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Staatskanzlei Luzern

ZHB Luzern: Ausstellung "Pilatus. Ein Berg. Hundert Ansichten"

Luzern (ots)

Ausstellungseröffnung in der Zentral- und
Hochschulbibliothek Luzern. Dienstag, 9.12.2008, 19:30. Hansjürg
Buchmeier: Pilatus. Ein Berg. Hundert Ansichten.
"Jeder kennt den Berg und keiner kennt ihn ganz", schreibt Peter
von Matt im Vorwort zum Pilatus-Bildband des Malers und Photografen
Hansjürg Buchmeier, der hundert, formal und thematisch
unterschiedliche, Ansichten des Berges vorlegt und damit die erste
umfassende visuelle Auseinandersetzung mit dem Monolithen der
Innerschweiz. Diesem wichtigen Buch und dessen Entstehungsprozess
widmet die ZHB die letzte Ausstellung des Jahres 2008.
Erste umfassende Bilddarstellung des Pilatus
2008 konzentrierte die Zentral- und Hochschulbibliotheken eine
ganzjährige Ausstellungs- und Veranstaltungsreihe auf "spezielle
Verlage und aussergewöhnliche Bücher". Da waren Meisterwerke
europäischer Buchmalerei zu sehen (Faksimile Verlag), die
Illustrationsdelikatessen des SJW-Verlags oder Kunstwerke zu denen
der Verlag Edizioni Periferia das Kunstbuch liefert. Zum guten
Schluss schlägt die ZHB nun ein aussergewöhnliches ‚Bilderbuch' auf,
die Hundert Ansichten des Pilatus , festgehalten im gleichnamigen
Bildband des Malers und Photographen Hansjürg Buchmeier.
Ein Zentralschweizer Künstler entdeckt seine Umgebung
Der 1956 in Winterthur geborene Hansjürg Buchmeier wuchs in Luzern
auf, studierte zunächst am Konservatorium Luzern und schliesslich an
der damaligen Kunstgewerbeschule Luzern (heute HSLU D&k). Seit 1983
arbeitet der freischaffende Künstler erfolgreich in den Bereichen
Malerei, Zeichnung und Fotografie; Ausstellungen und Auszeichnungen
in der Schweiz und im Ausland dokumentieren diesen Prozess
anschaulich. Dass er seine Heimat, die Zentralschweiz, nur bedingt
kannte, wurde dem Künstler erst nach ausgedehnten Reisen und längeren
Auslandsaufenthalte in Peru, Kuba, Spanien und Frankreich klar. Mit
seinem ambitionierten Projekt, eine umfassende bildnerische
Darstellung des Pilatus zu schaffen, änderte sich dieses Manko
schlagartig. In zehn Jahren fotografiert Buchmeier an etwa 1000
Standorten den Monolithen der Innerschweiz. Entstanden sind 40'000
Bilder, von denen letztlich hundert Bilder, den Ansprüchen des
Künstlers genügten. "Jedes Bild sollte formal und thematisch
möglichst eigenständig sein. Und es ging auch darum, alle Jahres- und
Tageszeiten. Stadt und Land, Natur und Technik, also ein möglichst
komplettes Panorama der Situation rund um den Berg zu zeigen.", sagt
Buchmeier in einem aktuellen Interview.
Ein Buch wie ein Berg
Entstanden ist schliesslich ein prachtvoll gestaltetes Buch mit
erstaunlichen Perspektiven, die erste umfassende visuelle
Auseinandersetzung eines Künstler mit dem Pilatus, ein bildnerisches
Massiv, 100 Ansichten eines Berges, einer Region, eines Mikrokosmos
inmitten der Schweiz. 100 Ansichten lautet der Titel, der sich vor
Hokusais 100 Ansichten des Berges Fuji verbeugt. Denn die Hundert
Ansichten des Pilatus sind auch eine Hommage an den grossen
japanischen Künstler Hokusai (1760-1849), genauer an dessen
bedeutendstes Werk, die Farbholzschnitte der Serie Ansichten des
Fudji: 50 Fotografien in Buchmeiers Buch beziehen sich dann auch
direkt auf Hokusais Bilder Hundert Ansichten des Berges Fuji und
diese Referenz lässt sich konkret nachvollziehen, wenn man das
Pilatus-Buch entsprechend der Seitenfolge des Fudji-Buches von hinten
nach vorne liest.
Folgeerscheinungen: Ansichten und Aussichten
Nicht nur hierzulande erregte das Buch Aufsehen. Auch Japans
Reaktion auf Buchmeiers Bilder, die einerseits ausdrücklich den Bezug
zum japanischen Künstler Hokusai herstellen und andererseits den bei
Japaner besonders beliebten Berg gleich 100 Mal zeigen, liess nicht
allzu lange warten. Auf Einladung Japans präsentierte der Künstler im
Oktober 2007 eine sorgfältig getroffene Auswahl an Vergrösserungen in
einer Ausstellung im Fuji Photo Salon. Etwa 4000 Besucherinnen und
Besucher kamen, den Berg zu sehen. Weniger spektakulär, aber
mindestens ebenso interessant sind die Nach- und Nebenwirkungen des
Pilatus-Projekts, die der Künstler auf seiner homepage zugänglich
macht: eine beständig wachsende Sammlung von Pilatus-Fotografien, die
ihm im Laufe der Zeit zugeschickt wurden. Andererseits kann man in
der virtuellen Galerie auch eine Reihe historischer
Pilatus-Ansichtskarten und Photochrome bewundern. Die bis Ende Januar
2009 gezeigte Ausstellung in der Zentral- und Hochschulbiblio thek
thematisiert den Entstehungsprozess dieses aussergewöhnlichen Buches
und in jenem Zusammenhang auch die genannten Nach- und
Nebenwirkungen, zu denen als neuestes Projekt auch die ausgestellten
Arbeiten zum Thema Matterhorn zählen.
Vernissage in der ZHB
Anlässlich der Vernissage am 9. Dezember 2008 spricht der Künstler
über den Berg, das Buch und den Weg von hier nach dort. Illustrieren
wird er diesen Beitrag mit einer Auswahl eindrücklicher
Pilatus-Bilder. Um den Pilatus geht es an diesem Abend ausserdem auch
musikalisch, wenn Albin Brun, Marc Unternährer und Patricia Draeger
Ausschnitte aus Bruns Pilatus-Suite spielen. Mit der Pilatus-Suite
hat Albin Brun jenem Berg ein musikalisches Panorama gewidmet, den er
seit frühen Jugendjahren immer wieder bestiegen hat, der ihm eine Art
Heimat geworden ist. Die Namen seiner Hänge, Flühe und Felsen tönen
schon lange wie Musik in seinen Ohren.
Die Pilatus-Ausstellung im Katalogsaal der ZHB dauert bis einschl.
31.01.2009 und ist während der üblichen Öffnungszeiten frei
zugänglich.
Anhänge
http://www.lu.ch/download/sk/mm_photo/6506_zhb_pilatus.jpg

Kontakt:

Dr. Ina Brueckel
Beauftragte für Kultur- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: +41/41/228'53'16
E-Mail: ina.brueckel@zhbluzern.ch

Weitere Informationen zum Künstler
Hansjürg Buchmeier
Internet: www.buchmeier.cc

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