Studie zeigt: Ohne Freiwillige kein Luzerner Vereinssport
Luzern (ots)
Im Kanton Luzern arbeiten 26'700 Menschen mindestens einmal pro Monat freiwillig in einem Sportverein. Müsste diese Arbeit vergütet werden, wären 189 Millionen Franken nötig. Sportvereine bekunden immer mehr Mühe, genügend Freiwillige zu finden. Im Auftrag der Sportförderung Kanton Luzern sind jetzt erstmals Daten zur Freiwilligenarbeit im Sport erhoben und ausgewertet worden.
Die Freiwilligenarbeit hat für den Vereinssport im Kanton Luzern eine grosse Bedeutung. Dies zeigt eine erstmals durchgeführte Erhebung im Auftrag der Sportförderung Kanton Luzern. 26'700 Menschen leisten mindestens einmal im Monat freiwillige Arbeit für einen Luzerner Sportverein. Durchschnittlich investieren sie dafür monatlich 14 Stunden. Der jährliche Gesamtaufwand aller Freiwilligen entspricht rund 2'300 Vollzeitstellen. Müssten diese mit einem hypothetischen Stundenlohn von 43 Franken vergütet werden, wären dazu 189 Millionen Franken notwendig.
Diese Erkenntnisse entstammen der Masterarbeit "Bedeutung der Freiwilligenarbeit für den Sport im Kanton Luzern", die Olivia Amstad (24) im Auftrag der Sportförderung Kanton Luzern an der Hochschule Wirtschaft - Luzern verfasst hat. Basis der Studie ist eine quantitative Online-Umfrage mit 484 Freiwilligen der Luzerner Sportvereine. Diese Studie liefert wichtige Erkenntnisse über den Umfang und die Motivation der freiwilligen Helferinnen und Helfer.
Grösste Sorge ist die Besetzung der Ehrenämter
Freiwilligenarbeit ist das Fundament des Vereinssports. Das zeigt die Forschungsarbeit eindrücklich. Der grösste Teil der Vereinsarbeit wird von Freiwilligen übernommen. Im Durchschnitt benötigen die Vereine 14 Ehrenamtliche und 13 regelmässig freiwillig tätige Personen. Diese Zahlen variieren stark: Je grösser der Verein, desto mehr Freiwillige braucht er. Die Studie gibt auch Aufschluss darüber, wer sich freiwillig engagiert. Zwei Drittel der freiwilligen Helfer sind vollzeiterwerbstätig, verheiratet und zwischen 25 und 54 Jahre alt. Als Hauptmotivation für ihre freiwillige Arbeit bezeichnen sie den Spass an der Tätigkeit. Jüngere Freiwillige engagieren sich häufig, weil sie neue Erfahrungen machen oder etwas bewegen wollen. Ältere Freiwillige möchten ihre Fähigkeiten und Kenntnisse einbringen sowie durch ihr Engagement aktiv bleiben.
Die Forschungsarbeit zeigt auch ein Problem, gegen das immer mehr Vereine ankämpfen. Die grösste Sorge der Luzerner Vereine ist es, genügend Freiwillige zu finden, insbesondere für Ehrenämter. Als möglichen Grund nennt die Studie die zunehmende Individualisierung und Mobilität.
Sportförderung unterstützt Vereine
"Die Studie zeigt uns die enorme Bedeutung der Freiwilligenarbeit für den Sport im Kanton Luzern", sagt Markus Kälin, Leiter der kantonalen Sportförderung. Sie seien die Lebensversicherung für die Vereine. Dies müsse in der Öffentlichkeit stärker thematisiert werden. Bei der Rekrutierung von freiwilligen Helfern bietet die Sportförderung Kanton Luzern den Vereinen Hilfe an: "Wir werden Vereine und Sportverbände animieren und unterstützen, neue Wege für die Gewinnung von freiwilligen Helfern zu gehen", erklärt Markus Kälin. So sollen die Vereine an Fortbildungsveranstaltungen über laufende Projekte informiert werden, wie zum Beispiel das Projekt "Ohne dich kein mich" des Turnverbandes Luzern, Ob- und Nidwalden. Im Weiteren unterstützt der Kanton Luzern die Gemeinden bei der Umsetzung von lokalen Bewegungs- und Sportnetzen, in welche die Vereine direkt eingebunden werden.
"Die Ergebnisse der Studie bekräftigen uns, weiterhin die Vereinsarbeit zu unterstützen und möglichst gute Rahmenbedingungen für die Freiwilligenarbeit zu bieten", so Kälin. So profitieren Luzerner Sportvereine von Swisslos-Sportfonds-Geldern und den Unterstützungsbeiträgen von J+S, falls sie sich im Kinder- und Jugendsport engagieren. Die Sportförderung sorgt zudem dafür, dass in den Vereinen gut ausgebildete Leiter eingesetzt werden.
Link zur Studie: www.sport.lu.ch/index
Kontakt:
Markus Kälin
Leiter Sportförderung Kanton Luzern
Tel.: +41/41/228'52'72
E-Mail: markus.kaelin@lu.ch
Web: www.sport.lu.ch
Olivia Amstad
Autorin Studie
Mobile: +41/79/588'55'09 (15.00 - 18.00 Uhr)