschutzzentrum" Sempach plant der Kanton ein neues Sicherheitszentrum. Die Bereitschafts- und Verkehrspolizei (derzeit im Stützpunkt Sprengi in Emmenbrücke und an der Klosterstrasse in Luzern), der Logistikbereich der Kantonspolizei und ein neues zweites Rechenzentrum des Kantons sowie die gesamten kantonalen Zivilschutzeinrichtungen- und Institutionen sollen in Sempach zusammengefasst werden. Die Anlagen sollen deshalb aus- und umgebaut werden. Es wird mit Investitionskosten von 34 Millionen Franken verteilt auf vier bis fünf Jahre gerechnet. Ein Grossteil der Anlagen findet innerhalb des heutigen Zivilschutzareals Platz. Zusätzlich werden ca. 1,5 ha Land benötigt. Die Korporation Sempach als Eigentümerin der entsprechenden Flächen hat die Bereitschaft zu Kaufverhandlungen zugesichert.
Das Zivilschutzzentrum in Sempach - so die ursprüngliche Bezeichnung und Zweckbestimmung - wurde in den vergangenen Jahren schon mehrfach anderen Nutzungen geöffnet. So beherbergte die Anlage während mehreren Jahren (bis zur Eröffnung der Interkantonalen Polizeischule Hitzkirch Mitte 2007) die Zentralschweizer Polizeischule. Seit dem Bau des Zivilschutzausbildungszentrums im Jahre 1970 erfolgte keine Anpassung der Infrastrukturen an die veränderten Anforderungen der Zivilschutzausbildung. Unterrichtsräume und Übungspiste entsprechen den heutigen Anforderungen an eine modern ausgerichtete Zivilschutzausbildung bei weitem nicht mehr. Zudem wurden im Bereich des infrastrukturellen Unterhalts nur die absolut notwendigen Investitionen getätigt. Jetzt steht für das Zentrum ein grundlegender Wandel und damit verbunden eine Sanierung und ein Ausbau bevor.
Am Stützpunkt Sprengi in Emmenbrücke besteht seit Jahren Platznot. Die Bereitschafts- und Verkehrspolizei kann auf diesem Areal, das auch den Werkhof des Strasseninspektorats umfasst sowie neuerdings auch von "Zentras", der Nationalstrassenbetriebsgesellschaft der Zentralschweiz und von der Nationalen Verkehrsmanagementzentrale genutzt wird, ihre eigenen Bedürfnisse nicht mehr abdecken. Zudem ist der Standort sehr ungünstig, weil bei grösseren Ereignissen die Verkehrsachsen rund um die Sprengi rasch komplett verstopft und damit die Rettungskräfte blockiert sind. Auch aus dieser Sicht drängt sich eine Verlegung der Bereitschafts- und Verkehrspolizei nach Sempach auf.
Für einen reibungslosen Betrieb des Sicherheitszentrums müssen eine neue Erschliessungsstrasse ab der Kantonsstrasse realisiert werden, sowie ein zusätzlicher Werkanschluss zur Autobahn. Die Erschliessung ist direkt von der Rainstrasse her vorgesehen.
Im Sicherheitszentrum Sempach sollen im Endausbau gut 220 Arbeitsplätze - die zum grössten Teil bereits bestehen - zusammengefasst werden. Davon entfallen 195 Arbeitsplätze auf die Kantonspolizei, die hier die Bereitschafts- und Verkehrspolizei sowie die gesamte Logistik konzentrieren wird. Zehn Arbeitsplätze wird die Abteilung Militär und Zivilschutz aus dem Armee-Ausbildungszentrum in Luzern nach Sempach verlegen und mit seinen bereits bestehenden 18 Arbeitsplätzen in Sempach vereinigen.
Die Zentralisierung der Abteilung Zivilschutz in Sempach erlaubt einen effizienteren Ablauf. Die Bereiche Schutzbauten und Unterhalt sowie Einsatz und Konzeption werden mit der Ausbildung unter einem Dach zusammengefasst. Schliesslich will der Kanton eines seiner beiden Rechenzentren aus Luzern nach Sempach verlegen. Der jetzige Standort ist ungünstig und gefährdet (z. B. durch Hochwasser), eine Verlegung nach Sempach wäre auch von der Distanz zu Luzern her ideal.
Die Polizei kann dafür drei bisherige Standorte in Emmenbrücke (Stützpunkt Sprengi), Kriens (Lagerhallen) und Sursee (Provisorium der Bereitschafts- und Verkehrspolizei) aufgeben, im Armeeausbildungszentrum kann der Kanton rund 100 Quadratmeter Bürofläche freigeben. Dank der Verlagerung von Einheiten aus dem Stabsbereich der Kantonspolizei in Luzern können der Kriminalpolizei am Hauptsitz in Luzern die wegen der Einführung der Schweizerischen Strafprozessordnung dringend benötigten zusätzlichen Räume zur Verfügung gestellt werden.
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René Hollermayer
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