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Staatskanzlei Luzern

Nationaler Tochtertag am 12. November 2009: Für die Buntheit der Lebenswege

Luzern (ots)

Die ungleiche Verteilung von Frauen und Männer in
der Berufswelt wird in der Schweiz immer mehr zum Thema. Nun hat auch
die OECD die Untervertretung von Frauen im Bereich Technik 
kritisiert. Am Nationalen Tochtertag am Donnerstag, 12. November, 
wird zum neunten Mal auf das breite Spektrum von Berufswegen und 
Lebensmodellen aufmerksam gemacht.
Eine Studie der OECD vom Frühling 2009 hat der Schweiz für ihr 
Berufsbildungssystem weitgehend gute Noten erteilt. Als ungenügend 
wurde allerdings die Gleichstellung von Frau und Mann bewertet: Die 
Berufsbildung müsste vermehrt einen Beitrag zur Förderung der 
Erwerbstätigkeit und Qualifikation der Frauen leisten. Frauen seien 
vor allem in technischen Berufen stark untervertreten.
Dass das Desinteresse von Frauen nicht naturgegeben ist, zeigt ein
Blick nach Asien und in die Länder des ehemaligen Ostblocks, wo 
Ingenieurinnen und Informatikerinnen keine Seltenheit sind. Die 
ungleiche Verteilung der Geschlechter in der Berufswelt hat viel mit 
gesellschaftlichen Vorstellungen von Frau und Mann zu tun, aber auch 
mit dem Ansehen der einzelnen Berufe sowie Strukturen der 
familienergänzenden Kinderbetreuung.
Die Schweiz will die Untervertretung von Frauen und Männern in 
gewissen Berufen nicht länger hinnehmen. Die Aktionen, mit denen vor 
allem Mädchen für das weite Spektrum der Berufe die Augen geöffnet 
werden, nehmen zu. Am bekanntesten ist der Tochtertag, an dem jeweils
zehntausende Mädchen und zahlreiche grosse und kleine Betriebe 
teilnehmen, und der am 12. November zum neunten Mal stattfindet. 
Mädchen werden an diesem Tag nicht nur für die breite Palette der 
Berufe sensibilisiert, sondern auch für die Bedeutung eines Berufes 
für die eigene Zukunft. Der Schwerpunkt des Tochtertages hat sich von
der offenen Berufswahl hin zu einer offenen Auseinandersetzung mit 
verschiedenen Formen der Gestaltung des beruflichen Lebens verlagert.
Während die Mehrheit der Mädchen einen Elternteil zur Arbeit 
begleitet, lernen andere in einem der Projekte «Mädchen-Technik-los!»
oder «Mädchen-Informatik-los!» den Berufsalltag und Karrieren von 
Technikerinnen und Informatikerinnen kennen.
Im Kanton Luzern bieten die folgenden Unternehmen ein Teilprojekt 
in den Bereichen Informatik und Technik an: Also Schweiz AG (Emmen), 
John Lay Electronics AG (Littau), Suva (Luzern) sowie die Hochschule 
Luzern Technik + Architektur (Horw) und die Schindler Aufzüge AG 
(Ebikon).
Der Tochtertag bezieht immer stärker auch Jungen mit ein. Auch sie
befassen sich mit Berufen und Lebensmodellen, die in der Gesellschaft
noch nicht selbstverständlich auch als männliche Domänen gelten. So 
können Jungs im Projekt «Ein Tag als Profibetreuer» in 
Kindertagesstätten oder in Alters- und Pflegeheimen mitwirken oder im
Klassenverband mit Männern diskutieren, die Erwerbs- und 
Familienleben partnerschaftlich aufgeteilt haben. Für Klassenprojekte
stellt die Geschäftsstelle des Nationalen Tochtertages einen 
Leitfaden zur Verfügung.
Im Kanton Luzern bieten zehn Kindertagesstätten und elf Alters- 
und Pflegeheime den Knaben die Möglichkeit, Neuland zu entdecken.
Informationen und Material Unter www.tochtertag.ch und 
www.diejungs.ch finden Mädchen, Knaben, Lehrpersonen, Eltern und 
Betriebe Informationen, Unterrichtsmaterial und einen Leitfaden rund 
um den Sensibilisierungstag am Donnerstag, 12. November. Die 
Zusatzprojekte erfolgen in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen 
Vereinigung der Ingenieurinnen (svin), den Ingenieuren für die 
Schweiz von morgen (IngCH), dem Schweizerischen Verband der 
Informations- und Kommunikationstechnologie Swiss ICT, dem Verband 
Heime und Institutionen Schweiz (CURAVIVA) sowie dem Verband der 
Kindertagesstätten der Schweiz (KiTaS).
Der Tochtertag ist ein Projekt der Gleichstellungsfachstellen der 
Kantone AR, BE, BL, FR, GE, GR, LU, OW/NW, SG, TI, ZH sowie der Stadt
Bern und wird vom Bundesamt für Berufsbildung und Technologie BBT 
finanziell unterstützt.

Kontakt:

Daniel Fallegger
Projektleiter Kanton Luzern Dienststelle Soziales und Gesellschaft
Fachstelle Gesellschaftsfragen
Tel.: +41/41/228?67?14
(erreichbar Freitag, 6. November 2009, 15.30 bis 17.00 Uhr)
E-Mail: daniel.fallegger@lu.ch

Isabelle Santamaria-Bucher
nationale Projektleiterin
Tel.: +41/41/710?40?06
E-Mail: i.santamaria@tochtertag.ch

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